Was ist eure Meinung zum Thema Gendern in der deutschen Sprache?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Mir gefällt es nicht 88%
Ich finde es im 21. Jahrhundert gut. 12%

6 Antworten

Hallo,

es kommt auf die Form des Genderns an.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Ich gendere durchgehend in der Form von Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.; zumindest versuche ich es. Manchmal "verfalle" ich aber auch in das generische Maskulin, mit dem ich persönlich aber auch kein Problem habe.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

PS: Auch in der englischen Sprache wird gegendert, aber subtiler (und schon wesentlich länger) als in der deutschen Sprache.

https://www.britishcouncil.org/voices-magazine/what-is-gendered-language

https://www.grammar-monster.com/lessons/his_her_their_they_singular_plural.htm

http://www.kentlaw.edu/academics/lrw/grinker/LwtaGender_Neutral_Language.htm

Mir gefällt es nicht
Wie z.B. Kund*innen

Ein schönes Beispiel für den Unsinn des Genderns.

Die männliche Form im Plural heißt Kunden, die weibliche Kundinnen.

Die gegenderte Form schließt Männer aus. Anderenfalls müsste man ja ein víel umständlicheres Kunden*innen basteln.

Das Gendersternchen+innen funktioniert eben nur bei MANCHEN Nomen wie Lehrer*innen oder Fahrer*innen, weil dort ursprünglich das generische Maskulinum angewendet wurde, was völlig ausreicht, weil jeder geistig gesunde Mensch weiß, dass im Plural bei Lehrern, Schülern, Zuhörern usw. zwangsläufig BEIDE Geschlechter gemeint sind.

Nur fanatische, aggressive Feministen unterstellen, dass Frauen nur "mitgemeint" sind oder "unsichtbar" wären.

Gendern funktioniert grammatikalisch nicht in jedem möglichen Fall und wird uneinheitlich angewendet. Es lässt die Sprache durch den erzwungenen Verzicht auf bestimmte Formulierungen verarmen und überbetont völlig unnötig das Geschlecht bei Inhalten, wo es überhaupt keine Rolle spielt.

Mir gefällt es nicht

Ich finde besonders sie derzeit am häufigsten genutzten Formen nicht gut, diese oft nicht barrierefrei sind.

Ausserdem empfinde ich Gendern auf diese Art und Weise als eher abstoßend. Die Sprache wirkt dadurch sehr künstlich und irgendwie arm.

Ich selber empfinde es als enorm schwierig, derart gegenderte Texte zu lesen. Der Lesefluss leidet darunter, ich habe Probleme mich durch gegenderte Wörter nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken zu lassen und ich weiß oft nicht mehr, wer da eigentlich gemeint sein soll. Da die Sonderzeichen im Text eigentlich auch für andere Funktionen stehen irritiert mich das noch zusätzlich.

Zum Glück gibt es für den Browser ein Plugin, welches Texte wieder in eine lesbare Form bringt.

Mir gefällt es nicht

Die deutsche Sprache ist so schon schwer genug! In anderen Sprachen gibt es so eine Zerstückelung der Sprache nicht. Ist mir jedenfalls nicht bekannt.

Mir gefällt es nicht

Mir gefällt es nicht nur nicht, ich mache es auch nicht :)

Woher ich das weiß:Hobby – Deutsch, Englisch, Japanisch, Italienisch

Cymbeline18 
Beitragsersteller
 29.08.2022, 11:29

Gibt es das Gendrn nur im Deutschen oder auch im Englischen?

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Noeru  29.08.2022, 11:33
@Cymbeline18

Es gibt im Englischen natürlich auch sowas wie actor und actress, allerdings ist das gendern da nicht so einfach wie im Deutschen, da man nicht einfach *ess hinten dranhängen kann. Wenn jemand beides ansprechen möchte, wird er also sowas sagen wie "welcome to our actors and actresses". Da ist es dann keine Sprachvergewaltigung wie im Deutschen, wo man dann überall im Text ein *in oder *innen einstreuen müsste.

Da ich Gendern aber für Quatsch halte, habe ich mich damit nicht näher beschäftigt.

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