Warum traten Kinder der HJ bei?

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Die Hitler Jugend gab der jungen Generation die Wünsche der damaligen Zeit. Veranstaltungen wie Lagerfahrten, eigenes Liedgut, Lagerfeuer und natürlich Freundschaften. Die HJ war zwar später dann auch eine Verpflichtung, wurde aber durchweg nicht als Zwang aufgefasst sondern mit größter Begeisterung angenommen. Die Jugend spürte die starke, für sie positive Veränderung im Land, das Vertrauen in den Führer stieg enorm, ihr nationales Bewusstsein erreichte, auch durch völkische Erziehung, ein extrem hohes Ausmaß. Die deutsche Jugend liebte ihr neues Leben, spätestens ab 1938 vertraute sie ihrem Führer bedingungslos, stellte die Fahne über ihren eigenen Tod und war jederzeit bereit ihr Vaterland zu verteidigen. Die Jugend ahnte aber zu keiner Zeit welches Ziel ihr Idol Adolf Hitler tatsächlich im Schilde führte.

Es gab tatsächlich auch Jugendgruppen welche sich aus den 1933 verbotenen Bündischen Gruppen bildeten und diese waren im gesamten Reich verteilt, man spricht heute von etwa 70.000 Mitgliedern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

kev99789 
Beitragsersteller
 12.01.2023, 11:24

Warum traten Jugendliche der HJ nicht bei? (2 Ursachen)

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Stressika  12.01.2023, 11:37
@kev99789

Zum einen waren diese Verweigerungen politischer Natur, organisiert in Gruppen wie der KJVD oder SAJ, diese Verweigerungen waren auch mitunter verbunden in aktivem Widerstand gegen das neue Regime, durch Verteilung von Flugblättern und ähnlichen Aktionen. Mit beginn des Krieges wurden die Verfolgungen und Maßnahmen gegen diese "Ausreiser" stark erhöht, Haftstrafen, KZ oder gar die Todesstrafe waren die Folge. Es gab dann natürlich auch den "einfachen" Jugendlichen, der einfach kein Interesse an einer Teilnahme bei der HJ hatte, ohne dabei eine besondere Motivation zu haben. Die Hamburger Swing Jugend ist ebenfalls eine weitere Gruppierung die man nennen kann, diese zeichnete sich durch ihre spezielle Vorliebe für eine bestimmte Musikrichtung auch bei ihrem Kleidungsgsstil aus. Auch diese Gruppe hatte Motive für ihre ablehnende Haltung gegenüber den neuen Machthabern und auch sie mussten mit gleicher Verfolgung kämpfen wie erst genannte Gruppe.

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Mitgemacht haben sie zuerst deshalb, weil es einfach cool war, dann, weil es "alle" machten, schließlich weil sie mußten.

Nicht beigetreten sind vor allem die, die es von den Eltern verboten bekamen, etwa in katholischen Familien, wo man gefälligst zu den Pfadfindern zu gehen hatte.

Schau doch bitte einmal nach dem Buch "Die Welle".

Dieser Tipp ist von mir völlig ernst gemeint!


Xearox  11.01.2023, 11:04

Jup, dem stimme ich zu. Die Welle zeigt, wie schnell jemand ausgeschlossen wird, der anders denkt. Fing ja schon mit der Schuluniform an, dass man mit dem Mädel nicht mehr reden wollte, da sie nicht mit dem Strom geschwommen ist, sondern dagegen.

Finde ich echt gut den Tipp ;-)

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Silvy611  11.01.2023, 11:12
@Xearox

HJ gibts nicht mehr, Gruppenzwang aber schon. Warum bekämpft man den nicht auch?

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Xearox  11.01.2023, 11:13
@Silvy611

Weil Gruppenzwang ein psychologisches Problem ist. Da müsste man alle Menschen ändern, was nicht möglich ist.

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Familie2007  11.01.2023, 11:16
@Xearox

Es gehört zwar nicht zur Frage...

Gruppen an sich sind wichtig. Unterordnung in Gruppen ist auch wichtig. Ohne das funktioniert keine Gesellschaft.

Gefährlich wird es zum Beispiel, wenn Leute ausgegrenzt werden, weil sie nicht zu einer Gruppe gehören (möchten).

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Xearox  11.01.2023, 11:19
@Familie2007

Richtig. Insbesondere dann, wenn diese nicht dazu gehören wollen und dann für alle Aktivitäten, die diese Person vorher nachgehen konnte, nun nicht mehr nachgehen kann.

Beispiel: Das Nutzen eines Fußballfeldes. Vorher war das ohne Probleme möglich, jetzt hat die große Gruppe dieses Feld unter Kontrolle. Die Person um die es hier geht, will nicht zur Gruppe gehören. Diese wird nun ausgeschlossen und darf das Fußballfeld nicht mehr nutzen.

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Gruppenzwang, man wollte nicht ausgeschlossen werden.

Einige aus Überzeugung, mehr aus Überzeugung der Eltern, die meisten aber, weil es faktische Pflicht war.

Meine Mutter erzählte mir, dass eines Tages vor Unterrichtsbeginn an der Tafel stand, dass man sich dann und dann dort und dort bei den Jungmädels einzufinden habe.