Warum nimmt der glaube an ein Leben nach dem Tod in der jetzigen Zeit ab obwohl nichts unbedingt dafür spricht?

4 Antworten

Der Glaube verändert sich mit den jeweils vorherrschenden gesellschaftlichen Diskussionen, die in der heutigen Zeit hauptsächlich auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, welche den Glauben beeinflussen.

Mit dem zunehmenden Verständnis des Hirns fand man heraus, dass wir alle menschlichen Erlebnisse und Empfindungen als Aktivitäten des Hirns verstehen können.

Daraus entstand die Vorstellung, dass mit dem Erlöschen der Hirnfunktionen auch das Bewusstsein des Menschen erlöschen würde, somit kein Leben nach dem Tod möglich sei.

Allerdings ist das eine Fehlinterpretation. Dass unser Erleben mit Hirnaktivität einhergeht, ist lediglich eine Korrelation von Befunden, eine Kausalität lässt sich daraus nicht ableiten.

Somit wird der Glaube, dass es kein Leben nach dem Tod geben könne, wiederum abgelöst werden durch eine neue Vorstellung, wenn es neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder Modelle gibt, welche eine andere Sichtweise aufzeigt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es gab damals genau so Skeptiker wie heute auch. Früher waren sie nur nicht so laut wie heute, da so was schnell dazu führen konnte selbst die Todeserfahrung zu erleben.

Wissenschaft und Glaube werden gerne vermischt, obwohl es zwei verschiedene Dinge sind. Der Glaube ist etwas persönliches und kann nicht bewiesen oder widerlegt werden in einem wiederholbaren Experiment. Wissenschaft hingegen versucht Mechanismen hinter Dingen zu erklären, welche sich in einer Probe bestätigen lassen.

Spiritualität und Gott lassen sich wissenschaftlich nicht bestätigen oder widerlegen, also muss die Wissenschaft mit Dingen arbeiten, die bestätigt oder widerlegt werden können. Es sind eben zwei Sichtweisen die sich auf den ersten Blick widersprechen, aber auf den zweiten Blick nebeneinander existieren können. Viele bekannte Wissenschaftler sind Gläubige Menschen. Trotzdem können sie Spiritualität und Wissenschaft auseinanderhalten.

Eine Seele die den Körper beim Sterben verlässt kann man nicht messen oder beweisen, Hirnströme und biologische Prozesse hingegen schon. Und genau um diese messbaren und nachweisbaren fahren dreht sich die Wissenschaft.

Nun folgen viele in der Gesellschaft lieber den Fakten anstatt einem imaginären Gott.

Ich nehme an, dass es hauptsächlich daran liegt, dass der Glaube an ein Leben nach dem Tod sehr stark mit Religiösität verknüpft war und Religiösität abnimmt.

Und sie nimmt ab, weil sie nicht mehr benötigt wird, um Alltagsleben, Kultur und Weltanschauungen zu prägen.

Vielen Macht es halt Angst weil es ihr Weltbild erschüttert. Monotheismus und auch Atheismus ist halt tief mit der unserer westlichen Kultur verbunden und die Religionen hätten ja dann auch kein Machtanspruch mehr. Ich hatte Nachtodkontakte die ich mir weder eingebildet haben konnte und teilweise auch rational nicht erklären konnte. Selbst nach dieser Erfahrung habe ich noch eine ganze Weile gebraucht um von dem rein materialistischen Denken abzukommen.