warum rotieren Gasplaneten schneller als erdähnliche Planeten?

3 Antworten

Ich glaube, die Gasplaneten hatten bei ihrer Entstehung genug Materie da, um einen schnellen Drehimpuls zu erzeugen. Hier scheint zu gelten: Je größer der Planet, desto mehr Materie für den Drehimpuls, Folge: eine schnelle Rotation des Planeten.

Da die erdähnlichen Planeten sehr viel kleiner sind als die Gasplaneten, hatten sie auch weniger Materie, um die Rotation zu beschleunigen.


gilgamesch4711  22.01.2017, 21:19

Bravo.   Die Sonne vereinigt auf sich 99 % der Masse und die Planeten 99 % des Drehimpulses ...

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Alle Planeten hatten zu Anfang eine sehr hohe Rotationsrate. Die sie danach durch unterschiedliche Prozesse mehr oder weniger schnell wieder abgebaut haben.

Der Merkur durch die Nähe zur Sonne (Gezeiten - > rational gebundene Rotation erzeugt durch eine große asymmetrische Massenkonzentration unter seiner Oberfläche)

Die Venus vermutlich durch die Kollision mit einem sehr großem Asteroiden.

Die Erde durch die Kollision mit Theia und später durch den überdurchschnittlich großen Mond (ebenfalls Gezeiten)

Der Mars vermutlich durch viele kleinere Asteroideneinschläge. Er ist sehr nah am Gürtel und durch seine kleine Größe reagiert er empfindlicher auf Einschläge.

Die Gasriesen haben einfach zu viel Masse und damit viel mehr Drehimpuls als die kleineren Gesteinsplaneten. Bei ihnen sind Kollisionen einfach nicht so wirkungsvoll.

Außerdem besitzen sie durch ihren gasförmigen Zustand einen ideale rotationssymmetrische Massenverteilung im hydrostatischen Gleichgewicht.
Sie bieten eventuell vorhandenen Gezeitenkräften durch nahe Monde keinen "Angriffspunkt".

Wegen ihrer größeren Masse, wie schon gesagt wurde, daher wurde mehr Drehimpuls erhalten. Das bedeutet schnellere Rotation.

Außerdem haben sie viele Monde, sodaß eine gegenseitige Synchronisierung von Mond und Planet verhindert wird. Gibt es nur einen Mond, dann wird die Rotation durch die gegenseitige Synchronisation gebremst. Der irdische Mond rotiert nicht und zeigt immer dieselbe Seite zur Erde. Das ist das Endstadium der gegenseitigen Synchronisation. Auch wird die Rotation der Erde durch den Mond abgebremst.

Die gegenseitige Synchronisation wirkt auch zwischen Planet und Sonne. Da die Gasplaneten weiter von der Sonne entfernt sind, ist hier der Einfluß wesentlich geringer. Die Rotation wird wesentlich weniger gebremst.