Warum waren die Italiener im zweiten Weltkrieg so schlecht?
Ich habe noch ein englisches Video im Hinterkopf, dort wird Rommel zitiert und seine Meinung über die Soldaten.. Er hat sich positiv über die Soldaten geäußert, aber das Problem waren ihre vorgesetzten.. Zumindest hab ich das sinngemäß so verstanden.
Das die Italiener schlecht ausgerüstet waren - keine Frage, aber was meinte Rommel? Welche Probleme hatten die Italiener?
2 Antworten
Wenn man es einfach erklären will, liegt es an der Unfähigkeit und Armut Italiens. Italien war nicht wohlhabend oder hoch Industrialisiert sondern hauptsächlich agrarisch und sie hatten eine minimale Produktivität ihrer vorhanden Industrie. Schmeißt man diese Probleme noch mit der Militärdoktrin des Ersten Weltkriegs, der untermotorisierten Ausrüstung und der schlechten nicht Zeitgemäßen Ausbildung, zusammen ist das Ergebnis ein Desaster.
Die italienischen Truppen kämpften durch aus sehr Professionell, aber es fehlte ihnen einfach die schon die grundlegende Ausrüstung, um überhaupt irgendwas bewirken zu können. Mehr als 75% der italienischen Armee war in der Regel nicht Kampfähig und da sprechen wir von guten Tagen.
Die Soldaten der Italienischen Armee selbst waren sogar garnicht Mal so schlecht ausgebildet, zumindest in dem was sie Lernten, aber so einfach ist das nicht.
Die Misere der italienischen Infanteristen ist eine traurige Geschichte. In denen man sie eigentlich unbewusst verheizte. Das aus folgenden Gründen und das ist was Rommel eigentlich meinte.
- Die Armee wurden mit einigen der inkompetentesten Generäle des Zweiten Weltkriegs geführt. Männer, die mehr Politiker als militärische Denker waren und nicht erkannten, dass der Zweite Weltkrieg anders sein würde als der Erste Weltkrieg
- Sie kämpfen für eine Nation, die von Männern geführt wird, denen es mehr um ihre eigene Macht als um den Krieg geht. Das deutsche Oberkommando war zielstrebig in seinem Wunsch zu gewinnen und unterstützte seine militärischen Einheiten sehr. Das italienische Oberkommando war mehr um die eigene Macht besorgt.
- Das Versorgungssystem war schrecklich, es fehlte an Mechanisierung und es war verwundbar.
Der 2. Weltkrieg war vor allem ein "Panzerkrieg". Schau dir den italienischen Panzer den Fiat zusammen schraubte und mit denen die Soldaten in die Schlacht zogen.
Dieses Bobbycar mit Hilfsmotor konnte nicht einmal Maschinengewehrfeuer standhalten, geschweige denn mit einem echten Panzer. Dazu kommt das die Technik total Unzuverlässig war.
Der L33, den man hier im Bilde sieht, war natürlich kein echter Panzer, sondern eine sogenannte Tankette, also ein leichtes Aufklärungsfahrzeug. In Nordafrika waren diese Spassfahrzeuge nicht im Einsatz, obwohl sie mit ihren 2700 kg im Wüstensand zumindest nicht untergegangen wären. Mussolini schickte sie zum Angriff gegen die Sowjetunion, aber der Großteil kam nie an der Front an, weil die Blechkisten vorher wegen technischer Defekte ausfielen. Aber auch die leichten Panzer der Serie M und die wenigen schweren Panzer der Serie P waren in Nordafrika hoffnungslos unterlegen, unter anderem deshalb, weil sie nicht über Funk verfügten und sich die Kommandanten auch im Gefecht mit Flaggen verständigen mussten. Zum Abschlachten der mit Speeren bewaffneten Äthiopier hatten diese Fahrzeuge gereicht, gegen echte Panzer hatten sie keine Chance.
Rommel soll die Italiener hauptsächlich als Sündenbock benutzt haben, wenn etwas nicht erfolgreich war. Laut italienischen Berichten wurden die Truppen gerne auch mal in ausweglosen Situationen eingesetzt. Am Ende wurde dann die italienische Moral oder schlechte Führung verantwortlich gemacht.
Die schlechte Ausrüstung, welche nicht mal ansatzweise mit den Deutschen mithalten konnte, hat natürlich auch seinen Teil ausgemacht. Das Bild der schwachen Italiener wurde dann natürlich auch gerne von den Allierten als Propaganda verwendet. Allgemein war es vermutlich ein Mix aus allen und welchen Quellen man vertraut.