warum sagt man heutzutage Crush und nicht Schwarm?
Oder gibt es einen Unterschied zwischen diesen Wörtern?
9 Antworten
Nein, gibt keinen Unterschied. Ich verwende die Worte je nach Empfänger, um es leichter verständlich zu machen. Persönlich finde ich beide Worte blöd. ‚Crush‘ klingt etwas weniger merkwürdig als ‚Schwarm‘, wenn auch etwas abhängiger, da es was zerstörerisches an sich hat. Schwarm ist ein komisches Wort. Als erstes denke ich dabei an eine Ansammlung kleiner Tiere. Letztendlich meint aber beides das gleiche.
Ist englisch
Ja cookie ist auch englisch und nutzt man in Deutschland
...mit ner heißen Kartoffel im Mund, kann jeder englisch reden.
Macht aber kein Sinn weil crush ist so wie klein machen z.b. bei Eis😂
Hallo,
auch wenn ich persönlich crush - wenn überhaupt - nur im Englischen nutze.
(https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/englisch-deutsch/crush)
Haben sich unsere (Ur)Großeltern ähnliche Fragen gestellt, in diesem Fall wahrscheinlich, "Warum sagt man heutzutage Schwarm und nicht Angebetete oder Angebeteter?" Sprache ist nun mal lebendig und verändert sich.
Bei dem Begriff crush handelt es sich um einen der vielen Anglizismen in der deutschen Sprache, mit der man (die Jugend) sich gerne cool und international gibt, zeigen will wie gut man (sie) Englisch spricht.
Zu dieser Entwicklung kann man stehen, wie man mag. Ich glaube auch, dass sie sich mit fortschreitender Globalisierung nicht aufhalten lassen wird.
Wir verwenden täglich mehr und ganz alltägliche Anglizismen als wir glauben, uns bewusst ist und wir wahrhaben wollen.
Wenn man wie so oft gefordert wird, sämtliche (Schein-) Anglizismen aus der deutschen Sprache verbannen würde, wie es sooft von allen möglichen Seiten gefordert wird, täte man sich schwer. Mir fallen auf Anhieb 20 'englische' Wörter ein (Job, Sweatshirt, Gangster, Computer, Hobby, Champion, Walkman, Camping, Band, Jeans, Popstar, Hit, Shorts, Steak, Toast, Clown, Popcorn, Keyboard, Disco, Cornflakes), die wir jeden Tag ganz selbstverständlich verwenden, ohne uns darüber Gedanken zu machen.
Weitere sind z.B.:
Manager, Hairstylist, Backshop, Sale, Coffee to go, coachen, checken, Cardigan, downloaden, casten, canceln, Boxershorts, Pullover, Wellness, Happy End, Shampoo, Babysitter, Chips, Service-Point, Counter, McClean, Event, Performance, Highlight, cool, Teenager, Kids, Showmaster, Quizmaster, Talkmaster, Beamer, Spleen, High Heels, Slipper, Slip, Smoking, Pudding, Oldie, Oldtimer, Evergreen, Hometrainer, Egoshooter
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Aber Achtung bei der Übersetzung, denn es können auch falsche Freunde dabei sein.
So heißt
- Mobiltelefon - mobile oder cell phone; handy aber praktisch usw.
- body bag - Leichensack und nicht Handtasche
- check - kontrollieren und nicht verstehen
- control - (an)steuern und nicht kontrollieren
usw.
Nett auch der undertaker (Leichenbestatter) als Unternehmer.
Daneben gibt es in der deutschen Sprache aber auch und weit mehr lateinische und griechische Wörter als englische, worüber man sich bei weitem nicht so aufregt, wie über die Anglizismen.
Natürlich haben Anglizismen Einfluss auf unsere Sprache.
Im Zeitalter von Chat, Blogs, Foren und sozialen Netzwerken wie fb sind auch Wortschöpfungen, wie adden, liken usw. angesagt, ob es einem gefällt, man es versteht und man diese Wortschöpfungen nutzt, ist eine andere Sache.
Einige solcher Wortschöpfungen bleiben Modeerscheinungen, andere setzen sich über einen mehr oder weniger langen Zeitraum auch durch und finden sich dann auch im Duden wieder.
Auch wenn z.B. in Frankreich Anglizismen bis März 2015 mehr als 20 Jahre lang per Gesetz verboten waren und in Deutschland alljährlich der Sprachpanscher (2007: DB) und der Sprachwahrer (2013: DB) des Jahres gekürt werden
(aus dem Münchner Merkur vom 17.03.2011),
ist die Sprach- und Wortwanderung keine Einbahnstraße und auch nicht neu.
Wir importieren nicht nur Wörter aus dem Englischen und aus anderen Sprachen – bei manchen wird die Schreibweise angepasst (dt. Keks = engl. cakes = Kuchen pl.) –
sondern exportieren genauso deutsche Wörter ins Englische – manche davon werden in der Schreibweise übernommen (kindergarten) – und in andere Sprachen.
Zu den 'ausgewanderten' deutschen Wörtern, die nach England und Amerika ausgewandert sind, gehören u.a. blitzkrieg, autobahn, kindergarten (aus der Zeit des 3. Reiches) und rucksack (ein Wort, was durch die Weltkriege in Ausland gelangte).
Aber auch: Gemütlichkeit, Zeitgeist, Wunderkind, Bauhaus, Ding an sich, Schnitzel, Pretzel, bratwurst, sauerkraut, beerfest, Doppelgänger, Schnaps, dachshund, gedankenexperiment, fahrvergnuegen usw.
Ganz interessante Artikel dazu kannst du ergoogeln unter:
- Deutsche Wörter ein Exportschlager
(bairische-sprache.at/Index/Zeitungsartikel/2009/MM/Deutsche%20Woerter%20-%20ein%20Exportschlager%20-%20MM%2013.7.2009.pdf)
- Diese deutschen Wörter werden im Ausland benutzt
(merkur-online.de/aktuelles/kultur/diese-deutschen-woerter-werden-ausland-benutzt-882170.html)
- Denglisch für Anfänger I (fr-online.de/meinung/kolumne-denglisch-fuer-anfaenger-i,1472602,3244474.html)
- Zwiebelfisch: Weltsprache Deutsch
(spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-weltsprache-deutsch-a-356502.html)
Eine Liste mit Germanismen findest du unter folgendem Link:
spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-deutsch-als-amtssprache-der-usa-a-295157.html
Dazu verweise ich immer wieder gerne auf folgenden Video-Clip mit Thomas Freitag.
Viel Spaß bei der Lektüre und beim Anschauen!
:-) AstridDerPu
https://www.youtube.com/watch?v=8ggwuN5NkFs
PS: Interessant auch, dass es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland inzwischen entgegengesetzte Bestrebungen zu den o.g. gibt.
So wurde in Frankreich das o.g. Gesetz zum Verbot englischer Wörter in der französischen Sprache aufgegeben (siehe: http://www.welt.de/kultur/article138497201/Frankreich-gibt-Kampf-gegen-englische-Woerter-auf.html)
und ist Deutsch wieder im Kommen
Weil sich Jugendliche sprachlich von den anderen Generationen abheben möchten, so dass andere das eben nicht gleich verstehen.
Beides bedeutet das Gleiche… aber wird nur von Jugendlichen gesagt, nicht „man“ im Allgemeinen.
Ich finde sogar als Erwachsener das Wort crush angenehmer. Schwarm ist einfach kein schönes Wort. Das erinnert mich eher an Insekten als an jemanden, an dem ich Interesse habe
Das erinnert mich eher an Insekten als an jemanden, an dem ich Interesse habe
"Zerquetschen" passt zu so jemandem natürlich viel besser -:))
Nicht falsch verstehen: "Schwarm" finde ich auch nicht gut, ich denke da auch an Insekten; aber Crush geht gar nicht :))
Zerquetschen im Sinne von "erdrücken" trifft aber ziemlich gut zu. Denn man fühlt sich erdrückt von der Situation, eingeengt, überfordert
Die Alltagsgedanken werden förmlich von den neuen Gedanken zerquetscht
Mmh, das ist eine ziemlich destruktive Sichtweise... Ich bin mehr die mit den Schmetterlingen und der Wolke 7, werde also nie einen Crush haben.
Heutzutage spricht man in Deutschland englisch?