was glauben die buddhisten wie die welt entstanden ist?

8 Antworten

Es gibt zwei Fragen, auf die der Buddha Zeit seines Lebens niemals eine direkte, erklärende Antwort gab. Die eine davon ist die Frage nach der Entstehung des Universums, die andere ist die Frage nach dem genauen Ablauf des Karma.

Das zyklische Weltbild, das in den Ursprungsländern des Buddhismus vorherrscht, stammt eigentlich aus dem Hinduismus. Der Buddha selbst hat die Frage, wie die Welt oder das Universum entstanden ist, mit Absicht nicht beantwortet. Er wollte, daß seine Schüler seinem Weg folgen und sich im Pfad der Lehre üben, statt über solche Fragen nachzudenken. Gruß, q.

Man müsste tatsächlich ziemlich weit ausholen... Ich versuchs mal so kurz wie es geht... Das buddhistische Weltbild kennt keinen absoluten Angfang und kein absolutes Ende. Die Zeit an sich wird eher zyklisch verstanden. Das Entstehen und Vergehen von allem wird als steter Wandel verstanden. Es gibt also keinen Zeitpunkt vor dem es "nichts" gab. Die Welt wie wir sie kennen ist die Folge stetigem Wandels und wird in der Sekunde in dem ich das hier schreibe schon wieder gewandelt sein. Natürlich versucht man Gesetzmäßigkeiten aus zu machen. Die "zwölfgliedrige Kette des bedigten Entstehens" beschreibt den Vorgang. Diesen Begriff kannst Du leicht "ergoogeln". Bei den Wandlungsprozessen und damit auch bei der Entstehung der Welt spielt Karma auch eine große Rolle. Ich würde gaaanz vereinfacht sagen dass das bedingte Entstehen und karmische Kräfte die Welt so enstehen lassen wie sie nun ist.

Jeder Buddhist wird etwas anderes glauben, so weit er sich für die Frage interessiert. Der Buddha selber hat sich mit der Frage nicht beschäftigt. Zitat: "Angenommen, ein Mann wird von einem giftigen Pfeil getroffen und ein Arzt will ihm helfen. Der Mann aber sagt: 'Ehe ich zulasse, dass der Arzt den Pfeil herauszieht, will ich wissen, wer auf mich geschossen hat. Von welchem Stand ist der Schütze, welcher Familie gehört er an, war er groß oder klein, hell oder dunkelhäutig, welchen Bogen hat er verwendet und mit welcher Absicht, aus welchem Holz ist der Pfeil gemacht, und welches Gift hat er verwendet?' Ehe man alle diese Fragen beantwortet hätte, wäre der Mann gestorben. Wenn Du denkst, die Welt ist ewig oder findet ein Ende, wenn Du denkst, Seele und Körper sind gleich oder verschieden .... dann kannst Du meinen Weg nicht gehen. Unabhängig von diesen Theorien existieren Geburt, Alter und Tod, gibt es Sorgen und Leiden. Ich spreche nur davon, wie man das Leidvolle beenden kann. Deswegen akzeptiere, dass ich über bestimmte Theorien nicht spreche ..." (aus Paul H. Köppler: So spricht Buddha. die schönsten und wichtigsten Lehrreden des Erwachten, O.W. Barth 2004, S. 21 / sehr empfehlenswert, wenn man die Lehre des Buddha im Original kennen lernen will) www.buddhabuddha.info

luca13 hat aber gefragt, was der buddha auf die entstehung des universums gesagt hat. diese frage wurde sehr genau beantwortet, damit eben: der buddha hat auf diese frage niemals eine genaue antwort gegeben.

im mahayana und vajrayana existieren nicht die originalen lehrreden des buddha shakyamuni, sondern lehrreden die nicht vom buddha selbst gesprochen wurden, es sind lehrreden späterer erfindungen, die mit dem urbuddha nichts zutun haben.

hallo,

eine typische nicht-buddhistische frage. der buddhismus ist ja an sich schon mal keine religion die die entstehung des universums, der welt, der erde oder der menschheit begründet.in anderen (richtigen) religion gibt es immer so etwas wie "schöpfungsmythen" - so etwas gab es ursprünglich nicht im buddismus.

aber für viele menschen ist der buddhismus relativ "wissenschaftskonform" - im gegensatz zur katholischen kirche.im buddhismus ist es eine erfahrungstatsache, dass die welt und die menschen aufgrund des ursache-wirkungs-prinzips bestehen. die naturwissenschaft sieht das ganz genauso.

wenn nun die naturwisschenschaft zu dem ergebnis kommt, die welt ist aus dem urknall (über ursache-wirkung) entstanden oder die welt gab es schon "immer" und pulsiert nur, dann wäre das für buddha ziemlich egal gewesen.

buddha hatte ausdrücklich gesagt, dass es noch mehr gibt als seine lehre und dass man die ganze welt erklären könne ... aber er hat auch gesagt, dass man das alles nicht braucht, um selbst weniger zu leiden und glücklicher zu werden. buddha hat genau deswegen NUR das gelehrt, was zur reduzierung des leidens sinnvoll ist und mehr eben nicht.

und noch mal zu deiner frage: "was GLAUBEN die buddhisten ..."die buddhisten GLAUBEN NICHTS. buddha hat von jedem GLAUBEN abgeraten, weil das nur leid bringt.buddhisten wissen oder wissen nicht, aber da gibt es keinen platz für irgendeinen "glauben".das ist eben der unterschied zu "richtigen religionen", wo der glauben etwas ganz zentrales ist.nur wo GLAUBEN ist, gibt es eben auch glaubenskriege ...

grüsse
[...]


evangelista  16.05.2010, 01:06

@ Die Herkunftsfrage des Universums kann nicht getrennt werden von der Entstehung unserer Existenz.

@ Genauso wie Buddha den Anfang ausblendet macht das auch heute die Wissenschaft. Sie kann auch nichts darüber sagen, weil es nicht möglich ist den Ursprung auf reiner materieller(naturalistischen) Weise zu erklären. Letztlich gehen beide von einer Selbstentstehung aus ohne äußerem Wirken oder von der ewigen Materie. Der ewige Gott wird durch ewige Materie ersetzt. Das ist Atheismus-Gottesverneinung.

@ Deshalb kann auch Buddha nicht die Ursache erklären weshalb sich der Mensch in seinem destruktiven Zustand befindet.

@ Es ist deshalb nicht egal wie unser Universum entstehen konnte, warum wir existieren und weshalb wir uns in einem destruktiven Zustand befinden.

@ Indem Buddhas den Ursprung ausblendet , blendet er damit auch den Schöpfer aus, dem der Mensch seine Existenz verdankt. Dabei geht auch die Beziehung zu Gott verloren, auf die aber der Mensch angewiesen ist und dem auch der Mensch verantwortlich ist.

@ Doch diese Verantwortung Gott gegenüber wird sowohl von Buddha als auch vom Naturalismus(Atheismus) verneint. Darin beruht eigentlich der Ursprung der Sünde - die Trennung, bzw. die Ablehnung/Verneinung Gottes.

Das Geschöpf negiert den Schöpfer!

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perry012  23.11.2012, 09:26
@evangelista

Glauben ist Leid. Weil du glaubst dein Gott hat es gemacht magst du dich vielleicht damit beruhigen. Das ware ja im Sinne Buddhas. Aber ist es auch wahr das ein Fabelwesen mit seinem Zauberstab wusch gemacht hat? Darueber streiten sich ja alle . Damit ist das Das Leid. Wenn du Wissenschafter und ihre Theorien verneinst, und deine Religion hoeher stelltst , ist das dann nicht das gleiche? Das Geschoepf (evangelista) negiert den Schoepfer. LG perry012

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