Warum reagieren Edelmetalle nicht mit Säuren?

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Mooncrash und Tannibi erwähnen beide richtigerweise das Königswasser, das sogar die "edelsten" Metalle in Lösung bringt. Das Königswasser ist aber gegenüber Deiner Frage eine Spezialsubstanz.

Deine Frage könnte man eigentlich wie folgt formulieren: Warum reagieren Metalle mit einem positiven Normalpotenzial E° (das sind die sogenannten "edlen" Metalle) nicht mit Säuren?

Säurelösungen enthalten Oxoniumionen. Das Redoxpotenzial zwischen Wasserstoff/Wasser//Oxoniumionen ist

H₂ + 2 H₂O ⇌ 2 H₃O⁺ + 2 e⁻     E° = 0,00 V

Alle Metalle mit einem positiven E° können in diesem Fall nicht oxidiert werden, reagieren also nicht.

Alle Metalle mit einem negativen E°, das sind die sogenanten "unedlen" Metalle, werden von der Säurelösung oxidiert, und dabei entsteht durch Reduktion der Oxoniumionen der Wasserstoff.

Mischt man Salzsäure mit Salpetersäure in einem bestimmten Verhältnis etsteht das "Königswasser".

3 HCl +HNO3 → 2 Cl + NOCl + 2 H2O

Hierbei treten keine Oxoniumionen auf, sodass andere Teilchen für den Redoxvorgang infrage kommen.


FUGEDEGUK 
Beitragsersteller
 28.04.2022, 17:11

Also verstehe ich das richtig, dass Edelmetalle auf Grund ihres, im Vergleich mit H3O+, grösseren Standardpotential nicht reagieren?

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Das tun sie. Königswasser heißt so, weil es auch
den König der Metalle, das Gold, auflöst.

Nun, dann setze sie mal oxidierenden Säuren aus :D

Königswasser z.B. hat keine Probleme mit Gold und Platin.