Warum wird das Christkind als Frau dargestellt?

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Das Christkind ist nicht Jesus.

Das Christkind ist eine Figur, die es erst seit der Reformation gibt und stellt einen Engel dar, der ursprünglich "Heiliger Christ" genannt wurde. Aufgrund der durchweg kindlichen Darstellung, wurde über die Zeit daraus "Christkind".

Eine Verbindung zum Santa Lucia Fest im skandinavischen Dezember ist vermutlich gegeben (Ähnlichkeiten der Darstellungen), aber nicht nachweisbar.

Allgemein tendiert die Darstellung von Engeln schon immer zu weiblichen Wesen.

Die katholischen, deutschsprachigen Gebiete, wo das Christkind heute noch am verbreitetsten ist, haben das Christkind erst ab etwa 1800-1850 aus den reformierten Gebieten übernommen. Dort gab es vorher nur den heiligen Sankt Nikolaus.


kwon56  22.12.2014, 16:40

heiliger Sankt ist doppeltgemoppelt.

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Fraganti  24.12.2014, 08:26
@kwon56

Als besondere Betonung, dass er ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche ist, während das Christkind eine Figur ohne katholischen Hintergrund ist, das aus einer Zeit und Region der Reformation stammt, in der die Verehrung katholischer Heiligenfiguren abgelehnt und daher nach Ersatz gesucht wurde, finde ich das ehrlich gesagt nicht doppeltgemoppelt.

Ein frohes Weihnachten euch allen!

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Das Christkind ist nicht ursprünglich mit Jesus identisch, sondern scheint in Krippenspielen bei einem Brauch weihnachtlichens Schenkens ein Mädchen oder ein Engel gewesen zu sein. In der Advents- und Weihnachtszeit gibt es mehrere männliche Gestalten (Weihnachtsmann, Nikolaus, Knecht Ruprecht, Heilige drei Könige, Hirten). Ein weibliches Engelswesen ist dann ein guter Ausgleich, um eine Einseitigkeit zu verhindern - bei Darstellungen und für ein Verkleiden.

Auf einer Seite der evangelischen Kirche (http://www.ekd.de/advent_dezember/brauchbar/weihnachten/christkind.html) schreibt Lars Winterberg:

"Das Christkind wurde Anfang des 16. Jahrhunderts in evangelischen Gegenden als Ersatz für den katholischen Gabenbringer Nikolaus geschaffen. Es überprüfte in der Adventszeit spielerisch die Religionskenntnisse der Kinder. Dargestellt wurde es meist von einem etwa 15jährigen Mädchen. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schenkebrauch auf Weihnachten. Das Christkind rückte damit in die Nähe des Jesuskindes.

"Christkind" ist heute eine vor allem in katholischen Regionen verbreitete Bezeichnung für die Person des weihnachtlichen Gabenbringers. Über diesen Aspekt hinaus herrscht allerdings leichte Ratlosigkeit: Bildliche Darstellungen des Christkinds sind uneinheitlich, lassen zumindest keine gesicherten Aussagen über dieses mysteriöse Wesen zu.

Das Christkind wird als inszenierte Kunstfigur im Rahmen der Reformation bekannt und soll angeblich von Martin Luther selbst - in Ablehnung katholischer Heiligenvorstellungen - als Gegendarstellung zum Nikolaus erfunden worden sein. In seiner ursprünglichen Funktion ist es damit parallel zur reformatorischen Kunstfigur des Weihnachtsmannes zu betrachten, der ebenfalls den Schenkbrauch auf das Weihnachtsfest übertragen und damit die Verehrung des Heiligen Nikolaus eindämmen sollte.

Im Gegensatz zum Weihnachtsmann ist die Gestalt und Symbolik des Christkinds jedoch verschwommen: Es handelt sich hierbei um eine Person zwischen Kindheit und Pubertät, dessen Genese zwar auf beginnende Weiblichkeit hinweist, diese aber noch nicht eindeutig belegt. Die verbreitete Darstellung als 10-15jähriges Mädchen mit goldenen Locken und in weißem Gewand symbolisiert einerseits Unschuld und Reinheit, dient aber andererseits als pädagogisches Instrument der Kindererziehung. So prüfte das Christkind z. B. in spielerischem Umgang die Religionskenntnisse der Kinder ab. Inszenierte Auftritte dieser Art sind aber heute ausgesprochen selten. Die symbolische Widersprüchlichkeit macht das Christkind zu einer schwer darstellbaren Figur, die sich im 20. Jahrhundert immer weniger gegen den medienwirksamen Weihnachtsmann durchzusetzen vermag. Gelegentliche Vermischungen von Christkind und Jesuskind als Krippenfigur verkomplizieren das Motiv zusätzlich. Wie sich das Christkind im Einzelnen aus seinen ursprünglich evangelischen Verbreitungsgebieten in den katholischen Raum übertragen hat, bleibt spekulativ. Sicher ist, dass es in evangelischen Regionen inzwischen fast ausnahmslos durch den Weihnachtsmann abgelöst wurde."

Ich finde Wikipedia erklärt schon ganz gut die Zusammenhänge, wie aus dem Volksglauben heraus Jesus Christus (selbst das Geschenk Gottes an die Menschheit nach christl. Glauben) zu einem engelgleichen, weiblichen Wesen werden konnte.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Christkind

Paradoxerweise wird das Christkind damit auch nicht mehr "selbst" als das "Geschenk" wahrgenommen, sondern zu einem geschenkeverteilenden "Postboten" verklärt und degradiert.


Nadelwald75  21.12.2014, 19:34

DH:)

.... für mich die beste Antwort zu dieser Frage!

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Das Männlich/Weiblich ist nicht festgestellt sondern hängt davon ab was man glaubt. Es gibt menschen die denken gott ist weiblich, manche (die Mehrheit) denken er ist männlich (so wie ich) und manche denken er ist keines von beidem. So ist es auch bei dem Christkind ist es genauso. Es glauben einfach mehr Menschen das das Christkind weiblich ist weil für viele einfach der typische engel generell weiblich ist. Deswegen gibt es auf google mehr weibliche Bilder des Christkinds.


IamSecretly  24.12.2014, 00:51

Ich denke es gibt einen und das darf auch jeder für sich entscheiden ob er daran glauben möchte oder nicht also ist dein Kommentar dazu ziemlich sinnlos!

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JimJongKill  23.12.2014, 17:03

und wiederum manche, so wie ich, denken dass es alles erfundener Blödsinn ist um Armen und Schwachen etwas zu geben woran sie sich in der Not klammern können. Es gibt keinen Gott!

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Nein, das Christkind ist oft als geschlechtsloses Kind mit langen Haaren und Gewand dargestellt, das sieht aus unseren Augen weiblich aus, aber in der Renaisance war das die Jungenmode :-)