Was bin ich, wenn ich nicht getauft und ohne gleubig bin..?
Bin ich dann Heide?
20 Antworten
Wenn du nicht getauft und auch nicht gläubig bist, kann man dich im Sinne der christlichen Bibel durchaus als Heide bezeichnen. Doch das sollte dich nicht kümmern, denn aus Sicht des Islam bist du noch einmal etwas anderes. - Dort bist du ein "Ungläubiger". Und so könnten wir mit Vergleichen weitermachen.
Es hängt immer "vom Auge" des Betrachters ab, als was er dich betrachten will. - Daran kannst du nichts ändern. - Ich verstehe deshalb auch nicht ganz, warum es dir anscheinend so wichtig ist, religiös in ein bestimmtes Klischee eingeordnet zu werden?
Für mich bist du "nur" ein Mensch und wenn du dazu noch ein guter bist, reicht das aus weltlich humaner Sicht durchaus. - Es wäre mir von meiner eigenen Glaubensüberzeugung her zwar lieber "für dich", du hättest ebenfalls einen festen Glauben an den Gott der Christenheit. Aber das ist deine persönliche Sache und was nicht ist, kann ja noch werden.
Ein "Heide" ist ein Mensch, der von Gott heute auch berufen werden kann, wenn Er es für richtig findet (Apg.10,45).
Wenn es Gott gefällt, wird Er dich also heute berufen und zur Taufe führen (Mk.16,16).
Den "Glauben" bekommst du als Geschenk von unserem ewigen Vater (Jak.1,17)
Jesu sollte als Mittler fungieren (Hebr.12,2).
Vielleicht ist ein "Heide" auch jemand, der nicht berufen werden möchte?
Von wem auch immer ...
Alle Götter wurden nur von Menschen erfunden - es gibt keine übernatürlichen "Personen"!
Bin ich dann Heide?
Nicht deshalb. Der biblische Begriff "Heiden" bezeichnet Nichtjuden. Auch Nichtjuden, die an Jesus glaubend sind, sind somit Heiden (Heidenchristen statt Judenchristen). Andere Bibeln übersetzen diesen Begriff (griechisch: ethnos) treffender mit "Nationen" (z.B. Elberfelder Bibel).
Was bitteschön ist daran kämpferisch, wenn ich darauf hinweise, dass der Begriff Heiden in der Bibel Menschen bezeichnet, die keine Juden sind?
Christlicher Fundamentalist zu sein, muss im Übrigen keine Schande sein. Es sei denn, man möchte mit "religiöser Fundamentalist" bombengürteltragende Selbstmordattentäter unterschiedslos mitmeinen und so einen Kampfbegriff einführen.
Auch Begriffe, die - wie in deiner Erklärung - historisch korrekt abgeleitet sind, können in der Gegenwart als "Kampfbegriffe" mißbraucht wereden.
Nein, es ist selbstverständlich keine Schande, religiöser Fundamentalist zu sein.
Sie haben, wie jeder Mensch, das Recht, das zu glauben, was sie möchten.
Sobald sie aber ihre Begrifflichkeiten auf andere Menschen übertragen wollen, wird's problematisch, finde ich.
(Deinen letzten Satz empfinde ich als unnötige Polemik.)
Natürlich können Begriffe einen Bedeutungswandel erfahren. Deshalb ja die Erklärung dazu.
Deshalb war es ebenfalls nicht nötig darauf zu verweisen, dass es möglicherweise Menschen gibt, die das Wort Heide als Kampfbegriff benutzen. Ich persönlich mache das nicht, obwohl ich möglicherweise Fundamentalist bin und mir ist auch niemand persönlich bekannt, der das tut.
Danke für deinen Hinweis.
Ich entscheide aber gewöhnlich lieber selbst, was ich nötig finde und was nicht.
Menschen, die dem römischen oder griechischen Kulturkreis entstammen, werden in der Bibel nun mal als "Heiden" bezeichnet - sowohl Christen als auch Menschen anderer Religionen.
Der Begriff "Heide" ist dort somit eher ein Begriff für die ethnische Herkunft eines Menschen, als für dessen religiöse Überzeugungen.
So schreibt Paulus in einem seiner Briefe an Leute (nämlich Römer), die die gleiche Religion hatten wie er selbst: "Euch, den Heiden, ...".
Im Mittelalter waren es hauptsächlich Menschen aus mehrheitlich nicht-christlichen Völkern, die mit diesem Begriff bezeichnet wurden. Aber auch damals war es wohl eher die ethnische Zugehörigkeit zu einem dieser Völker und nicht die Religion eines einzelnen Menschen, die mit diesem Begriff verbunden wurde.
In der katholischen Kirche wird der Begriff heutzutage ausschließlich im Zusammenhang mit damaligen Ereignissen (also Antike, Mittelalter usw.) genutzt.
Ob es damals nur oder hautptsächlich um die ethnische Zugehörigkeit ging, ist eine offene Frage.
Ob heutzutage alle katholischen Christen dieser neuen "offiziellen Linie" folgen - ebenfalls.
Was fundamentalistische Christen aller Schattierungen betrifft, wäre ich mir da auch nicht sicher.
Vielleicht sind wir uns hierin aber völlig einig: Es ist kein Begriff, mit dem heutzutage Menschen bezeichnet werden sollten, die einen anderen (oder gar keinen) Glauben haben ...
@earnest
Izreflexxx hat hier mit seinem Einwand absolut recht. - Er gibt nur das wieder, was die Bibel zu dem Begriff "Heide" sagt. Und darauf bezieht sich ja die Frage.
Zudem ist der Begriff "religiöser Fundamentalist", auf das Christentum bezogen, keineswegs negativ zu werten. - Wenn du so willst kannst du mich auch als christlichen Fundamentalisten betrachten. Ich werde nicht mal "rot" dabei und schäme mich dessen auch nicht. Dabei bin ich weder kämpferisch, noch ein Extremist. LG homme
Darum geht es nicht, homme. Jedenfalls mir nicht.
Natürlich ist "Heide" sozusagen (auch) ein "historischer" Begriff.
Das habe ich auch ausdrücklich geschrieben.
Mir geht es - auch das habe ich geschrieben - darum, daß mensch diesen Begriff heute nicht mehr verwenden sollte.
Ich habe auch kein neues Faß aufgemacht - Aufschrift: "Was ist ein christlicher Fundamentalist."
Ich nenne aber alle diejenigen, die heutzutage noch den Begriff "Heide" zur Bezeichnung Andersgläubiger oder Nicht-Gläubiger benutzen, religiöse Fundamentalisten.
So betrachtet deckt sich unsere Meinung, earnest. - Den Begriff "Heide" sollte man heutzutage nicht mehr verwenden. - Überwiegend und kurioserweise tun es aber gerade Menschen, welche glaubensfern sind, wie der Fragesteller.
Und einen Christen, welcher ernsthaft in der Bewertung eines anderen den Begriff "Heide" verwendet, darf man auch getrost als Fundamentalisten bezeichnen. Daran gibt es nichts auszusetzen, außer vielleicht zu empfehlen, dass er sein Vokabular überdenken bzw. "updaten" sollte. LG homme
Ich bin in meinem Leben bis jetzt in 5 katholischen Kirchengemeinden Mitglied gewesen und habe Kontakt mit sehr vielen Katholiken und Protestanten gehabt - gerade während des Studiums mit Christen aus allen Teilen Deutschlands.
Ich habe noch NIE erlebt, dass das Wort "Heide" in irgend einem Zusammenhang außer dem von mir beschriebenen historischen verwendet worden ist. Außerdem habe ich noch nie erlebt, dass in irgend einer Form abschätzig über Atheisten oder Anhänger anderer Religionen geredet worden ist.
Ich glaube, dass sich Atheisten einfach einbilden, Christen würden andauernd schlecht über sie reden.
Dann sind unsere Erfahrungen unterschiedlich, martin.
Dein "Glauben" im letzten Satz in allen Ehren: Auch hier habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Auch bei GF kann man andere Erfahrungen machen ...
Je nach Standpunkt ...
Viele religiöse (und nicht sehr tolerante) Menschen werden dich als "Heiden" bezeichnen ... das ist zwar nach unserem heutigen Sprachverständnis unkorrekt ... aber das dürfte an der Anschauung bestimmter "Gläubiger" nichts ändern.
Für die übrigen Menschen bist du einfach nur ein ungetaufter und areligiöser Mensch.
Und ... im Übrigen kommt es darauf an, weshalb du eine Bezeichnung für dich suchst ... wenn du diese für "offizielle" Auskünfte über dich benötigen solltest, dann würde es vermutlich genügen, wenn du bei der Frage nach deiner Religion "konfessionslos" ... ohne "religiöses Bekenntnis" angibst.
Es koennte bedeuten, dass dir noch alles offen steht und du die ganze religiöse und unreligiöse Welt bereisen kannst auf der Suche nach deiner Identität. Als Atheist würde ich dich nicht bezeichnen, denn um gegen den Glauben zu sein, müsste man eigentlich erst einmal wissen, was und welchen Gott man ablehnt und warum.
Ob du getauft bist oder nicht, ist nicht ausschlaggebend. Die meisten Christen sind in irgendeiner Form getauft worden, ohne dass sie dem als unschuldige kleine Kinder überhaupt zustimmen konnten, und viele sind trotz dieser Taufe ungläubig geworden.
Ich möchte dir raten, auf diese "Reise" zu gehen, alles zu lesen und durchzustudieren, was Religion betrifft und selbst festzustellen, ob du dich in irgendeiner religiösen Denkweise wiedererkennen kannst oder ganz bewusst jede Art von Glauben wirklich ablehnst. Alles Gute!
Du übernimmst stillschweigend einen "Kampfbegriff" religiöser Fundamentalisten.