Warum verdienen Radioligen soviel?

5 Antworten

Also: 1. ein Radiologe im Krankenhaus verdient genausoviel oder wenig wie ein Gynäkologe oder Chirurg mit der gleichen Erfahrung. 2. der niedergelassene Radiologe hat sehr hohe Investitionen! ( Praxis mit CT, MRT und Röntgen und Ultraschall usw. kostet mehrere Millionen ), geht also ein hohes Risiko ein indem er sich verschuldet! Gerätediagnostik wird deshalb auch sehr gut bezahlt. Aber er hat auch hohe Betriebskosten. Klar, er kann vieles steuerlich geltend machen, so dass der Gewinn hoch ist.Dazu muss man aber sagen: 1. kann man nicht so einfach eine Praxis aufmachen, weil man eine Zulassung der Krankenkassen braucht.... und die gibt es nicht, wenn genügend Praxen da sind. 2. Ist auch eine radiologische Praxis budgetiert durch die Krankenkassen.... bedeutet, nur soundsoviele Untersuchungen im Quartal werden von der Krankenkasse bezahlt.... alles was mehr gemacht wird, wird nur zu einem ganz kleinen Teil oder gar nicht vergütet. Das ist auch der Grund, weshalb man so lange auf Termine wartet..... keiner hat Lust für umsonst zu arbeiten...... Fazit: ein Radiologe verdient sehr viel, wenn er eine gute Praxis hat.... den Mut hatte viele Schulden zu machen und eine gute Betriebsführung hinkriegt....... es gibt auch welche, die pleite machen!


Zum einen haben sie eine auch für Mediziner verhältnismäßig lange Ausbildung.

Und dann ist da halt noch die Sache mit den Investitionen: Die Gebührensätze, die Ärzte abrechnen dürfen, müssen ja die Betriebsmittel irgendwie mit abdecken. Weil die Gerätschaften richtig schön teuer sind, fließt mit jeder Untersuchung nun auch eine Menge Geld.

Und im Geschäft gilt nunmal: wo mehr Umsatz da ist, hat man auch bessere Chancen, Gewinn zu machen.

Ich vermute allerdings speziell bei niedergelassenen Radiologen, dass diese tollen Gehaltsangaben ein wenig verzerrt sind durch Abschreibungseffekte. Niedergelassene Ärzte sind ja meist selbstständig tätig. Und wenn sie nun investieren, müssen sie die Investitionen über etliche Jahre abschreiben. Das führt natürlich dann gerade in den Jahren, wo Neugeräte angeschafft werden, zu fiskalisch gesehen hohen Gewinnen, die aber faktisch auf dem Privatkonto gar nicht ankommen.


Asker333 
Beitragsersteller
 11.06.2017, 01:34

achso wie man so schön kennt umsatz ist nichz gleich Gewinn also haben sie nichz den größten gewinn unter dem medizienern. den größten gewinn hat dann wohl der chefarzt

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dan030  11.06.2017, 01:49
@Asker333

Nee... die Rechnung hier ist schon etwas komplizierter.

Einereseits stimmt "Umsatz ist nicht gleich Gewinn" natürlich (fast) immer. Zum anderen ging es aber hier ja wohl direkt schon um die Bruttoverdienste. Und wenn man die sowohl unter Angestellten wie auch unter Selbstständigen vergleichbar machen will, kann man das letztlich nur über den einkommensteuerpflichtigen Verdienst machen.

Und da hat ein Selbstständiger halt die Abschreibungseffekte mit drin. Ich will das mal an einem kurzen Beispiel erläutern:

Besagter Radiologe muss für 3 Mio. Euro investieren. Die Geräte seien 10 Jahre lang nutzbar, einfach mal als fiktives Beispiel.

Dann muss er die Geräte über 10 Jahre abschreiben. D. h. er kann 300 Tsd. Euro pro Jahr als "Betriebsausgabe für die Abschreibung" von seinen Einnahmen abziehen.

Nehmen wir nun an, besagter Radiologe hat pro Jahr einen Umsatz von 1 Mio. Euro und dabei sonstige allgemeine Praxiskosten von 50 %. Dann hat er fiktiv 500 Tsd. Euro Jahresverdienst pro Jahr, abzüglich der 300 Tsd. Euro aus der Abschreibung. Betrag für die Einkommensteuer dann: 200 Tsd. Euro.

Blöd nur: im ersten Jahr hat er real 3 Mio. ausgegeben, also letztlich -2.8 Mio. "verdient" aus Sicht des Kontostandes. In den Folgejahren hingegen beträgt das reale Plus dann schon wieder 500 Tsd. Euro pro Jahr, weil er ja von seinem rechnerischen Einkommen die Ausgaben aus der Investition anteilig abziehen darf, obwohl das Geld bereits längst geflossen ist - aber damals eben nicht voll steuerlich geltend gemacht werden konnte.

Unterm Strich kommt da eine ziemliche Achterbahnfahrt bei raus, mit deutlicher Diskrepanz zwischen steuerlichem Verdienst und realem Cashflow aufs Privatkonto.

Und dann müsste man jetzt nochmal genau hinsehen: wie haben die diese Daten ermittelt? Umfrage? Irgendwelche offiziellen Daten? Falls Umfrage: haben die Befragten überhaupt gewusst, was ihr tatsächlicher Verdienst ist? Und wie haben sie ihn angegeben? Wenn man obiges berücksichtigt, werden damit solche Zahlen nämlich schnell beliebig unzuverlässig, wenn man bei der Erhebung keinen hohen Qualitätsmaßstab anlegt.

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weil sie hohe Summen in Technik investieren müssen

Radiologen erlösen vergleichsweise hohe Einkommen, weil für die Untersuchungen vergleichsweise(!) hohe Beträge mit den Krankenkassen abgerechnet werden können. Und bei guter Organisation lassen sich relativ viele dieser Untersuchungen pro Tag / Woche durchführen - zumal die eigentliche Untersuchung meist von Assistenzpersonal (MTRA) durchgeführt wird, und der Arzt im Wesentlichen die Befunde erstellt.

Beim Allgemeinmediziner wird in aller Regel eine Quartalspauschale mit der Kasse abgerechnet, diese gibt es nur 1x im Quartal, egal wie häufig der Patient in der Praxis erscheint. Und häufig dauert ein Patientenkontakt mit dem Allgemeinmediziner auch deutlich länger als beim Radiologen, so daß nur vergleichsweise weniger Einkommen erlöst werden kann.

Dann kommen noch solche Dinge wie Budgetierung, Arzneimittelregreß u.ä. dazu...

In Kurz:

Gerätemedizin ist tendentiell besser honoriert als die sog. "sprechende" Medizin. - Ein Umstand, der seit vielen Jahren kritisiert wird - und es gibt langsam Korrekturen.

Sie verdienen nicht so viel, sie bekommen so viel. das ist ein Unterschied.


Asker333 
Beitragsersteller
 11.06.2017, 01:30

ja wie mans nimmt ob sie es verdienen oder nicht lassen wir mal so stehen aber warum bekommen die nun soviel (wenn man google glauben schenken dard 25.000€ brutto)

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