Warum ist TIFF so groß

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RAW sind eigentlich Graustufen-Daten vom Sensor, die mit dem Bayer-Pattern erst mal in ein Farbbild umgerechnet werden müssen. Daher braucht man auch einen RAW-Konverter, der das erledigen kann. Meistens erlauben es die RAW-Konverter auch in dieser Umrechnung noch steuernd Einzugreifen...

JPEG ist ein komprimiertes Format. das max. 8 bit speichern kann. Daher kommt man rein theoretisch ohne Komprimierung mit 1 Byte / Farbkanal, sprich mit 3 Byte pro Pixel aus. Durch die Komprimierung wird der Speicherverbrauch je nach Bild und Einstellungen der Stärke mehr oder weniger stark verringert.

TIFF sind nicht komprimierte Bilddaten, die bis zu 16 Bit fassen können was den Speicherbedarf auf 2 Byte / Kanal erhöht und somit ergibt sich bei RGB max. 6 Byte / Pixel.

Während JPG normalerweise versucht Flächen zusammenzuziehen und sich nicht jeden Pixel einzeln merkt würde ein rein weißes Blatt mit sagen wir einem Schwarzen Punkt sehr klein werden als JPG da hier viel zusammengezogen werden kann.

TIFF würde in dem Fall stupide, im "schlimmsten Fall" mit 16 Bit (= doppelter Speicherbedarf) jeden einzelnen Pixel mit der vollen Information abspeichern.

JPG hinterlässt jedoch bei der Kompression s.g. Artefakte (auf in bester Qualitätseinstellung sind es einige leichte Artefakte) und daher wird bei jedem speichern als JPG die Bildqualität etwas in Mitleidenschaft gezogen. Je öfter man das Bild als JPG öffnet, bearbeitet und wieder abspeichert umso schlimmer wird der Qualitätsverlust.

Daher verwendet man zB TIFF oft als Format zur Weitergabe an die Retusche oder externe Bildbearbeiter oder auch als Format wenn man mit 16Bit Daten arbeiten will.


KarlFricke 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 16:15

Also nutzt TIFF praktisch nur, wenn man das Bild evtl. noch mit z.B. GIMP, das ja nicht mit .NEF schaffen kann (?) noch nachbearbeiten will& das finale Ergebnis kann man dann in JPEG speichern?

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mbauer588  20.10.2013, 19:04
@KarlFricke

Naja kann man muss aber nicht... JPG verliert einfach Farbinformationen. Für den Druck sind 8bit OK. Eine Bearbeitung zerstört ein Bild auch nicht. Bei Workflows wo dann aber 2-3 Bearbeiter im Kunden-Auftrag noch mehrfach nachbessern (zB zuerst Korr. direkt beim Fotografen, dann beim Bildbearbeiter und final muss der Grafiker eventuell noch ein paar Dinge nachbessern) macht es schon was aus.

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Hallo

die RAW der Kamerahersteller sind meist "irgendwie" komprimierte. Da kocht jeder Hersteller sein eigenes >Süppchen vor allem weil RAW mehr Funktione als TIFF erlaubt.

Problem ist kein Drucker bzw Grafiker kann was mit den RAW anfangen der will Standardisierte Dateien also entweder TIFF oder DNG oder JPEG... Die meisten Drucker wollen ein mehr oder weniger "fertiges" DNG.

Deswegen können viele Profikameras direkt in DNG-RAW speichern (Pentax, Leica, alle Mittelformatkameras)

Aber Achtung Hersteller von professioneller Druckerlösungen wie Canon/Oce, Kodak, Sony,/Kyocera/Minolta, HP, Panasonic, Olympus, Ricoh/Pentax haben meist Direktdrucklösungen für deren hauseigene RAW. Heisst der Fotograf kann direkt aus dem Kamera RAW drucken und muss nicht erst Zeit und Geld in Bildbearbeitung investieren.

Ist alles eine Frage des Jobs und wo man viel Geld verdient wie bei Hochzeiten oder Reportage ist Geschwindigkeit oft wichtiger als Bildqualität