Blickwechsel 25. Juli 2024
Blickwechsel - Deine Fragen an einen Game Designer 🎮
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Was ist eigentlich dieses "Game Design"?

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Als Game-Designer denkst du dir grundliegend das Spiel und dessen Mechaniken aus. So wie der Maler eine Farbe benutzt um eine bestimmte Emotion beim Betrachter zu erzeugen, so setzt du als Game-Designer gezielt Spiel-Mechaniken ein um eben beim Spieler bestimmte Emotionen hervorzurufen und im Spiel bestimmte Situationen und Stimmungen zu kreieren.

Ein paar Beispiele:

Soll das Spiel total chillig und entspannt sein? Ja dann füge ich keine Mechaniken ein, die Stress erzeugen wie etwa einen herunterzählenden Timer oder ein "ein falscher Schritt und dein Charakter stirbt auf der Stelle!"

Hat dein Spiel einen Highscore? Ja dann musst du dir erst einmal ausdenken, wofür es eigentlich Punkte gibt.

Willst du kooperatives Spielen zwischen den einzelnen Spielern fördern? Ja dann muss es Anreize, Punkte, Boni, zusätzliche Items oder Ressourcen geben, also eine Belohnung, damit die Spieler miteinander kooperieren.

Kurz gesagt, willst du, dass der Spieler sich freiwillig dazu entscheidet auf "Feld A" zu gehen und nicht auf "Feld B", dann muss "Feld A" für ihn attraktiver gemacht werden.

Und so fasst der Game-Designer all diese Konzepte in ein großes Dokument, was dann hoffentlich ein stimmiges Bild ergibt, womit alle Beteiligten arbeiten können, die Programmierer etwa wissen, was genau sie denn nun programmieren sollen usw.

Und ja, Monetarisierungs-Konzepte fallen da auch mit in diesen Bereich. Müssen sie aber nicht, kommt auf die Firma an. Manchmal werden die Entscheidungen, wann und wo monetarisiert wird, auch von anderen Abteilungen getroffen und der Game-Designer muss dann das Spiel drumherum stricken, sozusagen.

Als Grafiker stell ich mich vor, weil ich das auch mache. Ich hab ganz klassisch Grafik-Design studiert, aber eben auch u.a. Game- und Interface-Design-Kurse belegt. Animation mit After Effects mach ich auch. Und 3D-Modeling und 3D-Druck. Die Übergänge sind da fließend bei den ganzen kreativen Berufen. Wenn du z.B. Photoshop kannst, dann fällt es dir leicht auch noch After Effects zu lernen. Und der Anreiz "Also das Logo, was ich hier gerade gestaltet gabe ... DAS jetzt auch noch in ANIMIERT! Das wäre der HAMMER!" ja, das motiviert ungemein 😅 Genau so, wenn du schon 3D-Modellieren kannst und dir irgendwann den Spaß gönnst einen 3D-Drucker zu holen. Dann merkst du "Ach Schade, da muss man ja nicht nur auf einen Knopf drücken und den Rest macht der Drucker schon ganz von allein" ... Ne ne, so einfach ist ew danm doch nicht. Also fängst du dann an dich in die Limitierungen des 3D-Druck-Prozesses hineinzufuchsen und beherzigst diese dann beim nächsten Mal beim Erstellen deiner Objekte. So führt da eins zum anderen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin als Freelancer tätig und habe Design studiert