Warum schauen Regisseure beim Filmdreh meist durch ein seperates Objektiv ohne Kamera daran?

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Hallo,

mit dem Motivsucher kann man den Bildausschnitt festlegen, und muss nicht die Kamera inkl. deren Technik jedes mal bemühen - Das ist durchaus praktisch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Motivsucher

Das sind Director’s Viewfinder. Sie können so schnell sehen wie eine entsprechende Brennweite aussieht, ohne die 40 Kilo Kamera durch die Gegend zu schleppen. In der Regel werden Filme auch immer mit Festbrennweiten gedreht, um nun nicht zig Objektive ausprobieren zu müssen, bis man da was gefunden hat, was einem gefällt, nimmt man den Motivsucher. Für Amateure gibt es da inzwischen auch Apps, die das können.


Uneternal  03.03.2020, 19:18

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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Hallo

https://denz-deniz.com/produkte/oic-35-a/#

Filmkameras sind gross, schwer, teuer und stehen meist auf einem grossen, schweren, teueren Stativ und mögen keine Temperaturschwankungen oder Luftzug. Und viele haben nicht mal einen Reflexsucher. Um eine Scene final festzulegen, die Ausleuchtung zu prüfen montiert der DoP oder Kamerman die zu verwendende Kameraoptik auf einen handlichen optischen Sucher der meist noch Fadenlinien für unterschiedliche Filmgates/Formate hat und dann gibt es noch Kreuzlinen und eingebaute Filterscheiben. Meist sind dann DoP und Best Boy bzw Gaffer ("Oberausleuchter") damit beschäftigt oder der Lichtsetzende Kameraman. Auch Kamerafahrten werden damit erstmal simuliert vor allem beim Einsatz von Amorphen Objektiven

Hollywood Regieseure beschäftigen sich nicht unbedingt damit bzw diese haben meist einen anderen kleinern/leichteren Motivfindertyp (Alan Gordon) oder nehmen die Hände zum "Gaten" oder Framen mit einem Kadragerahmen.

Der andere Grund ist das Objektive bei einigen Firmen grundsätzlich nur von Kameraoperatoren berührt werden dürfen das hat versicherungstechnische Gründe vor allem wenn man nur eines der Objektive auf dem Set hat. Bei grossen Produktionen gibt es einen "Objektivmeister" und bei Panavision ist der Objektivmeister Pflicht der sorgt dafür das die Objektive immer sicher unter Verschluss sind und nur zum Dreh benutzt werden und keiner dran "rumfummelt". Man kann aktuelle Panavision Optiken auch nicht kaufen/besitzen man kann die nur mit dem Objektivmeister mieten. In Hollywood gibt es noch andere Schrulligkeiten zb dass Thema Filmverband bzw Gewerkschaft.

Sony hat um 2010 NEX5 zur Directors Finder Version umgebaut und an die wichtigsten Sony/Panavision Produzenten verteilt. Eigentlich gedacht zum passenden Workflow im Telecine aber das Teil hatte zuviele "Macken" um damit was anzufangen. Diese haben damit dann Making of, Miniclips, Werbung und Musikvideos gedreht trotz der eher schlechten Videobildqualität.

Aber die Idee des Smartfinder wurde dann doch funktional umgesetzt

www.ibe-optics.com/en/products/cine/smartfinder/directors-viewfinder/smartfinder-pro-10285

Ich tippe wegen dem möglichen Filmausschnitt. Z.B. ob das so pssst oder etwas umgestellt werden sollte. Oder auch Licht usw.