Warum meinen so viele das man von 1100 Euro Netto nicht leben kann?

16 Antworten

Das ist schön für dich und ich bin der Meinung, dass niemand einem arbeitenden Erwachsenen in die persönliche Lebensführung hineinreden sollte.

Aber: Ich hoffe, du kannst von dem Geld noch irgendwie privat für's Alter vorsorgen, denn sonst wird das mal echt wenig Rente. Höchstwahrscheinlich so wenig, dass du aufstocken musst, was im Endeffekt heißt, dass wir alle deine Rente mitzahlen müssen. (Also nicht aus Rente, sondern aus Hartz4 oder wie auch immer Sozialhilfe dann heißt).

Außerdem würde es mit dem Geld echt schwer werden, eine Familie aufzubauen. Natürlich gibt es keine Pflicht dazu, Kinder in die Welt zu setzen. Ich hingegen habe Kinder und auch die werden, wenn du mal alt bist, deine Rente + deine Aufstockung mitbezahlen müssen.

Aber wie gesagt: Wie du lebst ist deine Sache.


IndianerJones1 
Beitragsersteller
 12.10.2016, 00:21

HÄ??? Wer sagt denn das andere mein Leben finanzieren müssen oder meine Rente??? ich habe eine Betriebsrente und zahle selbst ein....

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Naja kommt auch ein wenig darauf an wo du wohnst. In der gegend hier würde ich nicht wohnung+nebenkosten+strom+heizung+telefon+bahn/busgeld für 300€ bekommen !

Selbst mit Auto, Mietwohnung, allerlei Zusatzversicherungen und Urlaub könntest du relativ gut leben. Die Leute die sagen, dass du wenig Geld hast, haben eventuell andere Ansichten, verdienen mehr, oder sind nur neidisch. Viel ist es wirklich nicht, aber ohne Familie kommt man mit der Menge gut rum.


anonym8585  16.12.2016, 07:24

Klar mit einem klapprigen Corsa, 1 Zimmer Wohnung in Buxtehude und Urlaub auf Balkonien klappt das definitiv.

Eine schöne Wohnung liegt hier schon bei gut 1000 warm, vom Rest fange ich garnicht erst an.

Ich würde mich damit nicht zufrieden geben und was aus mir machen. Man belügt sich doch selbst wenn man mit solchen Umständen zufrieden ist.

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Menschen und ihre Bedürfnisse sind eben verschieden. Ich verdien auch nicht die Welt und komm super klar. Hab aber z.B. ebenfalls kein Auto, ich rauche nicht und mich in den Malediven an den Strand zu legen und zu warten das mein Urlaub vorbei ist reizt mich auch nicht unbedingt.

Ja es gibt Leute die kommen mit 1100 Euro Netto aus und es gibt Leute bei denen ist selbst mit fünfstelligen Beträgen am Ende des Geldes zuviel vom Monat übrig.

Letztlich geht jeder von seinen Erfahrungen aus. Da spielen viele Sachen rein. Manche brauchen für ihren Job z.B. ein Auto oder weil sie Familie haben und der Einkauf sonst nur schwer realisierbar ist oder weil es in der Nähe keine Geschäfte oder öffentliche Verkehrsmittel gibt.

Manche Leute wohnen in Städten wie München und Frankfurt, da sind dann Preise von 20 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung nix außergewöhnliches, womit selbst eine 40-50qm Wohnung schon so gut wie alles vom Gehalt fressen würde. Andere Leute leben irgendwo im Osten auf dem Land oder in einer Wohnung einer Genossenschaft und zahlen 4-5 Euro, das sind natürlich Welten.

Manche Leute haben Hobbys wie Fahrradfahren, Inliner Fahren usw. Andere fahren gern Snowboard, müssen dafür Reisen, einen Skipass bezahlen der einige Hunderter kostet usw. Andere sind von ihrem Job so gefrustet, dass sie quasi einen Urlaub fern weg an einen Strand brauchen um nicht die Wände hoch zu gehen.

Einige Leute rauchen und sind zu schwach damit aufzuhören oder möchten es auch gar nicht, auch hier entstehen Kosten.

Einige greifen zu Bio Produkten, weil sie meinen sich und ihrer Umwelt damit was Gutes zu tun. Auch hier haben wir dann extreme Preisschwankungen und zahlen bei vielen Produkten das doppelte. Andere gehen am Wochenende gerne mit Freunden oder dem Partner irgendwo schick essen, auch da ist schnell eine hohe zweistellige Summe oder gar eine dreistellige Summe weg.

Letztlich ist es immer eine Frage was jemand unter Leben versteht. Menschen und ihre Ansprüche sind verschieden und das ist auch in Ordnung. Wenn du mit deinem Geld klar kommst ist das super, andere kämen mit der Summe nicht aus. Leben im Sinne von Überleben ist nicht teuer. In Deutschland muss i.d.R. niemand verhungern oder auf der Straße schlafen, selbst mit seinen sehr sehr schlecht bezahlten Job oder eben im Falle einer Arbeitslosigkeit.

Die meisten verstehen unter "Leben" aber eben ihren Standard und der unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und jeder geht davon aus, dass sein Weg der richtige ist und versteht die anderen nicht. Jemand der 2000 Euro Netto brauch, der antwortet auf so Fragen eben, dass man mindestens 2000 Euro Netto brauch. Du hast die Vorstellung, dass es mit viel weniger geht und gibst das dementsprechend wieder. Das mag für dich stimmen, für jemanden der in München wohnt ggf. nicht.

Klar kann die Person umziehen aber wenn man Job dort hat, Freunde dort hat usw. warum sollte man? Weil es zu teuer ist? Wenn man nun genug verdient passt es doch.

Bei mir gehen z.B. sicher auch mehr als 1100 Netto weg. Bin zwar erst kürzlich umgezogen und hab damit noch nicht alle Nebenkosten im Überblick aber ich tippe mal auf:

Fixkosten (883€):
700€ Warmmiete
 75€ öffentliche Verkehrsmittel
 50€ Strom
 30€ Telefon/Internet
 18€ GEZ
 10€ Versicherungen

Zusätzliche Kosten (250€):
200€ Essen und Hygieneartikel
 50€ Kleidung

Damit bin ich bei den monatlich laufenden Kosten schon bei 1133€ und ich lebe sicherlich nicht groß luxuriös, wie gesagt kein Auto, kein Rauchen und geh nicht oft weg, womit hier keine Kosten entstehen.

Zu den Kosten können natürlich Sachen hinzukommen. Ggf. geht die Waschmaschine irgendwann kaputt? Vielleicht der Staubsauger? Irgendwann ist es Zeit für neues Bettzeug etc pp.

Also ja ich könnte andere Lebensmittel essen und würde mit den 1100€ von dir auch "überleben". Wenn dann was kaputt geht hätte ich jedoch ein Problem. Ist aber nicht weiter wild, ich verdiene ein paar Euro mehr und werde mich in Zukunft auch selbstständig machen und das noch mal ordentlich hochdrehen. Nicht weil ich zuwenig Geld hab, sondern weil ich es nicht einsehe mir den Hintern aufzureißen, damit jemand anders viel Kohle in der Tasche hat :)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Na dann:

  • 550 Euro Miete, 
  • 100 Euro alleine für den Sprit. Ohne PKW kein Arbeitsplatz da bei Schichtarbeit und Wochenendarbeit kein ÖPNV möglich ist.  
  • Diverse Versicherungen (im Jahr rund 500 Euro) 
  • Rücklagen für größere Anschaffungen
  • Kredit vom Wohnungskauf zurückbezahlen (ist vermietet, benötigt jedoch eine kleine Zuzahlung)

1'100 Euro netto? Gut, dann gibt's eben nichts zu essen. :D


IndianerJones1 
Beitragsersteller
 12.10.2016, 00:19

liest du dir Fragen eigentlich richtig durch????

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Gaskutscher  12.10.2016, 08:08
@IndianerJones1

Deine Fragen:

  • Warum sagen immer viele die das Gehalt hören, davon könnte ich nicht leben??
  • Warum meinen das so viele Leute??

Weil viele Leute nicht mit 1'100 € auskommen würden. Dazu müssen sie nicht mal direkt in München wohnen und z.B. für eine 2-Zi.-Whg. mit 57 m² 950 € Kaltmiete bezahlen.

Beispiel: https://www.immowelt.de/expose/2BPS34P

Um dir aufzuzeigen das 1'100 € Netto nicht wirklich viel Geld sind -> mal eine kleine Aufstellung damit du mal einen anderen Blickwinkel auf die Sache bekommst.

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