Was ist eure Meinung zur familienfreundlichen Art von Disney?
Fluchen verboten, Wunden dürfen nicht gezeigt werden, jegliche Form von Anstößigen Szenen wie zum Beispiel Nacktheit oder freier Haut ist ein Weltuntergang. So oder so ähnlich handelt Disney beim produzieren von Filmen. Und auch Marvel leidet darunter. Früher wurde in Marvel Filmen noch viel mehr geflucht oder es gab anstößige Äußerungen, auch wurden anstößige Szenen gezeigt oder Wunden und andere Verletzungen wurden detailreich gezeigt (Deadpool ist dafür ein besonders gutes Beispiel!) In den neuen Marvel Filmen wird all das extrem zurückgeschraubt, sodass die Filme maximal FSK 12 bekommen und somit familienfreundlich sind.
Einem Artikel von Filmstarts zu Folge wird es auf dem Streaming Dienst Disney+ besonders übertrieben. Dort werden zum Teil alte Filme so bearbeitet oder geschnitten, dass diese noch familienfreundlicher werden. Ein extremes Beispiel dafür, dass auch im Artikel zu finden ist, ist folgendes:
In dem Film "Splash - Jungfrau am Haken" wird die Nacktheit zensiert. So wird der Po der Frau mit per CGI nachkonfigurierten Haaren überdeckt. In einer anderen Szene wurde ein Bild so herangezoomt, dass man die nackten Brüste der Frau nicht mehr sehen konnte.
In einem anderen Beispiele wird ein Film so zensiert und zugeschnitten, das jegliche Schimpfworte entfernt werden.
In den Kommentaren finden viele Leute das Verhalten, genauso wie ich, völlig absurd und unnötig. Den Leuten werde eine heile Welt vorgegaukelt und die gute Welt von früher würde vernichtet werden. Diese Meinung teile ich ebenfalls.
In einem Kommentar wird außerdem ein Beispiel angeführt, dass Wissenschaftler sich einig darüber seien, dass sich die Menschheit im Bereich Intelligenz seit den 90ern zurückentwickelt.
Leider ist es möglich, dass Marvel und 20th Century Fox Filme ebenfalls so zugeschnitten werden, wenn man dieses Verhalten von Disney sieht.
Bei anderen Filmstudios ist so ein Verhalten nicht zu erkennen. Bei Fast and Furious, Mission Impossible oder auch DC Filmen (nur Beispiele) sind solche Ausdrücke oder Szenen weiterhin Standard.
Bei Kinderfilmen sieht man bei Disney gleiches Verhalten. Während Disney darauf achtet, dass möglichst wenig fluchende, jugendsprachliche oder anstößige Ausdrücke und Szenen vorhanden sind, ist auch dies bei anderen Filmstudios wie z.B. Universal -> Illumination oder Sony Pictures kein Weltuntergang und wird geduldet. Dies gilt auch für die eingefügte Musik. Bei Universal und Sony Pictures werden gerne auch ältere Rap Songs verwendet (bezogen auf Kinderfilme)
Klar hat Disney auch andere Seiten. So sind in einigen Animationsfilmen einige Szenen ziemlich heftig (grausam dargestellter Tod der Eltern). Ich stelle diese Frage aber aus dem Grund, weil Disney so übertrieben auf Familienfreundlichkeit achtet und deshalb andere Filme extrem zuschneidet.
Mich würde eure Meinung zu dem ganzen mal interessieren. Das hier ist nur meine Auffassung vom ganzen.
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
5 Antworten
Die "Zensur" von Splash finde ich zwar auch albern, aber was Gewalt und Fluchen angeht finde ich es gut und richtig, dass Disney familienfreundlich ist.
Kinder lernen. Und sie lernen aus allem was sie sehen - auch aus Filmen. Es fibt wissenschaftliche Untersuchungen, wonach Kinder, denen man vorher Filme mit Gewalt gezeigt hat danch selber gewalttätiger waren.
Ich selber mag auch keine Gewaltdarstellungen. Und ein guter Film braucht keine offenen Wunden oder fliegenden Körperteile um seine Geschichte zu erzählen. Und so viel Gewalt ist auch nicht realistisch - nur sehr wenige Menschen werden so etwas in ihrem echten Leben erleben, und das ist auch gut so.
Und das Fluchen finde ich ziemlich assozial. Da ist auch nichts, was man Kindern beibringen muss.
Und was das Kürzen von Filmen angeht - das ist bei vielen TV Ausstrahlungen so, und auch DVDs werden manchmal mit gekürzten Filmen veröffentlicht, weil man Filme, die ab 12 sind auch besser verkaufen kann. Ab 16 oder ab 18 schreckt viele ab. Solche Filme machen auch im Kino sehr viel weniger Geld.
Diosney hat schon immer familienfreundliche Filme gemacht, und sie werden das auch weiter machen. Disney steht für familienfreundliche Unterhaltung.
Es muss nicht alles gewalttätig und asozial sein. Davon gibt es genug woanders.
Dann können sie das bei ihren eigenen Produktionen gerne machen. Aber was nicht geht, ist die aufgekauften Produktionsstudios, die sich durch solche Handlungen in Filmen auszeichnen, einzuschränken.
Star Wars war schon immer familienfreundlich und Marvel Comics waren ursprünglich auch für Kinder gedacht. Disney hat daran nichts geändert.
Es ist eher diese Brutalisierung, die zu beiden Franchises nicht passt.
Marvel Filme waren vor dem Aufkauf von Disney noch nichts für Kinder. Schau dir Venom oder Deadpool an. Da wurde wenigstens auch noch normal gesprochen.
Zu Star Wars kann ich nicht viel sagen, da ich es nicht gesehen habe, allerdings sagen viele Bewertungen z.B. unter Artikeln zur Übernahme von 20th Century Fox, dass Disney Star Wars vollkommen kaputt gemacht hat und sich das ganze mit 20th Century Fox nun wiederholen wird.
Als Venom und Deadpool raus kamen gehörte Marvel schon lange zu Disney. Nur die Rechte von Deadpool lagen bei Fox. Diese Brutalisierung ist ein sehr neues Phänomen. Die X-Men und Fantasic 4 Filme, die nicht von Disney gemacht wurden sind - mit Ausnahme von Logan - auch familienfreundlich und werden auch alle auf Disney+ herauskommen. Zu Disney gehört auch Hulu - da werden dann die weniger familienfreundlichen Filme zu sehen sein.
Und mir gefallen die Disney Star Wars Filme. Die Kritik an denen hat auch nichts damit zu tun, dass sie familienfreundlich sind. Die jüngeren Fans sind mit Star Wars aufgewachsen und wollen auch dass ihre Kinder damit aufwachsen. Die Familienfreundlichkeit stand da nie zur Debatte. Bei den neuen Filmen mögen viele nicht, wie die Figuren sich entwickeln, und auch die Geschichten gefallen manchen nicht. Aber Kritik gab es auch schon bei den Prequeln, die George Lucas gemacht hat. Der hat ja Lucasfilm nur deswegen verkauft, weil ihm der Hass der Fans so zugesetzt hat. Auch dass die 3 Filme von 2 Regisseuren gedreht wurden, die unterschiedliche Ideen hatten wohin sich die Geschichte entwickelt macht die Trilogie etwas unrund.
Bei Disney Marvel - dem MCU ist das aber nicht der Fall. Da hat Kevin Feige die Oberaufsicht und achtet sehr wohl darauf, das die MCU Filme alle demselben Kanon folgen und Hinweise auf die Handlung späterer Filme schon in früheren Filmen versteckt werden. Und die MCU Filme sind auch fast alle sehr gut bei den Fans angekommen. Und bei Star Wars entwickelt sich dasselbe. Der Mandalorian war sehr erfolgreich und Dave Filoni's Clone Wars Folgen ebenfalls. Ich denke, das wird sich dahingehend entwickeln, dass er - ähnlich wie Kevin Feige bei Marvel - die Oberaufsicht über die ganzen Star Wars Projekte bekommt und dann wird auch Star Wars wieder erfolgreich sein.
zensur finde ich immer uncool... egal wer oder bei was.
nur original ist legal :D
Die hätten es wie Netflix machen sollen, man soll einstellen können ob das Profil Kinderfreundlich sein sollen oder nicht. Und bei den Profilen, die es nicht haben, da sollen die Fsk 16 (oder 18 falls es welche gibt) gezeigt werden.
Eine Geschichte, die nur für Kinder geschrieben wurde, kann ruhig kindgerecht erzählt werden.
Schlimmer finde ich, daß Klassiker vermurkst werden. Der Glöckner von Notre Dame wurde vom Drama zur Komödie mit Happy End, vom Dschungelbuch ganz zu schweigen.
Das finde ich auch, allerdings finde ich es gar nicht gut, dass Firmen, die sich auf Content für Jugendliche und Erwachsene spezialisiert haben (Marvel), aufgekauft und familienfreundlich gemacht werden. Disney kann meiner Meinung nach nicht damit leben, dass es auch Content gibt, der nur für Jugendliche und Erwachsene geeignet sind.
Disney hat eine lange Tradition an Rassismus und Stereotypen. Nich umsonst liebte Adolf Hitler die frühen Animationen von Walt Disney.
Für mich ein unsympatischer Laden der nur am Profit interresiert ist. Der Rest ist Fassade.
Ich kann dir nur Zustimmen, Disney ist einzig und allein am Profit interessiert. Und sowas wird leider voraussichtlich mal die Filmwelt regieren.
Auch mit dem Rassismus und Stereotypen gebe ich dir recht. Ich denke da zum Beispiel direkt daran, wie Homosexualität in Disney Produktionen dargestellt wird. Als wären homosexuelle Straftäter und psychisch kranke. Einfach nur traurig wie bestimmte Menschengruppen von anderen Menschen/Firmen niedergemacht werden.
In welchen Filmen und Serien wurden denn Homosexuelle so dargestellt
Hier übrigens mal ein Beispiel aus einer Amazon-Bewertung von Zoomania, die Disneys Rassistische Art zeigt:
Schon klar, dass es um Botschaften wie „Du kannst alles sein was du willst, egal woher du kommst und wer du bist!“ und „Deine Abstammung bestimmt nicht dein Verhalten“ geht. Prinzipiell und oberflächlich betrachtet mögen das ja auch tolle Botschaften sein,
ABER
1) Warum wählt man ausgerechnet anthropomorphe Tiere, um verschiedene Ethnien bei Menschen zu repräsentiere? Als jemand, der aufgrund seiner afrikanischen Herkunft schon des Öfteren mit einem „dummen Affen“ oder einem nur für körperliche Arbeit zu gebrauchenden „Maulesel“ (Muli -> Mulatte) verglichen wurde, kann ich aus Erfahrung sagen, dass Tiervergleiche historisch und psychologisch einfach extrem unglücklich sind. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden solche Tier-Gleichsetzungen immer wieder von Eroberern, Kolonialisten und „Rassengelehrten“ genutzt, um verschiedenste Ethnien von Menschen als eben NICHT-menschlich zu kennzeichnen, was dieser Film ja nun gerade nicht will.
2) Jetzt könnte man wohl denken, dass die Filmemacher sich der historischen Gegebenheiten durchaus bewusst sind und diese gezielt untergraben wollten, indem sie Tier-Gleichsetzungen nutzen, aber eine extrem positive und versöhnliche Botschaft senden. Leider läuft das aber auch nicht wirklich, denn die verschiedenen Tiere im Film sind eben nicht einfach nur verschiedene „Rassen“ oder Ethnien, sondern tatsächlich unterschiedliche Arten/Spezies, genau das, was Rassisten historisch bei uns Menschen immer wieder gerne festlegen wollten, was aber biologisch einfach nicht der Fall ist. Die Unterschiedlichkeit verschiedener Gruppen von Menschen mit der Unterschiedlichkeit verschiedener Tierarten gleichzusetzten, funktioniert nicht!
3) Im Film werden (wiedermal) Beutetiere als die Lieben und Raubtiere als die Bösen dargestellt... und daran ändert auch die Entlarvung des letztendlichen Drahtziehers nichts. Das eigentlich natürliche Verhalten von Raubtieren ist böse und wird im Film als eben nicht natürlich und nicht genetisch bedingt dargestellt, da ja sonst die Parallele zum Menschen und die gewünschte positive Botschaft nicht funktionieren würden – was aber vollkommen absurd ist, weil das Verhalten der entsprechenden Tiere eben DOCH NATÜRLICH, genetisch beeinflusst und dabei auch ökologisch gut und wichtig ist!
Handwerklich ist der Film wirklich toll gemacht, aber wenn man nur ein bisschen darüber nachdenkt, dann funktioniert er hinten und vorne nicht. Ich musste jedenfalls meinen Töchtern (9 und 6), die beide Tier-vernarrt Hobby-Biologinnen sind, ständig erklären, wieso im Film alles, was sie bisher über die Natur gelernt haben, falsch zu sein scheint und auf den Kopf gestellt wird:
„Aber Papa, im König der Löwen sagt Mufasa doch zu Simba, dass zwar die Löwen die Zebras fressen, dass aber die Löwen, wenn sie sterben, zu Gras werden, dass dann wieder von den Zebras gefressen wird. Das ist doch gut so! Oder stimmt das jetzt doch nicht?“
Nachdem ich ihnen erklärt hatte, wie der Tier-Mensch-Vergleich im Film wohl funktionieren sollte:
„Aber Papa, Menschen sind doch gar nicht wie die ganzen Tiere im Film?!“
Tja...
Es ist überhaupt nicht gut, dass Disney so auf Familienfreundlichkeit beharrt ist. Disney ist das größte Filmstudio der Welt, weshalb dieses Verhalten einfach nur peinlich und nicht nachvollziehbar ist.
Das was du zu Gewaltdarstellungen in Filmen sagst, kann ich auch nicht so recht nachvollziehen. Erstens wollen solche Filme kein bisschen die Realität wieder spiegeln und zweitens sind Gewalt und Schießen genau das, was Actionfilme ausmacht. Auch die Kämpfe, die sich die Superhelden in Marvel-Filmen liefern sind einfach Handlungen, die Marvel-Filme ausmacht.
Man braucht das ganze nicht vor Kindern verstecken. Erst recht nicht das Fluchen. Irgendwann lernen die das sowieso und schauen sich dann halt Filme von den Studios an, die noch Content bringen, der nicht so familienfreundlich wie möglich sein will, um möglichst viele Kunden anzulocken und viel Geld zu verdienen und den Kindern eine heile Welt vorgaukeln will, die es nicht gibt. Außerdem möchten Erwachsene und Jugendliche keine kinderfreundlichen, sondern jugend- und erwachsenenfreundliche Filme sehen.