+++ Zur Information, falls andere Urlauber dasselbe Problem haben sollten und nun in den Weiten des Internets recherchieren. Link zum Nachweis der Gültigkeit siehe unten. +++
Wir haben eine Woche in Nizza verbracht und wollten uns nach der Ankunft am Flughafen wie schon bei den vergangenen Urlauben eine Wochenkarte der Lignes d'Azur holen, die sieben Tage lang innerhalb von Nizza sowie entlang der Küste bis Cap-d'Ail und Cagnes-sur-Mer gilt. Diese kostete 20 €, galt jedoch nur in den Bussen und Straßenbahnen, nicht in den Zügen.
Jedoch gab es am Automaten nur eine sehr begrenzte Fahrkartenauswahl (im Gegensatz zu den anderen Automaten in der Stadt). Die preiswerteste war „Aller-Retour Aéro“ (Flughafen–Stadt Hin und Rück) für 10 €, dann kamen schon teure Mehrtageskarten – keine Einzelfahrten oder ähnliches! Schon dies war in gewisser Weise eine Art Abzocke.
Einen Tarif für 20 € gab es aber auch nicht, die einzige Siebentageskarte kostete 50 €. An der Information im Terminal konnte man uns nach einer Internetrecherche zögerlich mitteilen, dass die Karte – für nun eben 30 € mehr – dafür auch im gesamten Département Alpes-Maritimes und dem Fürstentum Monaco sowie in den Regionalzügen gilt. Da wir die Fahrten nach Monaco und mit dem Zug nun also nicht extra zahlen müssten, würde sich die teurere Karte also letztendlich lohnen. Der Zug ist in Bezug auf die Pünktlichkeit sowieso hier immer die bessere Wahl.
So erwarben wir die Fahrkarte, zu der am Automat übrigens ausschließlich der Titel, aber kein weiteres Gültigkeits- und Einsatzgebiet genannt wurde (abgesehen von der Ermäßigung der Karte für unter 18-jährige in Begleitung eines Erwachsenen), und begannen endlich unsere Fahrt in die Innenstadt.
Doch hier begannen beim ersten Umstieg die Probleme, denn eine Mitarbeiterin, die beim Einstieg in den Bus gleich die Karten kontrollierte, wies uns eindrücklich darauf hin, dass wir den Bus mit unserer Karte nur bis hinter die Stadtgrenze und nicht bis zur Endstation in Cannes nutzen dürften. Da wir ohnehin in Saint-Laurent-du-Var aussteigen wollten, ließ man uns passieren. Sehr verwundert waren wir aber dennoch, waren wir uns doch sicher, für das gesamte Département (und darin liegt auch noch Cannes) und eben nicht nur für die Metropolregion bezahlt zu haben.
Die Internetseite der Lignes d'Azur findet beim Stichwort Pass Sud Azur gerade mal einen Artikel, geht aber nirgendwo näher darauf ein. Einzig die SNCF gibt Auskunft. Hier der entsprechende Link. Leider lässt er sich nicht archivieren.
Englisch: https://www.ter.sncf.com/sud-provence-alpes-cote-d-azur/tarifs-cartes/bons-plans/pass-sudazur-explore-en
Französisch: https://www.ter.sncf.com/sud-provence-alpes-cote-d-azur/tarifs-cartes/bons-plans/pass-sudazur-explore
Ich habe zur Sicherheit auch gleich Screenshots davon angefertigt, die ich hier aber nicht anhängen kann. Dies war auch das beste Beweismittel, damit man unserem erworbenen Tarif überhaupt Glauben schenkte! Glücklicherweise zeigen die Automaten und Entwerter beim Ranhalten der Karte kurz auch den Namen und teilweise den Preis der geladenen Karte.
Es passierte uns in den nächsten Tagen noch einige Male, dass das Personal in den Bussen uns eigentlich ablehnen wollten, sobald sie die türkise Plastekarte – die auch keinen Hinweis auf unseren Tarif gab, an den Automaten jedoch auch mit allen möglichen anderen Tarifen aufladbar und so ja für alles mögliche gelten könnte – bei uns sahen. Das grüne Bestätigungslicht am Entwerter gab uns jedoch letztlich immer Recht. Auch zeigte sich jeder Mitarbeiter, den wir anfangs noch zu unserem Geltungsbereich fragen wollten, sehr verwundert, als er den Preis und den Titel des aufgeladenen Tarifs am Auslesegerät des Fahrkartenautomaten sah.
Im Zug wurden wir von den immer etwas gefährlich aussehenden Sicherheitskräften nur einmal kontrolliert, aber hier gab es keine Rückfrage. Glücklicherweise hatte uns letzten Endes niemand tatsächlich von der Fahrt ausgeschlossen – aber dass man trotz gültiger Fahrkarte (die es übrigens wohl schon seit über zwei Jahren gibt) stets in der Beweispflicht war, war schon sehr belastend und würde weniger tariflich bewanderte Urlauber sicher von weiteren Fahrten abschrecken. Wir hatten auch tatsächlich einige andere Leute gesehen, die offenbar nur sehr verunsichert mit ihrer Karte unterwegs waren.
Deshalb möchte ich hier diesen Infoartikel veröffentlichen und hoffe, dass ich vielleicht noch ein paar Azurreisenden damit helfen konnte. Ich habe die Lignes d'Azur auf diese ungünstige Informationspolitik schriftlich hingewiesen, es ist abzuwarten, ob sich etwas tut. Denn insgesamt ist die Karte ein sehr gutes Angebot.
Anbei noch Bilder der Auswahl am Fahrkartenautomaten der Straßenbahnhaltestelle Terminal 2. Wie zu sehen, ist die Auswahl begrenzt und die Fahrkarten werden nicht weiter beschrieben. Wenn man eine vorhandene Karte jedoch mit einem Tarif aufladen will, ist das volle Angebote sowie eine Beschreibung zur Gültigkeit vorhanden.
Viele Grüße!
Selbst im Nikki Beach kostet der Mojito 15. Corona Bier 10 Euro. Ich frage mich, warum das Bier in Frankreich so teuer ist. Da kann man gleich den ganzen tag cocktails trinken