Warum wurde Afrikaans eine „rassistische Sprache“ genannt?

8 Antworten

Ich habe gewisse Zweifel, ob es sinnvoll sein kann, eine Sprache (zum Beispiel Afrikaans) als "rassistische Sprache" zu bezeichnen.

Menschen können rasistisch eingestellt sein, Sprachen werden von Menschen gesprochen. Und: bestimmt sind nicht alle Menschen, die Afrikaans sprechen oder gesprochen haben, Rassisten.


RudolfFischer  24.03.2021, 10:34

Sehr richtig. Da allen Südafrikanern später Englisch als die Sprache der "Befreier" aufgezwungen wurde, müsste man "Englisch" auch als "rassistische" Sprache bezeichnen.

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Afrikaans ist keine rassistische Sprache. Es ist einfach nur eine Sprache. Das die Buren früher eine rassistische Politik verfolgt haben, ist eine andere Sache, die nicht geleugnet werden kann. Fairer weise muss man sagen, dass die Buren auch eine eigene Geschichte der Unterdrückung erlebt haben, vor allem durch die Briten. Das rechtfertig natürlich keinen Rassismus gegen die Schwarzen. Genauso wenig, wie man Überfälle auf weiße Farmen mit der früheren Apartheit-Politik rechtfertigen darf. Südafrika ist leider immer noch ein Problemland und es ist nicht abzusehen, dass der immer noch verbreitete Rassismus so bald ein Ende finden wird.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe altmodische Frauenhobbys 😂

Aus der Sprache der Niederländer hat sich Afrikaans entwickelt. Die Niederländer hatten für den Aufbau ihrer Kolonie nicht genug Arbeitskräfte. Also haben sie Sklaven benutzt. In einer Sklavenhaltergesellschaft ist jeder weniger Wert, der nicht die gleichen Hautfarbe hat wie der Sklavenhalter. Die Briten haben schon vor dem Burenkrieg keine Sklaven mehr eingesetzt und waren fast so etwas wie die Befreier für die Sklaven. Sie schafften die Sklaverei ab, aber nicht die Verhältnisse zwischen den Buren und der farbigen Bevölkerung. Es waren auch nicht die Briten, sondern die Buren, die die Apartheit einführten und die sprachen nun mal Afrikaans.


RudolfFischer  24.03.2021, 10:33

Zur graduellen Entlastung der Niederländer kann man anführen, dass alle, die Christen wurden, freigelassen werden mussten. Ändern tat das wenig, denn wer als Farmhelfer dem Nomadentum entsagt hatte, konnte nichts anderes machen, als weiter auf der Farm angestelt zu sein. Ansichtssache, welches Leben (Nomade, Farmhelfer) besser war.

Zu Anfang wurden sogar die einheimischen Kinder mit den Burenkindern zusammen auf der Schule ausgebildet. Das gab man später auf. Der Unterricht war ohnehin schlecht, da die Lehrer aus den Niederlanden strafversetzt waren. (Habe ich im Rahmen meines Niederländisch-Studiums gelernt.)

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