Was bedeutet eigentlich "neben sich stehen"?

14 Antworten

Das Empfinden, das so beschrieben wird, ist ein Symptom, das

a) bei verschiedenen psychischen Störungen oder

b) in besonderen Situationen auftreten kann.

Im 2. Fall ist es ein vorübergehendes Problem, wie z.B. bei großer Müdigkeit, intensivem Stress, Lebensgefahr, Drogeneinfluss oder in Trance.

Im Falle einer Störung tritt es zumeist mit Depersonalisation (engl. Disorder) oder Derealisation genannt auf. Wenn diese allein auftritt, ist es die Primäre und in Verbindung oder Begleitung anderer psychischer Störungen die weit häufigere Sekundäre Form.

Um sich das etwas vorstellen zu können, hier die Beschreibung Betroffener:

Emotionale Taubheit: Betroffene klagen, dass sie nichts fühlen oder dass ihre Gefühle „flach“ oder unwirklich sind. Ihre Wahrnehmung von Personen oder Objekten „lässt sie oft kalt“, d. h. das Beobachten eines Sonnenuntergangs, die Wahrnehmung von Schmerz oder das Berühren ihres Partners löst keine Emotionen aus.

Veränderung des Körpererlebens: Der eigene Körper oder Teile des Körpers werden als verändert (leichter/schwerer, größer/kleiner), als leblos oder als nicht zu-sich-gehörig empfunden. Das eigene Spiegelbild oder die eigene Stimme können fremd wirken.

Veränderung der visuellen Wahrnehmung: Viele Betroffene haben das Gefühl, „neben sich zu stehen“, so, als würden sie ihre Umwelt aus einer veränderten Perspektive (von weit weg, von außerhalb ihres Körpers, durch eine Kamera oder wie auf einer Filmleinwand etc.) sehen.

Gefühl der Automaten- oder Roboterhaftigkeit der eigenen Bewegungen oder mentalen Prozesse: Bewegungen können zwar problemlos willentlich und kontrolliert ausgeführt werden, doch die Betroffenen empfinden oft keine Zugehörigkeit einer bewusst ausgeführten Bewegungen zu einem eigenen willentlichen Entschluss, diese Bewegung auszuführen. Sie haben z. B. nicht das Gefühl, ihre Hand zu bewegen, sondern empfinden, dass die Hand – wie ferngesteuert – „sich bewegt“.

Veränderung von Gedächtnisprozessen: Erinnerungen können als blass, undeutlich oder fern wahrgenommen werden: ein nur wenige Stunden zurückliegendes Ereignis kann in der Erinnerung so empfunden werden, als läge es schon Jahre zurück. In traumatisierenden und extremen Stress-Situationen kann das Bewusstsein so weit eingeengt sein, dass das Erlebte im Gedächtnis nur fragmentarisch und zusammenhangslos abgespeichert wird. Dies kann dazu führen, dass Betroffene solche Erlebnisse später nicht verbal schildern können. Auch ein Déjà-vu-Erlebnis ist in der Regel von einem Gefühl der Entfremdung begleitet, da trotz des starken Eindrucks eines wiederholten Erlebens, detailliertere Gedächtnisinhalte, wie etwa über den Zeitpunkt oder den Zusammenhang des mutmaßlichen früheren Erlebnisses, fehlen.

Die Fakten sind im wesentlichen Wikipedia und Fachartikeln entnommen und für jeden, der mehr wissen möchte, empfehle ich diese Lektüre.

Durcheinander, unkonzentriert, einfach neben der spur sein. Man ist nicht bei der sache, mit den gedanken woanders


swari  22.05.2012, 16:10

genau... danke hahah wusste nicht wie ich das erklären soll

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schaue nach links und rechts: Steht da jmd.bzw. du selber? Wenn da keiner steht und du dich neben dich nicht siehst bzw. dich neben dir nicht siehst , dann ist alles in Ordnung!


silberblick  22.05.2012, 16:12

ich wurde das mal gefragt, ob ich das gefühl habe neben mir zu stehen. Ich blickte mich erst mal um und sagte dann nein. Das ist doch voll verarsche, oder nicht? Ist wohl logisch das man sich da nicht sieht-wie soll man neben sich stehen können?

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Manchmal trifft man blöde Entscheidungen oder verhält sich anders, als man das in der Selbstreflexion von sich kennt. Ich denke: Dann steht man neben sich!

Man ist abwesend, in Gedanken gar nicht da, nicht man selbst,neben der Rolle - damit verbunden ist oft Verwirrtsein und eine gewisse Entscheidungsunfähigkeit!