Warum sind viele Videospiele eigentlich so schlecht geworden in den letzten Jahren?

5 Antworten

Ob Spiele nun schlechter geworden sind oder nicht ist eine objektive Betrachtung, Fakt ist das die Spiele so gewünscht werden, oder wie will man sich erklären das diese in derart großen Stückzahlen gekauft werden?

Die Entwicklerstudios gehen mit der Zeit und verfolgen die Trends und das, was vor ~10 Jahren Angesagt war ist heute einfach nicht mehr denkbar und findet man höchstens noch als Indie-Titel als Nieschenprodukt.

Aktuell wollen die Spieler so Dinge wie CoOp/Multiplayer, Open-World, ewiges Grinden und nicht sonderlich anspruchsvolle Storys. Free2Play-Titel sind deshalb so erfolgreich weil sie einfach für jeden Zugänglich sind. Ingame-Shops können in ihrer aktuellen Form auch nur existieren, weil es genügend Kunden gibt die solche Angebote nutzen. Ein Battlepass war in Vergangenheit nicht denkbar, mittlerweile versucht man solche Sachen in jedes erdenkbare Spielkonzept zu packen - weil es die Leute kaufen.

Was bringt ein Battlepass? Richtig, Skins. Nützen einem Skins etwas? Auch richtig, tun sie nicht. Den Leuten scheint das aber egal zu sein und sind bereit dafür bares Geld auszugeben, irgendjemand scheint ihnen vermittelt zu haben "es sei ihr Hobby und es ist in Ordnung für sein Hobby so viel Geld auszugeben".

Die Entwickler und Publisher nutzen die Chance und melken die Kunden und das werden sie solange tun, solange die Kunden dazu bereit sind.

Was die Qualität von Neuerscheinungen betrifft gibt es zwei grundlegende Punkte welche letztlich auf einen Hinauslaufen:

Moderne Spiele werden immer aufwendiger und komplexer in der Entwicklung. Es lässt sich einfach nicht mehr alles in einer kleinen Testumgebung prüfen, also machen das am Ende die Spieler die sich dann sogar darüber freuen wenn sie innerhalb der ersten 3 Tage nach Release ein oder zwei Patches nachgeworfen bekommen. "Die Entwickler sind aber sehr dahinter und hören auf die Spieler blablabla".

Der zweite Punkt und auch der Punkt an dem alles zusammen läuft: Geld!

Zeit ist Geld und je mehr Zeit ohne Geld vergeht, desto größer ist der Verlust. Das ist nichts worüber man lange nachdenken müsste, Verluste sind und bleiben nunmal Verluste.

Um aber einfach auch die Kosten möglichst niedrig zu halten und im Gegenzug dann die Gewinne zu erhöhen muss geschaut werden, woran gespart werden kann. Also gibt es fixe Release-Termine, unabhängig davon ob das Spiel eigentlich bereit dafür ist oder nicht. Wenn ein Termin nicht gehalten werden kann was für gewöhnlich nichts überraschendes für die Studios ist (die wissen das mit Beginn des Projekts), dann wird daraus einfach wieder PR gezogen. "Weil uns die Qualität so sehr am Herzen liegt mussten wir die sehr schwere Entscheidung treffen den Release "leider" weiter zu verschieben. Wir möchten euch die Bestmögliche Spielerfahrung liefern... blablabla".

Am Ende gibt es ein Spiel das nicht wirklich ausgereift ist, sowas nennt man auch Alpha-/ bzw. Beta-Version. Es gibt Spiele die erscheinen als Alpha (BF2042), und es gibt Spiele die erscheinen als Beta (~90% der restlichen AAA-Titel). Reifen tun die Spiele beim Kunden, erwirtschaften aber schon erste Einnahmen und reduziert den Kostenaufwand komplexe Software intern zu prüfen.

Wie man es auch dreht und wendet, die Spieler sind es am Ende die selbst an der Entwicklung Schuld haben. Ein in meinen Augen hervorragendes Beispiel dafür ist Cyberpunkt 2077, dass war noch sehr weit vom Release entfernt, die Spieler haben aber darauf gedrängt es endlich spielen zu wollen (gab meines Wissens ja sogar Morddrohungen gegen die Entwickler).

Solange die Spieler sich wie Weihnachtsgänse ausnehmen lassen, solange werden die Entwickler das auch weiter tun. Die Entwicklerstudios passen sich den Kunden an und solange die Kunden nur ein wenig meckern, aber nicht völligst durchdrehen, solange kann man das Konzept weiter durchziehen.

EA ist als Publisher/Studio ähnlich bzw. gleichermaßen wie Ubisoft in Kritik geraten, einfach weil sie den "Mut" hatten neues zu probieren und dafür auch riskiert haben die Kunden "anzupinkeln". Diese beiden Studios können es sich aber halt auch irgendwo "erlauben" denn die größten und teuersten Lizenzen haben die in der Hand.

Ein anderes Beispiel dürfte Rockstar sein, GTA V ist heute noch ein mega Erfolg und das obwohl es 2013 erschien - und das nicht unbedingt reibungslos. Mit dem Nachfolger GTA VI wird es wohl nicht anders aussehen, da wird es zu Beginn garantiert enorme Probleme geben. Den Spielern wird das aber auf Dauer nicht weh tun, die sind die ersten Tage sauer, sobald aber alles irgendwie halbwegs läuft legt sich das und GTA VI wird wieder zu einem riesen Erfolg werden.

Am Ende sind es die Spieler und deren Kaufbereitschaft die sich am Markt widerspiegelt. Wenn sich an den Spielen etwas ändern muss müssen die Spieler dies vorantreiben. Die Spieler haben diese Macht, wissen sie nur einfach nicht zu nutzen. Schaut man sich aber die vielen toxischen Communitys der einzelnen Spieler an ist das auch kein Wunder.

Man kann es den Studios aber nicht übel nehmen, warum auch, sie tun worum sie gebeten werden. Eine Brauerei wird sicherlich auch nicht ihre Pforten schließen nur weil es Menschen gibt die von deren Bieren (bzw. dem Alkohol) abhängig werden könnten/werden.

Das ist eine ganz simple und auch schlaue Taktik um den Spielern ihr Geld wegzunehmen. Man muss jedes Jahr das neue Spiel kaufen. Wobei man auch sagen muss, dass das Ganze eben auch funktioniert. Die Leute geben immer mehr aus


JMJreboot  23.07.2022, 19:02

Mir nimmt niemand etwas weg.

Ich gebe es freiwillig für mein Hobby, seit über 30 Jahren.

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VeNoM001  23.07.2022, 19:15
@JMJreboot

„Wobei man auch sagen muss, dass das Ganze eben auch funktioniert. Die Leute geben immer mehr aus“

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JMJreboot  23.07.2022, 19:20
@VeNoM001

Ihre freie Entscheidung.

Zudem steigt das Alter von Gamern seit Jahren.

Soll heißen, wer früher damit aufgewachsen ist verdient heute auch und kann es sich leisten. Auch ist Gaming mittlerweile normal und kein Hobby von Nerds mehr wie vor 20 oder 30 Jahren.

Ich sehe darin kein Problem sondern eine logische Weiterentwicklung sowohl bei Industrie als auch beim Kunden.

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VeNoM001  23.07.2022, 19:28
@JMJreboot

Dazu habe ich ja auch nichts negatives gesagt. Ich, m17, spiele auch ab und zu Spiele wie PUBG oder Pes. Gebe selbst kein Geld aus, wer sich das leisten kann und machen will, kann es aber natürlich tun. Für mich ist es verschwendetes Geld, Skins oder ähnliches mit Echtgeld zu kaufen

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JMJreboot  23.07.2022, 19:59
@VeNoM001

Nun, der erste Satz deiner Antwort suggeriert aber das es negativ wäre.

Dein persönliches Empfinden ist hingegen etwas ganz anderes.

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msmw0202 
Beitragsersteller
 23.07.2022, 18:23

Glücklicherweise gibts für viele ältere Konsolen Emulatoren und Möglichkeiten, die noch zu spielen.

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Sind Sie nicht.

Es gibt lediglich ein größeres Angebot, auch dank neuer Vertriebswege, und somit steigt auch die Menge unfertiger Produkte.

Dafür steigt aber zugleich auch die Menge von erstklassigen polierten Tripple A Titeln. Und ebenso gibt es zahlreiche kleinere Spiele die gerade durch den jetzigen Vertrieb über das Internet damals nie herausgekommen wären. Bei diesen finden sich vermehrt Innovationen und deine vermisste Liebe zum Spiel.

Wenn du lediglich von Steam anhängig bist ist das allerdings dein Problem.

Im übrigen gab es früher ebenfalls absoluten Müll und dieser ließ sich vor dem Internet auch nicht zurechtpatchen. Ganz zu schweigen von online Gaming.

Ich spiele seit 1989 und denke somit das ich einen ganz guten Überblick habe.

Damals habe ich für Zelda oder Track and Field 2 120 DM bezahlt. Von billiger kann also angesichts des Aufwandes heutiger Spiele kaum die Rede sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt genug gute Spiele die du normal kaufen kannst, alles nur Einbildung deinerseits

Die sind nicht Schlechter geworden

Man hat sich den Markt und der Aktuellen Zeit angepasst

Die früher Verbreiteten reinen Singleplayer Spiele sind heute auch eher ein No go

Auch das mit den nur noch über Steam kann ich verneinen

Meine Final Fantasy 14 Lizens ist mit den Steam Client nicht mal Nutzbar