Was für ein Rating sollte man ungefähr haben, um vom Schach leben zu können?
..wenn man das beruflich macht. Geht das überhaupt? Und wie genau verdient man damit Geld? Doch nicht nur durch Preisgelder?
1 Antwort
Das kommt auf verschiedene Faktoren an, z.B. ob man nur von der eigenen Spielerkarriere leben möchte oder stattdessen oder nebenbei noch Training geben möchte oder vielleicht auch Videokurse aufnimmt oder einen Stream oder Youtube-Kanal betreibt oder bei Turnieren Live-Kommentierungen macht. Natürlich kommt es auch darauf an, wie viel der Lebensunterhalt kostet in dem Land wo man lebt.
In Deutschland würde ich sagen, dass man ab einer Spielstärke von mindestens 2550 Elo als Mann daran denken kann nur vom Spielen zu spielen zu leben, als Frau vielleicht ab einer Elo von 2400. Wenn man stattdessen bereit ist eher als Trainer zu arbeiten, kann man das wohl schon ab Fide-Meister Level mit 2300 oder sogar darunter überlegen. Es gibt ja z.B. auch Leute, die hauptberuflich Schulschach-AGs leiten.
Es ist aber natürlich ein riskanter Beruf und um wirklich ähnlich viel zu verdienen wie in den meisten anderen Berufen sollte man am besten eher 2650 Elo oder mehr haben. Als Spieler verdient man sein Geld mit Preisgeldern bei Turnieren, ein anderer wichtiger Bestandteil ist auch, dass man im Schach in mehreren verschiedenen Ländern in den Ligen spielen darf und dadurch die Möglichkeit hat einen etwas sichereren Gehaltsbaustein zu bekommen durch die von den Vereinen gezahlten Honorare. Hinzu kommen noch, dass man manchmal z.B. zu Simultanveranstaltungen eingeladen wird oder für so etwas wie Partiekommentierungen bezahlt wird.
Im Moment verbessern sich die Verdienstmöglichkeiten aber auch langsam dadurch, dass Schach seit der Coronapandemie deutlich populärer geworden ist und es jetzt als Profispieler zusätzlich zu den Turnieren am Brett auch bei Online-Turnieren Verdienstmöglichkeiten gibt. Außerdem ergeben sich dadurch auch als Trainer oder Content-Creator im Schach mehr Möglichkeiten.