Was ist der Unterschied zwischen der Meiose 1 und der Meiose 2?

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Hi,

Hab dir eine Skizze angehangen.

Angenommen ein Organismus hat nur 2 homologen Chromosomen. Also eines in doppelter Form (diploid). Wir haben diploid 2 x 23 Chromosomen, also 23 Paare. Hier haben wir beispielhaft nur 1 Paar. 

Wie wir wissen, stammt eines davon vom Vater (grün) und eines von der Mutter (orange). 

Im Laufe der 1. Reifeteilung (Meiose I), kommt es zunächst zur Replikation der DNA, also zu einer identischen Verdopplung des genetischen Materials. Wir haben nun die elterlichen Chromosomen als jeweils 2 identische Chromatiden vorliegen, die am Centromer miteinander verbunden sind, also insgesamt 4 Chromatiden bei einem Chromosomenpaar. 

Diese werden peinlich genau einander gegenübergestellt, die Chromosmenpaarung homologer Chromosomen. Denn: Bei der folgenden Aufteilung der elterlichen Chromosomen auf zwei Tochterzellen, muss sichergestellt sein, dass sie nicht wahllos verteilt werden, sondern von jedem homologen Paar genau ein Chromosom in eine der beiden Zellen hineingelangt. Sonst ist die genetische Information nach der Aufteilung ungleich verteilt. 

Da wir im Beispiel nur ein Chromosom als "diploiden Satz" haben, ist es einfach, ein homologes Chromosom geht in die eine Zelle, das andere homologe Chromosom in die andere Zelle. 

Bei uns würden 23 homologe Chromosempaare in M I einander gegenüberliegen und dann je 23 Chromosomen in jede der beiden Zellen gelangen. Man hätte also nach der M I Zellen mit 23 Zweichromatidchromosomem vorliegen.

Wenn die bereits verschmolzen würden, also als Eizelle und Spermium fungieren würden, hätte man ein Verschmelzungsprodukt aus zwei Zweichromatidchromosmen, wie unmittelbar nach der Replikation (s.o.). Das ist aber der doppelte DNA-Gehalt einer "normalen" (nicht teilungsaktiven) Zelle. Man muss runter zum Einchromatidchromosom, sonst erhält man ein Verschmelzungsprodukt mit zuviel DNA (vgl. oberster Kreis vor M I). Das macht die zweite Reifeteilung.

Die zweite Reifeteilung der Meiose (M II) ist eine Chromatidentrennung, so dass die eingangs verdoppelte DNA (Replikation) wieder halbiert wird. Die fertigen Geschlechtszellen haben von jedem Chromosom genau eine Chromatide. Bei uns 23 Einchromatidchromosomen. Dieser Chromosomensatz ist haploid

Bei Verschmelzung zweier haploider Sätze gelangt man wieder zur Anfangsposition vor M I (1. Kreis). Eine Zelle mit einem diploiden Chromosomensatz enthält ein Einchromatidchromosom vom Vater und ein Einchromatidchromosom von der Mutter. Bei uns 2 x 23 Einchromatidchromosomen.

Du musst dir also merken:

Meiose I: Halbierung des Chromosomensatzes

Meisose II: Chromatidentrennung

Gruß, Cliff

 - (Schule, Biologie)

spacedogs 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 21:12

Mein Retter in Not

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Die erste meiotische Teilung ist die eigentlich wichtige: hier wurde entschieden, ob Du zum Beispiel von Deiner Mutter dasjenige Chromosom Nr. 1 geerbt hast, das sie wiederum von ihrer Mutter geerbt hat, oder dasjenige, das sie von ihrem Vater geerbt hat.

Bei der zweiten meiotischen Teilung werden nur noch die 46 verbleibenden Chromatiden halbiert, damit die Ei- bzw. Spermienzelle nur noch 23 Chromatiden hat: sonst würden später bei der Verschmelzung von Ei- und Spermienzelle nicht 2 x 23 Chromatiden wie gewünscht, sondern 2 x 46 Chromatiden in der Zygote vorhanden sein.