Warum können meine Eltern nicht aufhören mich zu Bevormunden?
Hallo Zusammen,
leider bin ich mit meinem Latein ziemlich am Ende. Es geht um Bevormundung.
Ich habe deswegen arge Probleme mit meinen Eltern, in erste linie mit meinem Vater. Beide scheinen sich geradezu dagegen zu sträuben mich als erwachsenen und selbstständigen Menschen zu akzeptieren.
Zu meiner Situation: Ich bin Anfang 30 und lebe mit meiner Familie seit einigen Jahren in einem Mehrgenerationenhaus. Mein Bruder mit Frau und Kind, unsere Eltern und ich (Single).
Das Problem besteht auch nicht erst seit kurzer Zeit. Sondern zieht sich wie eine Perlenschnur durch meine Kindheit und Jugend, und auch durch weite Teile meines Lebens als Erwachsener.
Rückblickend würde ich sagen, dass das meiste von meinem Vater ausgegangen ist. Meine Mutter schien selbst unter seiner herrschsüchtigen Art zu leiden und letzten endes war es für sie wohl einfacher sich zu fügen und einfach seinen Weg zu gehen. Heute ist sie mit ihren 60 Jahren sehr verbittert und flüchtet sich strigend in gehässigem Selbstmitleid.
Mit Anfang zwanzig wäre ich fast an dieser Herrschsucht zerbrochen. Als Berufsanfänger in einem leider fast ausgestorbenem Berufszweig, tat ich mich sehr schwer darin eine Arbeit zu finden. Ein Umstand der von meinem Vater mit Verachtung torpediert wurde. Ich verlor unter all der Kritik meine zuversicht und habe mich damals selbst als minderwertig betrachtet. Die folgenden Jahre war ich Arbeitslos. Ich hatte stark an Gewicht zugelegt und lies es sehr an Hygiene mangeln. Und an einem gewissen Punkt dachte ich daran einfach schluss zu machen.
Mein Großvater war zu dieser Zeit leider schon sehr schwach und Pflegebedürftig. Trotzdem war er es der mein mentales Ruder herumgerissen hat. Ein positiver Satz von jemanden der nicht mehr die Kraft hatte aktiv am Familienleben teil zu nehmen. In einer Familie die so ignorant damit beschätigt ist aktiv weg zu sehen, anstatt aktiv miteinander zu Kommunizieren.
Heute habe ich diese, für mich schlimmste Phase in meinem Leben (fast) erfolgreich hinter mir gelassen. Das Negative nach und nach durch Positives ersetzt. Sport, Arbeit, neue Freunde.
Trotzdem schafft es meine Familie all die Arbeit die ich in meine Veränderung gesteckt habe zu ignorieren. Es ist fast so als hätte ich in den letzten paar Jahren nicht als Teamleiter in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet, über 30 Kilo abgenommen und und und..
An und für sich habe ich die Bereitschaft das ganze einfach zu Vergeben, da ich nicht möchte das dies weiterhin einen Affekt auf mein Leben hat. Aber wie soll ich das schaffen wenn meine Familie nicht zur Veränderung bereit ist?
Und nun ist es so: All die Stationen in meinem Leben, die mir mein Vater durch seine ignorante Sturrheit kaputt gemacht hat, wollen sich jetzt nicht mehr im zaum halten lassen. Es will raus.
Er hat keine Ahnung von Empathie oder Kausalität. Er hat immer nur seinen Willen durchgesetzt ohne Rücksicht auf Verluste.
Und ich will einfach nicht mehr kämpfen müssen.
8 Antworten
Du musst da ausziehen und Abstand gewinnen! Bau jetzt dein eigenes Leben auf und fahre jeden zweiten Sonntag zum Kaffee dahin. Du musst Grenzen ziehen anstatt das von den anderen zu erwarten!
Du MUSST doch garnicht mehr kämpfen!
Du hast viel erreicht und dir ein gutes Leben aufgebaut. Du musst nur den widersinnigen Wunsch aufgeben, es deinem Vater jemals recht machen zu können, bzw. von ihm ein positives Feedback (wofür auch immer) zu bekommen.
Es gibt nunmal leider solche "Stinkstiefel" die immer nur meckern, nörgeln und anderen in die Suppe spucken.
Nörgeln ist ein probates Mittel sich in den Mittelpunkt zu stellen, ohne Stellung zu beziehen!
Du sagst, ES will raus. Gut! Dann lass es raus!
Aber leg bloss keine Szene im Stil "Dramaqueen" hin. Überlege dir deine Worte, bilde Sätze, die scharf wie Rasierklingen seine Ignoranz durchtrennen. Bleibe ruhig und warte auf die passende Situation.
Dann sagst du in ruhigem Ton "dein Sprüchlein" auf, drehst dich um und lässt ihn stehen! Sollte noch etwas von ihm nachgelegt werden, empfiehl ihm seine Worte in eine Mülltonne zu sprechen, denn da würden sie hingehören.
Und dann aufstehen, Kopf hoch, Krone richten und in deine erfreuliche Zukunft schauen.
Falls du das nicht alleine schaffst, hol dir vorher therapeutischen Beistand, bis du den Punkt erreicht hast, an dem er dich nicht mehr verletzen kann.
Alles Gute!
Du bist doch erwachsen, oder etwa nicht? Kehre doch dieser Familie den Rücken, ziehe möglichst weit weg von ihr und lebe endlich dein eigenes Leben. Du bist doch nicht (mehr) auf deine Eltern und Geschwister angewiesen!
Warum denkst du denn, deine Angehörigen sollten sich deinetwegen ändern? Warum sollten die so sein, wie du sie haben willst? Du bist doch (glücklicherweise) auch nicht so, wie sie dich wollen.
Also nimm´endlich dein Leben selbst in die Hand!
Alles Gute für dich und deine Zukunft!
Ist zwar schon lange her aber ich versteh das problem leider nicht. Man muss doch auch mal egoistisch sein und sich von den eltern nichts mehr sagen lassen. Als teamleiter verdienst du genug kohle. Du bist über 30 jahre alt. Wieso brauchst du noch bestätigung von denen? Ich bin in einem chinesischen haushalt aufgewachsen und die eltern bevormunden einem schon mal gern. Trotzdem lasse ich mir als erwachsener nichts mehr sagen, wenn es für mich keinen sinn ergibt und dann erkläre ich es denen auch warum ich mich dafür entscheide. Und wenn die es nicht kapieren werde ich dann laut und sickig. Ich zahle miete und wohne im elternhaus. Meine eltern sind glücklich, dass ich beruflich weiterkomme, weil ich oft sitzengeblieben bin und auch oft die schule und uni gewechselt habe bis ich endlich mit 29 den bachelor in der tasche hatte. Also, wenn die deinen erfolg nicht sehen, dann musst du dich auch nicht vor denen rechtfertigen. Fühl dich nicht schlecht dabei. Halte aber trotzdem kontakt zu denen. Denn irgendwann wirst du es sonst bereuen, wenn die nicht mehr am leben sind.
Wenn du älter als 18 bist, haben deine Eltern dir nicht mehr zu bestimmen, wie du dein Leben führst; es sei denn, du wohnst bei ihnen; dann können sie immer noch die "Hausordnung" bestimmen. Aber außerhalb des Hauses kannst du dein Leben so bestimmen, wie du es willst, das heißt, du kannst deinen Beruf frei wählen, etc.