Warum gibt es für das Akkordeon so viele Bezeichnungen?
Wohl kaum ein Instrument hat so viele Bezeichnungen wie das Akkordeon. Zum Klavier sagen manche Leute 'Piano'. Aber das sind höchstens zwei Begriffe.
Für das Akkordeon gibt es aber unzählige Begriffe: Akkordeon, Harmonika, Schifferklavier, Maurerklavier, Handorgel, Zehrwanst, usw.
Woher kommt das?
5 Antworten
Schon allein deshalb, weil es "das"Akkordeon nicht gibt. Denn es gibt viele unterschiedliche Arten.
Mit Klaviatur oder nurmit runden Knöpfen.
Und natürlich ist es ein eher volkstümliches Instrument, für das es deshalb viele lokale, volkstümliche Bezeichnungen gibt.
Weil es ein typisches Volksmusikinstrument ist. Daher passt es sich jeweils regional (aber auch national) an. Siehe zum Beispiel das Bandoneon in Argentinien.
In meiner Gegend hieß das Ding übrigens "Quetschkommode".
Gruß, earnest
Ah, interessant. Denn in Österreich, vor allem im Wiener Raum, sagt man dazu umgangssprachlich "die Quetsch´n" dazu, also quasi auf hochdeutsch umformuliert "die Quetsche".
Bei uns Zerrwanst. Aber die jungen Leute sagen eigentlich Akkordeon.
Möglicherweise, weil es im Gegensatz zum Klavier im Volk verbreitet war und je nach Region halt einfach anders benannt wurde. Warum auch, sollte ma in Bayern a für Instrumente an Preißischn Begriff verwenden?
Auch Faltenradio genannt. gg
Weil es auf der Welt sehr weit verbreitet ist und auch in verschiedensten Bauformen existiert.
Möglicherweise aber auch, weil ein Klavier traditionell eher im Besitz- und Bildungsbürgertum gespielt und mit klassischer Musik assoziiert wurde (Klavierunterricht und Salonmusik gehörten "zum guten Ton"), so dass man sich, wie es sich in "gehobenen Kreisen" ziemt, der korrekten Bezeichnung bediente, während das Akkordeon, auch aus finanziellen Gründen, eher "im Volk", z. B. im Rahmen von Volksfesten, zum Einsatz kam und daher "als Klavier des kleinen Mannes" mit volkstümlichen und zum Teil scherzhaften Begriffen belegt wurde.