Warum ist die Freimaurerei so verpönt und gehasst?

7 Antworten

Hab heute erst ne Doku über Geheimbünde gesehe...  

Hass, naja, viele Leute denken halt, dass sich die Freimaurer in die Politik/Weltgeschehen einmischen und diese zu ihren Gunsten beeinflussen, genauso wie Illuminaten, Templer, P2 usw. Ob das wahr ist kann man wohl nur bestimmt sagen, wenn man Mitglied in deren höheren Führungsebene ist. Hat ja schon Geheimbünde gegeben die sehr erfolgreich und reich waren. Dass sie geheime Rituale abhalten macht das halt auch nicht besser. 

Es hat vielerlei Gründe, welche in drei Kategorien unterteilt werden können:

1) Die Auswirkungen der Freimaurerei auf ihre Mitglieder. Weil sie Toleranz und die Gleichwertigkeit der Religionen lehrt, weckt sie Abneigung bei allen Religionsverbänden, welche die alleinige Wahrheit zu besitzen beanspruchen.

2) Die falschen Geschichten und Verschwörungstheorien, welche verbreitet werden von enttäuschten Mitgliedern oder Leuten, denen der Beitritt verweigert wurde.

3) Das ungeschickte Verhalten verschiedener Freimaurerorganisationen, welche stolz die Zugehörigkeit fragwürdiger Mitglieder verkündeten. (Besonders die Logen in den USA sind dort prominent.) Im allgemeinen können die Logen kaum den Zutritt von prominenten Politikern verweigern, auch wenn diese die Prinzipien nicht umzusetzen gedenken.

Die Freimaurerei ist eine international verbreitete Vereinigung, die unter Achtung der Würde des Menschen für Toleranz, freie Entwicklung der Persönlichkeit, Brüderlichkeit und allgemeine Menschenliebe eintritt. Sie geht davon aus, daß menschliche Konflikte ohne zerstörerische Folgen ausgetragen werden können. Voraussetzung dafür ist die Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen den Menschen unterschiedlicher Überzeugungen. Die Freimaurerei ist stark auf den einzelnen Menschen ausgerichtet und bemüht, ihn sittlich zu vervollkommnen. (Helmut Reinalter in "Die Freimaurer")

Das Wesentliche bei allen Freimaurerlogen auf der ganzen Welt ist ihr Ritual. Dies ist nicht nur die Grundlage der Freimaurerei, sondern auch die wesentliche Unterscheidung gegenüber allen anderen nichtkirchlichen Gemeinschaften, Verbänden, Bünden, Vereinigungen usw. Die rituellen Arbeiten und die darin verwendeten Symbole stellen die gemeinsame Basis aller Freimaurer der Erde dar. Sie dienen als verbindendes Kettenglied auch dort, wo Menschen verschiedener Sprachen zusammenkommen.

Bei der Aufnahme gibt der Kandidat eine Verpflichtungserklärung (Gelöbnis) ab. Vor 250 Jahren musste er stattdessen einen Eid leisten, der grausame Strafandrohungen enthielt. Da für die Freimaurer viele Vorgänge nur symbolisch ablaufen, waren damals die Todesdrohungen ebenfalls symbolisch und nicht wörtlich zu verstehen. Die Gegner der Freimaurerei haben diese - auf biblische Legenden zurückzuführenden - Eide zum Anlass genommen, den Freimaurern viele Morde zuzuschieben. Die Verpflichtungerklärung enthält die Mahnung zur Verschwiegenheit.

http://freimaurer-wiki.de/index.php/Freimaurer-Wiki:FAQ

Toleranz ist für viele, die sie einfordern, eine Einbahnstraße; so erlebe ich das zur Zeit.

Den Eindruck von Haß auf Freimaurerlogen vermag ich jedoch nicht zu teilen; ich sehe da eher sehr großen Argwohn. Der ist meiner Meinung nach auch gerechtfertigt, finden doch alle Veranstaltungen der Logen unter größter Geheimhaltung und Abschottung statt.

Der Bürger wäre sicher nicht so kritisch gegenüber diesem Treiben, wären es nur Müller, Meier, Schmidt, die sich dort zusammensetzen. Es sind aber die sogenannten Entscheidungsträger des Staates - und da ist bei Geheimtreffen, die mit Steuergeldern geschützt werden, ein großes Maß an Argwohn angebracht.

Manchmal kann gerade Toleranz in das Gegenteil umschlagen...

Den Freimaurern wurde auch alles möglich Böse unterstellt. Umberto Eco hat das recht unterhaltssm in "Der Friedhof in Peag" dargestellt.