Was ist die genaue Funktion des Teufels und der Hölle?

16 Antworten

Im Alten Testament der Bibel kommt "der Teufel" gar nicht vor, "Satan" nur als Ankläger, der die Menschen vor Gott verklagt, nicht als widergöttliche Macht. Eine solcher "Antigott" hätte im jüdischen Glauben auch eigentlich gar keine Berechtigung, keinen Sinn. Doch das Judentum entwickelte sich auch nicht isoliert von der Welt, es hatte auch mit Einflüssen von anderen Religionen zu tun. Von da aus kam auch die Figur des Teufels als eine Art böser Gott in die Weltanschauung. Vielleicht war es ja auch ziemlich praktisch, das Böse in der Welt einer solchen Figur in die Schuhe zu schieben, das ist etwas, was Menschen doch immer gerne tun. Im Neuen Testament ist vom Satan auch nur an wenigen Stellen die Rede und die sind eher metaphorisch gemeint als wirklich konkret. Wenn Jesus davon spricht, er habe den Satan fallen gesehen, dann ist das ein Bild, das er bemüht, um klarzustellen, daß die Anklägerei (schau mal bei Hiob nach) der Menschen vor Gott, keinen Sinn mehr hat. Und das ist nur ein Beispiel. Viel, was in Richtung Teufel gedeutet wird - vor allem die Apokalypse - hat mit ihm gar nichts zu tun und ist symbolisch, metaphorisch, gemeint. Im Christentum am Übergang der Spätantike zum frühen Mittelalter fand eigentlich die wirkliche "Einführung" des Teufels in das Christentum statt. Zu dieser Zeit fand in Europa der Wechsel von religiöser Vielfalt hin zum Christentum statt. Die alten Götter wurden dämonisiert und verwandelten sich im Volksglauben zu widergöttlichen bösen Geistern und Teufeln. Da bekam der Satan dann auch sein bis heute gültiges "Kleid", nämlich das des antiken griechischen Gottes Pan. So kriegte er die Hörner, die Hufe, die halbmenschliche Gestalt und die Verbindung zum Ziegenbock. Kann einem eigentlich fast leid tun, der Arme, wenn er nicht durch und durch eine Kunstfigur wäre.

Auf ganz ähnliche Weise entstand auch die Vorstellung von einer Hölle, in der die Toten ständig gequält und gegrillt werden. Ursprünglich gab es nur Leben oder tot sein im jüdischen Glauben. Doch allmählich begann man, eine Unterwelt anzunehmen, beeinflußt von den Vorstellungen anderer Religionen (z. B. vom Hellenismus und dem "Hades" als Ort der Toten). Da wurde aber noch niemand gefoltert, es war einfach nur langweilig. Das Neue Testament resp. Jesus spricht davon, daß man verworfen werden kann, in die Gehenna kommen kann. Das interpretierte man als "in die Hölle kommen". Dabei ist die Gehenna (das Hinnom-Tal) eigentlich nur eine große Müllhalde gewesen. Jesus sagte also nicht "du kommst in die Hölle und wirst gequält", sondern "du landest auf dem Müllhaufen der Geschichte". Aber der Teufel - so hübsch anzusehen wie Pan - braucht ja auch einen Ort, der ihm gehört, die Unterwelt, die Hölle. Und da er da nicht faul herumsitzt und sich langweilt, gab man ihm den Dreizack, den Grill und die Armen Seelen, die er quälen und bestrafen kann...

Alles in allem ein Haufen von Mißverständnissen und Fehlinterpretationen, die sogar ein paar große katholische Kirchenlehrer schon aufgeklärt haben. Lies die Bibel mal ohne die Angst vor Teufel und Hölle, dann entdeckst Du selbst, wie es sich damit verhält. ;-) Gruß, q.


riara  06.08.2011, 15:01

Sehr schön, nur leider viel zu nah an der Wahrheit, warum sollte das irgendwer glauben, nach Dan Brown, Levi und vor allem Dawkins, die Quellen sind heute nicht mehr wichtig, wie bei RTL oder BILD zählt die Wahrheit wenig und der reisserische Effekt alles...Schade, aber ich habe es gelesen und verstanden, das sollte Dich etwas trösten...Gruss

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GottLiebtSie  10.08.2011, 14:07

Hallo,

Im Alten Testament der Bibel kommt "der Teufel" gar nicht vor, "Satan" nur als Ankläger, der die Menschen vor Gott verklagt, nicht als widergöttliche Macht.

Lies mal Jesaja 14,12-14, da wird der Fall Luzifers beschrieben, der nach seinem Abfall von Gott nicht mehr Luzifer = Lichtträger genannt wird, sondern Satanas = Verkläger oder auch Ankläger. Und dieser Ankläger - oder auch "großer Verführer" genannt - inkarniert sich als Schlange und tritt bereits im Garten Eden auf, zu lesen im ersten Buch im dritten Kapitel der Bibel - im Alten Testament. Satan erscehint also sehr wohl im AT, wenn auch nicht direkt dort steht: "Das ist Satan".

Eine solcher "Antigott" hätte im jüdischen Glauben auch eigentlich gar keine Berechtigung, keinen Sinn.

Nun, er hatte sehr wohl einen Sinn, denn gäbe es Satans Abfall von Gott nicht, bräuchten wir Menschen auch keine Erlösung von der Sündhaftigkeit, dann hätte Jesus nicht sterben müssen für unsere Erlösung, dann hätten die Israeliten auch kein Heiligtum bauen müssen als Symbol von Gottes Gegenwart im Volk, dann hätte Noach keine Arche bauen müssen, dann hätte Kain nicht Abel erschlagen, dann hätten Adam und Eva auch nicht aus dem Garten Eden ausziehen müssen, dann wären Adam und Eva auch nicht der Versuchung ausgesetzt gewesen, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Satans Beispiel hat den Israeliten sehr deutlich gezeigt, wohin solcher Abfall von Gott nicht nur führen kann, sondern auch definitiv führt - in die Verbannung und damit in den Zweiten, endgültigen Tod. Und Satans Beispiel zeigt uns auch heute noch, wohin Abfall von Gott führt - wohin?

Und: Satan ist sehr präsent - besonders bei denjenigen Menschen, die bepaupten, es gebe ihn gar nicht. Wenn ein Elefant hinter einer großen Mauer steht und Du siehst ihn nicht, wie kannst Du dann behaupten, da sei keiner?

Was die Zeitangabe "ewig" anbetrifft, stimme ich Dir zu, dieses Ewig beruht auf Felhinterpretationen, die jedoch - leider - beabsichtigt sind.

LG Moritz

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Der Teufel dient(e) meiner Meinung nach nur als Sündenbock, damit jeder die Schuld von sich weisen kann.

die hölle ist da um leute zu bestrafen in der hölle geht es so zu man wird an einen galgen aufgehängt und immeer durch eine suppe aus blut gedermen feuer und viel mehr schräcklichen sachen gezogen wird man sertrinkt ja abe nicht und wird immer wieder durch die suppe gezogen die vorhölle die vorhölle ist ein raum ein nicht wo es nichts gibt das todes labyrinth ist das labyrinth der tochter des teufels die wände sind aus würmern und dort sind schreckliche wesen es gibt aber kein entrinnen aus dem labyrinth und der teufel herrscht über das alles er bezahlt die rechnungen beauftragt kopfgeldjäger aber das kann er ja nich aleine machen deswegen hat er auch noch gehilfen scheckliche dämonen


Litizicke  05.08.2011, 15:42

.........und was hast du heute so geraucht?

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Die Funktion des Teufels ist es gläubigen Läuten Angst zu machen und Sündenbock für die Dinge zu sein welche den "Lieben allmächtigen Gott" in ein schlechtes Licht stellen würden. Wenn man davon ausgeht, dass es diesen Kampf zwischen Gut und Böse auf der Erde gibt so ist Gott ein ziemlicher Schwächling im Vergleich zu Satan. Das Elend auf unserer Erde wird offenbar von den meisten Gläubigen ausgeblendet und nicht als Kriterium für die Unfähigkeit eines "Gottes" in die Welt einzugreifen gewertet.


riara  06.08.2011, 15:12

Die Gestalt des Teufels liess die bessere Gesellschaft des 19. Jh. erschaudern, nicht mehr und nicht weniger, noch heute denkt man Pentagramm oder ein umgedrehtes Kreuz hätten irgendetwas mit dem Mann und seinem Pferdefuss zu tun, dem ist nicht so...

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pharma  07.08.2011, 19:46
@riara

Das ist nicht ganz korrekt. Und Pentagramme und umgedrehte Kreuze werden schon mit diesem Mann in Verbindung gebracht, was aber nicht heißt, dass dieser existiert.

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JensPeter  21.12.2011, 01:08

Hallo Pharma,

wie wärs hiermit:

(Apostelgeschichte 17:30-31) 30 Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr [dafür] gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat.“

Frage ist nur: Warum er das so lange zulässt (Zulassen ist etwas anderes als es zu "verursachen"). Dafür gibt es Gründe:

bh Kap. 11 S. 110-112 Warum lässt Gott Leid zu?

Man könnte die Situation so veranschaulichen: Ein Lehrer erklärt seiner Klasse, wie eine schwierige Aufgabe zu lösen ist. Ein schlauer Schüler behauptet frech, der Lösungsweg des Lehrers sei falsch. Der Schüler sagt, er wisse eine viel bessere Lösung, und unterstellt damit dem Lehrer, dass er unfähig ist. Einige Schüler glauben das und stellen sich auf seine Seite. Was jetzt? Wenn der Lehrer die Störenfriede vor die Tür setzt, was werden dann die anderen in der Klasse denken? Werden sie nicht annehmen, dass die Unruhestifter Recht haben? Vielleicht verlieren sie alle den Respekt vor dem Lehrer, weil sie denken, er habe Angst, dass sich seine Lösung als falsch herausstellt. Aber nehmen wir doch einmal an, der Lehrer lässt den Besserwisser zeigen, wie er die Aufgabe lösen würde.

So etwa ging Jehova vor. Die Vorgänge in Eden betraf nicht nur Gott und die Rebellen. Millionen von Engeln schauten zu (Hiob 38:7; Daniel 7:10). Jehovas Vorgehen würde auf die Engel und letztlich auf die ganze vernunftbegabte Schöpfung große Auswirkungen haben. Was tat Jehova also? Er ließ Satan zeigen, wie er über die Erde herrschen würde. Auch ließ Gott zu, dass sich die Menschen unter Satans Führung selbst regieren.

Der Lehrer in der Veranschaulichung weiß, dass der aufsässige Schüler und seine Anhänger im Unrecht sind. Aber er weiß auch, dass die ganze Klasse davon profitiert, wenn er die Störenfriede versuchen lässt, ihren Standpunkt zu beweisen. Können sie die Aufgabe nicht überzeugend lösen, werden aufrichtige Schüler zugeben müssen, dass es doch am besten ist, wenn der Lehrer die Klasse unterrichtet. Außerdem verstehen sie dann, warum der Lehrer in Zukunft keine Störenfriede mehr dulden wird.

Auch Jehova weiß, dass es für alle aufrichtigen Menschen und Engel von Nutzen ist, wenn sie sehen, dass Satan und seine Anhänger gescheitert sind und sich die Menschen nicht selbst regieren können. Wie Jeremia in alter Zeit werden sie folgende wichtige Wahrheit bestätigt finden: „Ich weiß wohl, o Jehova, dass nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23).

WARUM SO LANGE?

Aber warum hat Jehova Leid so lange zugelassen? Und warum verhindert er nicht, dass noch mehr Böses geschieht? Gehen wir zu dem Lehrer in der Veranschaulichung zurück. Welche zwei Dinge würde er nicht tun? Erstens würde er dem aufsässigen Schüler nicht einfach den Mund verbieten. Zweitens würde er ihm bei der Lösung nicht helfen. Auch Jehova hat beschlossen, zwei Dinge nicht zu tun. Erstens wollte er Satan und seine Anhänger nicht von dem Versuch abhalten, zu beweisen, dass sie im Recht sind. Deswegen musste er ihnen Zeit geben. Nun sind Jahrtausende vergangen, in denen sich die Menschen selbst regieren und alle möglichen Herrschaftsformen ausprobieren konnten. Sie haben zwar in der Wissenschaft und auf vielen anderen Gebieten Fortschritte gemacht, aber trotzdem sind Ungerechtigkeit, Armut, Verbrechen und Kriege immer schlimmer geworden. Man sieht heute ganz deutlich, dass die Menschenherrschaft gescheitert ist.

Zweitens hat Jehova dem Teufel nicht dabei geholfen, über die Welt zu herrschen. Nehmen wir an, Gott würde zum Beispiel grauenhafte Verbrechen verhindern. Würde er dadurch die Rebellen nicht genau genommen unterstützen? Würde nicht der Eindruck entstehen, dass sich die Menschen vielleicht doch ganz gut selbst regieren können? Jehova würde sich auf diese Weise einer Lüge mitschuldig machen. Aber ‘es ist unmöglich, dass Gott lügt’ (Hebräer 6:18).

Was ist mit all dem Schaden, der während der langen Zeit der Rebellion angerichtet wurde? Behalten wir im Sinn, dass Jehova allmächtig ist. Er kann und wird das menschliche Leid und alle Folgen beseitigen. Darum beten Christen: "Dein Reich komme!"

LG

JensPeter

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pharma  08.03.2012, 22:56
@JensPeter

Denkst du ich lese diesen Schinken durch? Könnte ich genauso ein Märchenbuch aufschlagen (und ich bin überzeugt das wäre auf jeden Fall lehrreicher)

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Wenn des Teufels Zeit um ist, kommt er in das ewige Feuer und kann dort über seine Schuld nachdenken (Offb.20,10).

Hätte er Eva (und ihren Mann (?) nicht verführt (1,Mose 3,1-6), sähe es anders aus.

Woher ich das weiß:Recherche