Warum meiden viele tiere aus dem tierheim zu kaufen?

11 Antworten

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Der erste Punkt ist, und das geht vielen so, die Anforderungen einiger Tierheime/Tierschutzvereine sind zu hoch! Man darf nicht jung sein, aber auch nicht alt. Vollzeitjob geht gar nicht, aber bei Teilzeit hat man angeblich nicht genug Geld (was Quatsch ist). Eine Wohnung reicht nicht, Haus mit Garten hat nicht jeder, usw. Es wird einem fast unmöglich gemacht, Tiere zu adoptieren. Mit Tierschutz hat dieses Verhalten absolut nichts mehr zu tun. Da ist es kein Wunder, dass die Tierheime voll sind, wenn die so voreingenommen sind.

Ich selbst kenne auch einige Mitarbeiter, die völlig fern der Realität handeln. Es geht nicht selten nur nach deren persönlichen Meinung. Leider sind einige davon überhaupt nicht dafür geeignet, in einem Tierheim zu arbeiten. Es wird teilweise wirklich gnadenlos übertrieben.

Weitere Gründe sind auch, dass Tiere aus dem Tierheim nicht ohne Grund dort sind. Manche sind eben schwierig, und damit kommt nicht jeder zurecht. Mit diesen Tieren muss man eben etwas mehr arbeiten.

Es gibt leider auch Menschen, die bei Tieren nur nach dem Aussehen gehen. Was oberflächliche tierliebe ist.

Nicht jeder will die Vor und Nachkontrolle über sich ergehen lassen. Also wenn die Mitarbeiter zu einem nach Hause kommen, um zu sehen, wo das Tier leben soll. Genauso muss man sich bei einigen Tierheimen auch melden, sollte man umziehen. Die wollen auch im Nachhinein auch noch wissen, wie es um das Tier steht.

Ich habe eine Katze aus dem Tierschutz und sage nach dieser Erfahrung: Nie wieder!

Habe sie mit 6 Monaten frisch kastriert aus Spanien bekommen. Diese Katze ist charakterlich die schwierigste von den vier, die ich über die letzten Jahre hatte. Bei der kleinsten Veränderung wird sie zeitversetzt unsauber, sie ist die ersten Jahre jedes Mal in Panik geraten, wenn man aufgestanden ist, sie beißt urplötzlich beim Schmusen zu (auch ins Gesicht) und trotz fester Routine und Reihenfolge tickt sie beim Staubsaugen aus. Außerdem ist sie im Umgang mit den Katern (inzwischen nur noch ein Kater) immer extrem zickig und aggressiv gewesen. Inzwischen ist das altersbedingt endlich etwas besser geworden.

Hunde aus dem Tierschutz kenne ich einige. Etwa die Hälfte von ihnen ist unverträglich mit Artgenossen oder sogar mit Menschen, die nicht ihre Besitzer sind. Ansonsten gibt es noch ein buntes Potpouri an Unarten und Defiziten, das wahlweise aus Versäumnissen der Vorbesitzer oder schlechten Erfahrungen entstanden ist.

Zumindest für uns war das ein ganz großer Posten der gegen einen Hund aus dem Tierschutz gesprochen hat, da ich ihn mit zur Arbeit nehme und das einfach keinen Raum bietet, an diversen Problemen des Hundes zu arbeiten ohne dessen Akzeptanz bei den Kollegen und Chefs zu gefährden.

Außerdem habe ich (und einige Leute aus Familie und Freundeskreis) die Erfahrung gemacht, dass einem bei unserem Tierheim frech ins Gesicht gelogen wird, was die Tiere betrifft und, wenn das dann auffliegt und man die Mitarbeiter damit konfrontiert, muss man sich noch anschnauzen lassen.

Da dürfen die ihre Tiere dann gerne behalten. Nach und nach sind wir alle dazu übergegangen das jeweils nächste Tier beim Züchter zu holen und das Tierheim komplett auszuklammern.

Das heißt natürlich nicht, dass man mit einem Tier vom Züchter nicht auch Probleme haben oder selbst Fehler in der Erziehung machen kann. Trotzdem haben die für mich weniger Gewicht als die schlechten Erfahrungen.

Manche Tierheime haben merkwürdige Verträge und Auflagen, die es einem massiv erschweren ein Tier zu bekommen. Das eine hatte auch einfach zu lange Wartezeiten.

Dazu haben manche Tiere dort auch einfach einen Schaden, teils schon bevor sie ins Tierheim kommen (oft einer der Gründe warum sie dort landen) oder bekommen den dort, weil einfach zu viele Tiere, mit wenig Beschäftigung auf wenig Raum sind.

Geh man in den Hundeteil, da stinkt es wiederlich und ist irre laut, jetzt bedenke mal die Tiere hören und riechen noch mal viel besser als wir. Da wundert es mich wenig, dass die irgendwann durchdrehen und eigenartige Angewohnheiten bekommen. Das habe ich selber bei vielen Tierheimtieren erlebt, die Bekannte hatten. Manche Macken haben sie mit viel Mühe und Zeit weg bekommen, aber nicht alle. Teils auch deutliche Erziehungsfehler der Vorbesitzer, die tief sitzen und ggf. mit der Grund waren, warum das Tier im Tierheim gelandet war, gerade wenn sie nicht direkt als Jungetiere wieder abgegeben wurden (typischer Geschenk und dann langweilig Fall), sondern später.

Praxisfall von uns, als ich noch ein Kind war:

Wir wollten da mal ein Kaninchen holen, das war lang genug dort um schon aus der Quarantäne raus zu sein, war vom Tierarzt gecheckt und geimpft. Alles super und eigentlich fertig zur Vermittlung, deswegen waren wir auch nur dort hin. Wir wollten nämlich gerne ein etwas älteres Tier dazu, kein Jungstier.

Hätten 2 Monate auf das Tier warten müssen, weil sie es vorher nicht schaffen die Unterlagen zu erstellen, bei dem faktisch schon alles fertig war außer der Übernahmevertrag. Dabei hatten wir ein einsames Tier (da Begleiter gestorben) zu Hause, da konnten wir keine 2 Monate warten, also wurde es ein anderes.

Hätten gerne das Tier aus dem Tierheim geholt, aber so eben nicht, da es für das andere Tier nicht tragbar war so lange zu warten. Auch dieses Tier hatte eine Macke, die der Grund war warum die Besitzer es abgegeben hatten (lässt sich nicht streicheln, beißt), uns war sie egal da es bei uns eh keine Schmuse-Tiere waren außer das Tier selber war verschmust und hat Nähe gesucht (kam manchmal vor). Nachdem das Tier dann 5 Monate später immernoch dort war, haben wir es dann doch genommen, mit dann "nur noch" 6 Wochen Wartezeit.

Das wir Fotos zeigen mussten wie wir die Tiere halten usw. fanden wir ja ok und hatten wir initial auch schon gezeigt, auch Gehaltsinfos bei der Selbstauskunft waren kein Problem, wenn auch gerade bei so einem Kleintier etwas fragwürdig.

Eine weitere Auflage die uns egal war war, dass wir mit dem Tier nicht umziehen dürfen. Hätten wir das tun wollen, hätten wir das Tier zurückgeben müssen laut Vertrag und zwar ohne Rückerstattung des nicht gazn günstigen Preises. Und hier galt: Ein Vertrag für alle Tiere, selbst mit nun blöden Vogel hätte man nicht umziehen dürfen. Zudem mussten wir ihnen den Tod mitteilen, als es soweit war, da kam dann ein ellenlanger Fragebogen obwohl das Tier deutlich älter als üblich geworden war. Haben es bereut, denen das gemeldet zu haben, haben den letztlich mit der Info total überzogen auch nie zurück geschickt, nur die wesetlichen Infos zum Tod per Mail und meine Eltern wurden daher dort in der Kartei "für immer" gesperrt.

Ich meine wenn ein Tier, dass bei Vermittlung mindestens 2 Jahre alt war aufgrund der Verfassung und eine Lebenserwartung von 3-5 Jahren hat, nach weiteren 5 Jahren (also dann min 7 Jahre alt) stirbt, was soll da so ein Aufriss? Und was sollen wir da mehr als Altersschwäche, einfach am Folgetag tot am üblichen Schlafplatz aufgefunden zu sagen? Fotos vom toten Tier in der genauen Position hatten wir auch nicht gemacht, warum hätte man das auch tun sollen, wollten sie dann aber plötzlich haben als Beweis dass wir dem Tier nichts getan haben. Da war dann jegliche Bereitschaft einer Eltern vorbei.

Zum Preis sei gesagt, bei Ebay Kleinanzeigen hätten wir sicher 3 oder 4 Tiere für den Preis bekommen, dass doch zu zahlen lag im reinen Willen diesem armen Tier zu helfen. Und wir haben den schon runter verhandelt, da schlecht zu vermitteln und hohe Kosten angefallen sollte es als wir es holten nämlich noch teuerer als beim ersten Versuch sein, da haben wir dann auch gesagt alter Preis oder wir sind final weg. Wir hatten ein Tier vom Züchter, Bekannter meiner Großeltern der wegen Alter aufgehört hat, selbst dessen Tiere waren Originalpreis günstiger als im Tierheim. Tut mir Leid, aber da passt dann eben was nicht.

Tierheime sind zumindest hier in meiner Gegend einfach unverschämt. Ich zb arbeite von zu Hause aus und habe eine 62qm große Wohnung. Dem Tierheim ist die Wohnung zu klein für eine Katze, bzw ich müsste zwei nehmen. Ich sollte außerdem meine finanzielle Lage offen legen und eine Wohnungsbesichtigung wäre von nöten gewesen.... Was zum Teufel.

Ich habe mir dann einen Mischlings Kater über Privat besorgt. Und so wie er sich hier aufführt geht's ihm pudelwohl.

Viele Tiere leben/warten in diesem Heim schon sehr sehr lange. Schade um die Tiere, aber die Schuld liegt, zumindest in diesem Fall, beim Heim.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tierheim Tiere sind im weiten Anspruchsvoller als andere.

zudem sind die Voraussetzungen die ein Tierheim gibt, viel zu Hoch. 95% der Hunde sollen ein Haus mit Garten haben.

aber ich kenne niemanden der so denkt.


klassik1989 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 08:27

Bei Katzen? Bei mir wäre nur eine Katze zur Auswahl

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