Was genau meint Aristoteles mit den Tätigkeiten die um ihrer selbst willen ausgeführt werden?
Nikomachische Ethik
3 Antworten
Es geht um Tätigkeiten, die nicht ausgeführt werden, um einen Zweck zu erreichen, sondern weil es unmittelbar Freude bereitet, sie auszuführen. Gemeint ist das Philosophieren.
Doch die Bezeichnung stimmt nicht ganz. Auch diese Tätigkreit führe ich dann ja zu einem Zweck aus, nämlich mir eine Freude zu machen.
Hier ist eine gute Darstellung:
http://www.calwer.com/media/39/ZM_4244_Materialien_zu_Aristoteles.pdf
Ist deine Frage "Welche Tätigkeiten meint er?" oder eher "Warum führt man sie um ihrer selbst Willen aus?" ?
Weil du es nicht machst, um etwas anderes zu erreichen.
Falls du das Buch da hast, dann guck mal nach 1097b20. Da steht: "die Glückseligkeit stellt sich dar als ein Vollendetes und sich selbst Genügendes, da sie das Endziel allen Handelns ist."
Du willst nicht glücklich sein, um etwas anderes zu haben. Du willst aber auf der anderen Seite nicht reich sein, um nur reich zu sein. Du willst reich sein, um dir dadurch dinge leisten zu können durch die du glücklicher wirst. Als simples Beispiel.
PS: 1097b20 bezieht sich auf die Originalpaginierung. Erstes Buch, fünftes Kapitel, letzter Satz.
Aber dann nochmal zu deiner ersten Frage :'D , was für eine Tätigkeit könnte das sein, die nur um ihrer selbst willen ausgeführt wird ? Etwa grob gesagt eine Tätigkeit welche unmittelbar zum Glück führt ohne dabei als Mittel zum Zweck zu fungieren ?
Dazu schreibt er "Das menschliche Gut ist der Tugend gemäße Tätigkeit der Seele" und gibt es mehrere Tugenden: der besten und vollkommensten Tugend gemäße Tätigkeit" (1098a17ff)
Man wird also dann glücklich, wenn man gemäß der Tugenden handelt und lebt. Beachte dabei auch: "denn wie eine Schwalbe und ein Tag noch keinen Sommer macht, so macht auch ein Tag oder eine kurze Zeit noch niemanden glücklich und selig." (1098a19f)
Warum man sie um ihrer selbst Willen ausführt.