warum wird "Auferstanden aus Ruinen" nicht die deutsche Nationalhymne oder zumindest als 2. hymne?
- sie Klingt viel besser und 2. beschreibt sie die Deutsche Geschichte nach dem 2. WK und passt einfach !!! ich bin kein sozi oder so aber ich finde die hymne einfach besser und passender !
4 Antworten
*Generelle ist das Lied ja doch reichlich Spezifisch auf die Zeit nach dem II. Weltkrieg zugeschnitten. Da ist natürlich fraglich ob es sich, zumindest ohne Abänderung des Textes eine erneute Einführung, nach 70 Jahren und einem kalten Krieg überhaupt noch lohnt. Die dritte Strophe des Deutschlandlieds hingegen ist (im Gegensatz zur ersten) von Zeit und Epoche relativ unabhängig anwendbar.
*Die Hymne steht natürlich stark mit DDR und vor allem auch SED Regime in Verbindung, das lässt sich auch wenn der Text ab den 60ern nicht mehr Gesungen wurde kaum abstreiten.
*Die dritte Strophe des Deutschlandlieds hat eine größere historisch Bedeutung und ist historisch praktisch nicht vorbelastet.
*Vor allem der Klang des Deutschlandlieds ist im Ausland mittlerweile hinreichend bekannt. Wobei man natürlich auch den Text von Auferstanden aus Ruinen mit der Haydn Melodie verwenden könnte.
*An der Änderung der Hymne scheint es in der Gesellschaft kaum Interesse zu geben und es ist auch ein politisch kaum relevantes Thema.
*Der weit größte Teil der Bevölkerung dürfte sich eher mit dem Deutschlandlied (3. Strophe) und der Haydn Melodie identifizieren als mit Auferstanden aus Ruinen.
Besonders in der "Kammermusikversion" ist die Becher-Hymne deutlich "schmusiger" als das Deutschlandlied! Da aber ALLES "ddrische" nach der Vereinigung von Übel zu sein hatte, nahm man nicht nur das alte Deutschlandlied zu dem ja gesagt werden müsste, dass es sich nur um die dritte Strophe handeln durfte, sondern riß "vorsichtshalber" auch noch den Palast der Republik ab, was geschichtlich genauso blödsinnig war, wie die Sprengung des Stadtschlosses durch Ulbricht und seine Leute. Ich bin mal gespannt, wann es die erste Initiative zur Neuerrichtung von Erichs Lampenladen geben wird. Könnte sein, dass mir mein hohes Alter dabei einen Strich durch die Rechnung macht.
Es gab zur Zeit der Wiedervereinigung tatsächlich den Vorschlag, die beiden Hymnen miteinander zu kombinieren. Man kann Text und Melodie beider Hymnen beliebig miteinander austauschen, und beispielsweise unsere Hymne zur Meodie der DDR-Hymne singen, oder eben auch umgekehrt.
Leider war "Auferstanden aus Ruinen" nach dem Fall des Ostblocks natürlich als Hymne eines "Unrechtsstaates" vorbelastet, und das konnte den braven Bürgern der siegreichen Bundesrepublik nicht zugemutet werden. Schade eigentlich - ein solcher Schritt hätte vielleicht das Gefühl vermitteln können, dass hier tatsächlich zwei Staaten zusammenwachsen - nicht, dass der eine den anderen auffrisst.
...und bevor jetzt hier irgendwelche Vorwürfe nach dem Motto "Scheiß Stasi-Sau!" kommen: ich wurde nach der Wiedervereinigung geboren, und ich lebe seit meiner Geburt im ehemaligen "Westen".
In Anbetracht dessen, was inzwischen alles desolat ist, wäre vielleicht das Lied "Oh du lieber Augustin" die bessere Alternative.
