Was bedeutet Materialgerechtigkeit?-----

3 Antworten

Materialgerechtigkeit bedeutet im Bau (Handwerk), dass man die "richtigen" Materialien mit den geeigneten Eigenschaften einsetzt, auch der Materialmix sollte Sinn machen.

Einen Nagel oder eine Schraube aus Glas würde diesem Ansatz widersprechen...

Ein massives WS aus Gold oder Platin zu verzinken macht aus einigen Gründen NULL SINN!

Nicht viel, denn für den Menschen ist die ihn umgebende Natur und Ressource, seinen willfährigen, willkürlichen Verformungen und Ausschlachtungsambitionen ausgesetzt und wie soll da so jemand etwa "MaterialGerechtigkeit" kennen?

Das ein Tigerfell "geeignet sei" als Bodenteppich, das Autositze mit Tierleder "bespannt" werden müssen, weil das so "schön" wirkt, das Elfenbei-Schnitzereien nur einen Charme besitzen, wenn sie aus "echtem" Elfenbein/Elefantenstoßzähnen gemacht sind, ?

Das ein "guter" Kuchen nur mit Gelatine aus Tierknochen so richtig "schmeckt", ebenso wie die "leckeren" Gummibärchen. Und Seehundfelle udn Fuchsschwänze sind für Damenjacken und Stolasauch ungeheuer richtig, wichtig und "materialgerecht" angewendet, usf.

Es werden Bärenfelle benötigt, damit der "arme und bedauernswerte" Mensch sich ja nicht im Schnee erkältet mit seinen wertvollen Kalbslederschuhen,..?

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Kunsthistorisch stammt der Begriff aus den Prinzipien des => "Werkbundes".

Er bedeutet sinngemäß, dass ein verwendetes Material nicht seine ursprünglichen Eigenschaften und Erscheinungsweisen verstecken, sondern sicht- und spürbar werden lassen sollte.

Als Beispiel:

Wenn man in einem Werkstück Holz verwendet, dann soll das Holz auch nach Holz aussehen. Seine natürliche Farbe und Maserung, seine Wärme sollte nicht mit Lackfarbe deckend überstrichen werden. Der Anstrich würde dem Material "nicht gerecht", er würde es verfälschen.