Warum ließen damals mehrere Familien Michael Jackson bei sich übernachten?
Hallo,
da gerade eine Reportage über Michael Jackson läuft und wieder „Leaving Neverland“ aufgegriffen wird, fragte ich mich: was denkt ihr, warum ließen all diese Familien zu, dass Michael Jackson bei ihnen übernachtet? (auch eine deutsche Familie) und dies zum Teil mehrere Wochen lang?
Ich meine, im Prinzip war er ein Fremder. Ihn kennen taten sie nur aus dem Fernseher oder aus den Zeitungen. Die ganze Situation ist doch mehr als merkwürdig, wenn man Michael mit einem „normalen“ Menschen ersetzt. Da sieht man, wie komisch das gewesen sein soll.
War es nur, weil er ein Promi war? Würdet ihr einen Promi bei euch übernachten lassen, einfach nur, weil er ein Promi ist?
5 Antworten
Ich würde jemanden bei mir übernachten lassen, wenn er vorrübergehend keine bleibe hat. Meistens gehe ich auch auf diese Person zu wenn diese in meinem Umfeld ist. Jedoch ist. Und wenn es ein Promi ist umso besser: Man hat eine berühmte Persönlichkeit im Haus und nicht jeder kann das von sich behaupten. Vielleicht kamen ja auch in interessante gespräche zustande.
Die deutsche Familie hat ihn ja nicht direkt, nachdem sie ihn das erste mal getroffen hatten bei sich übernachten lassen. Sie haben auch nach dem ersten Treffen bei wetten dass Kontakt zu ihm gehabt, telefoniert und ihn so auch besser kennengelernt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er bei ihnen einige Zeit gewohnt hat, kannten sie sich wahrscheinlich schon gut und waren miteinander vertraut. So war das denke mal bei allen anderen Familien auch. Ich denke nicht, dass er einfach so bei wildfremden Familien aufgekreuzt ist, die er kaum kannte und bei ihnen übernachtet hat. Vor allem, da viele Michael ausnutzten und nur auf sein Geld aus waren und er deshalb nicht so schnell Leuten vertraute. Man kann also davon ausgehen, dass er sie zu diesem Zeitpunkt schon gut gekannt, zeit mit ihnen verbracht, telefoniert hat usw. und MJ mit ihnen befreundet gewesen sein muss.
Ich nehme an, dass du gestern Abend auf Sat1 die Doku "Michael Jackson: Auf der Suche nach der Wahrheit" gesehen hast. Dort erzählt eine deutsche Familie, wie sie Michael Jackson kennen lernten und wie eine Freundschaft entstand.
Der Vater der Familie Schleiter war damals bei einem Plattenlabel angestellt und hatte im Rahmen eines Auftritts in der deutschen TV-Sendung "Wetten Dass...?" von Jackson die Möglichkeit, ihn kennen zu lernen.
Anders, als in deiner Frage beschrieben, berichtet die Familie, wie sich die Freundschaft entwickelte. Jackson lud demnach die gesamte Familie nach dem Auftritt ins Phantasialand ein. Danach folgten weitere gegenseitige Einladungen. Es ist nicht so, wie du es in deiner Frage suggerierst, das MJ am Abend des kennenlernen die Familie in sein Schlafzimmer eingeladen hatte.
Jackson und die Familie Schleiter haben sich über die Jahre oft getroffen, geschrieben und telefoniert. Die Freundschaft, wie die Familie es beschreibt, entwickelte sich so, wie sich jede andere Freundschaft auf der Welt auch entwickelt. Die Familie machte danach Urlaube auf Neverland und Jackson machte Urlaube in Hamburg. Das alles klingt für mich höchst normal und unbedenklich.
Zudem erklärt die Tochter und der Sohn der Familie Schleiter, wie Freundschaften auch zu Jacksons Kinder und Famile entstanden. Beispielsweise hatte der Sohn der Familie mit Jacksons Neffen MJs Umzug organisiert.
Die Darstellung dieser Familie, wie sie Michael Jackson erlebten, deckt sich mit vielen Schilderungen von Familien, die Zeit mit Jackson verbrachten. Die Doku soll demnächst online verfügbar sein, dann kannst du dir nochmals in aller Ruhe die Einzelheiten anschauen.
Auch ein "Promi" ist nur ein Mensch.
Ein Mensch der eben gerne ab und zu als Mensch behandelt werden will. Dann sucht er sich Freunde, die genau das tun.
Was genau ist daran ungewöhnlich? Ich finde es, ganz im Gegenteil, sehr menschlich und völlig normal.
Lustig, dass ich gerade in diesem Moment Michael Jackson höre.
Zurück zur Frage. Ja, ich denke, dass sicherlich die Tatsache, dass Michael ein Promi war, eine Rolle gespielt hat. Denn wer möchte schon nicht mit einem Promi befreundet sein? Ein bisschen im Rampenlicht stehen ist leider für viele ein Wunsch. Wenn du dann aber wirklich im Rampenlicht stehst, ist es aber ganz anders als toll.
Natürlich ist es nicht richtig, sein Kind bei einem Fremden übernachten zu lassen - aber die Eltern haben das wahrscheinlich nicht so gesehen. Michael stand schliesslich in der Öffentlichkeit und da kann ja nichts passieren, nicht?
Ein anderer Grund ist leider Geld. Einige dieser Familien haben gezielt ihre Kinder bei Michael schlafen lassen, um später Geld von ihm zu fordern. Denn sonst würden sie gerichtlich gegen ihn vorgehen und so weiter und so weiter. Als bekannte Persönlichkeit fackelt man da meistens auch nicht lange rum und zahlt den Betrag, da man, auch wenn man die Taten nicht bekannt hat (wissen wir nicht), ja wieder schwer aus der Lage rauskommt. Denn sie stehen in den Medien und ihr Ruf kann relativ schnell und einfach in den Dreck gezogen werden. Für Schweigegeldvereinbarungen von Jackson gibt es übrigens einige Aussagen, die mir momentan leider nicht vorliegen.
Ob sich Michael Jackson wirklich an Kindern vergriffen hat, wissen wir nicht. Er wurde damals zumindest freigesprochen und alles andere liegt bei den Klägern.
Michael wurde damals von seinen Anwälten und Beratern dazu gedrängt, auf die außergerichtliche Einigung einzugehen. Er weigerte sich erst einige Zeit lang dem Ankläger Geld zu geben und wollte vor Gericht seine Unschuld beweisen, seine Anwälte sagten jedoch, dass es ein größerer Verlust wäre, wenn sie vor Gericht gehen würden, da Michael zu diesem Zeitpunkt mitten in seiner Dangerous Tour war und dadurch noch viel mehr Geld verloren hätte und, wie ihm zumindest gesagt wurde, vielleicht bis zu 7 Jahre vor Gericht hätte gehen müssen. In 2005 haben ihn schon die rund 4 Monate vor Gericht komplett ausgelaugt und er war danach nicht mehr der selbe, sie haben in 2005 nebenbei die alten Anschuldigungen aus 1993 ebenfalls aufgegriffen und er wurde auch dort freigesprochen. Jedenfalls steckt mehr hinter dieser außergerichtlichen Einigung. Er ist auch wichtig zu betonen, dass er sich bis zum Schluss geweigert hat, den Ankläger zu bezahlen und seine Versicherung dafür aufkommen musste und dass das auch kein "Schuldgeständnis" oder dergleichen war.