Warum ist Gott so streng (nur Christen sollen antworten die anderen sollen sich bitte raushalte)?

FranzRadziwill 

Ist Dir bewusst, dass es bei GF verboten ist, Fragen auf bestimmte Gruppen zu beschränken?

Joeeee544 
Beitragsersteller
 

Schöööön

13 Antworten

Die Geschichten der Bibel sind die Begegnungen, Erlebnisse und die Geschichte der Menschen mit Gott. Nicht alles, was die Menschen in der Bibel tun findet Gott gut - die Menschen sind nun mal in ihrer Geschichte und in ihrem Zeitalter "gefangen",

Hätte man im Altertum den Menschen gesagt, verzeih deinen Feinden und halte auch die andere Wange hin, wäre das auserwählte Volk der Juden wohl schnell vernichtet worden. Dort war es schon ein Fortschritt, dass gesagt wurde "Auge um Auge und Zahn um Zahn". Und nicht wie es gegeben war, der König hat mich beleidigt, vernichtet das ganze Volk.

In dem Konsens muß man auch die Wunder Gottes an den Ägyptern verstehen. Aber diese Gesetze der Menschen heißt Gott - auch im Alten Testament - nicht gut.

Gott selbst gab nur die 10 Gebote.

Die meisten dieser Stellen gehören zum Gesetz des Mose, das dem Volk Israel gegeben wurde. Das Volk stimmte diesem Gesetz zu, ohne darüber zu verhandeln. Auch als es Segen bei Gehorsam und Fluch bei Ungehorsam erklärt bekam, wollte es begeistert das Gesetz annehmen. Die Folgen waren u. a. die Eroberung des Nordreiches Israel durch die Assyrer und das Südreiches Juda durch die Babylonier, weil die Israeliten es nicht schafften, dieses Gesetz einzuhalten. Sie wurden Gott untreu, betrieben Götzendienst usw. Deshalb kam das über sie, was im Gesetz beschrieben war.

Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben. Die christliche Gemeinde ist nicht das Volk Israel! Jesus hat das Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17). Deshalb müssen andere es nicht mehr halten, denn was erfüllt ist, ist erfüllt. Deshalb ist Jesus das Ende bzw. Endziel des Gesetzes (Römer 10,4) und in Galater 3,23-26 steht klar:

  • "Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister."

Im Neuen Testament geht es vor allem um Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Jesus hat z. B. gesagt:

  • "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,28-30).

Altes Testament ist ziemlich brutal, neues Testament ist die entspannte Neuauflage mit dem Sohn Gottes den wir alle kennen und nach dem wir unsere Uhr stellen

Es ist am Ende immer eine Frage der Interpretation.


das sind alles schwer zu schluckende Pillen - ohne Frage.
Grundsätzlich drei Dinge vorab:

  • Gott wird uns als ein heiliges Wesen beschrieben. Das bedeutet, dass alles Schlechte und Böse nicht in seiner Gegenwart sein kann. Nach biblischem Verständnis definiert Gott selbst was Böse ist und was nicht. Das matcht mal mit unserer Moral und mal überhaupt nicht. Z.B. hätte sich vor 70 Jahren keiner über die Verurteilung der Homosexualität aufgeregt - heute natürlich schon.
  • Gott ist der Geber des Lebens und er kann es auch wieder nehmen. Entweder durch Krankheiten oder durch direkte Strafe. Im Alten Testament benutzt er teilweise sein Volk zum Durchführen dieser Strafe (sog. Bann)
  • im alten Testament ist das Volk Israel zusagen Gottes Eigentum und es ist angehalten seine Heiligkeit wiederzuspiegeln, sprich moralisch absolut rein zu sein. (was nie geklappt hat)
  1. zorniger Mose: er ist wütend weil eine Vermischung mit gottlosen Völkern besteht. Das würde die Heiligkeit des Volkes Israel gefährden. Im NT wird das vergeistlicht fortgesetzt.
  2. Todesstrafe für ungehorsame Kinder: Fast alle Sünden hatten die Todesstrafe zur Folge. Hier geht es nicht um mal nicht hören/folgen sondern um gravierendere Dinge.
  3. vergewaltigte Mädchen: Hier ist von Ehebruch die Rede nicht von Vergewaltigung. Die Frau sucht sich ihren Liebhaber und geht dazu extra in die Stadt. Der Hilfeschrei würde eine Vergewaltigung anzeigen.
  4. Zauberinnen: sind nach biblischem Verständnis Menschen die okkulte Praktiken durchführen: Geister- und Totenbeschwörung. Dinge, die Gott klar ein Greuel sind. Im Mittelalter wurde damit richtig übles Zeug gemacht.
  5. Psalm 137,9: Das ist ein Klagelied über die Gefangenschaft in Babel. Dort wird sinnbildlich Babel als Frau betitelt und der Schreiber wünscht, dass ihre Kinder (=die Babylonier) zu Grunde gehen. Sozusagen düstere Lyrik
  6. Psalm 139,19 Ein Psalm Davids, in welchem David wünscht von seinen Feinden befreit zu werden. Die Gottlosen sind hier konkret seine Verfolger, denen er den Tod wünscht
  7. Gewalt gegen Frauen und Kinder: Hier finden wir die den sogenannten Bann. Gott fordert diese Menschen zu töten. Zum einen als verlängerter Arm seiner Strafe, weil sie Gottlos und voller Sünde sind. Zum anderen um Folgeschäden in seinem eigenen Volk zu verhindern. Grausam, richtig. Der Geber des Lebens fordert das Leben ein.