Warum fühlt sich Inspiration bei mir an wie eine Kopie?
Hallo und ich habe eine “Schwierigkeit” mit der Kreativität, weil ich habe das Gefühl, dass was ich kreiere fühlt sich einfach an, sowie als existiert es schon und es fühlt sich an wie eine “Rip-off” bzw. Kopie.
Wenn ich eine Idee habe für einen Charakter, Handlung, Prämisse, Zeichenstil usw. habe ich Sorgen, dass sich diese Sachen kaum unterscheiden würden, für die Sachen, an die ich mich inspirieren würde.
Ich will auch was neues, was eigenes auch machen, aber ich finde dass das Problem ist, dass ich langsam Merke, dass wir als Menschen sehr sehr viele Geschichten geschrieben haben oder Charaktere erstellen/gezeichnet haben, dass ich nicht weiß, wie ich was zeichnen kann, was „Original“ für mich wäre. Da würden uns die „Original“ erstellten Geschichten und Charakteren ja komplett ausgehen.
Also ja, warum ist das so und was kann ich machen?
Bin männlich und 20.
4 Antworten
Die Kunst existiert eben schon so lange wie der Mensch, und genauso lange haben allerhand Künstler verschiedene Stile und Methoden entwickelt. Ich finde es auch schwierig, sich heutzutage in seinem Tun bzw. in seinen Werken komplett von anderen Menschen abzuheben. Aber mir persönlich ist es nicht so wichtig, einzigartige Styles zu entwickeln. Ich finde einfach das Gefühl, wenn man was kreiert hat, das entweder genau so oder vielleicht sogar besser aussieht, als man es sich vorgestellt hat, total schön und erfüllend. Das ist für mich als könnte ich 3 kg Schokolade essen ohne zuzunehmen 🙃. Ich würde dir den Rat geben, nicht aufzuhören, dich weiterentwickeln zu wollen, vielleicht gelingt es dir und du findest wirklich noch deinen ganz eigenen, außergewöhnlichen Artstyle. Aber falls nicht, versuche dich an dem zu erfreuen, was du kannst, denn es kann bestimmt nicht jeder.
Nun ja, man sollte aus all dem, was man kennt, etwas Neues machen. Also viele Dinge zusammenführen und kombinieren. Wenn du nur eine Inspiration hast und dann etwas machst, was fast dasselbe ist, ist es eine Kopie.
Wenn du aber fünf verschiedene Dinge als Grundlage hast, ist es wieder was Eigenes.
Am Anfang (d.h. in den ersten Jahren) einer kreativen Entwicklung ist das normal und weder ein Anlass zur Sorge noch ein Indikator für einen Mangel an Talent.
Wichtig ist, dass Du (1) treu Deinen eigenen Ideen und Gedanken folgst und dass Du (2) keineswegs zwanghaft versuchst, etwas unbedingt irgendwie "anders" oder "neu" zu machen. Du solltest auch (3) stets mit Neugier, Disziplin und Leidenschaft weitermachen, lernen und Dich bilden und (4) immer darauf vertrauen und Dir bewusst machen, dass Du auf einem Weg bist, von dem Du niemals an einem Ende ankommen wirst.
Tatsächlich ist es nicht schlimm dich inspirieren zu lassen. Wichtig ist, was für Unterschiede du einbaust, bzw. was du einzigartiges einbringst.
Beispiel: Es gibt viele Geschichten über Rennen. Autorennen, Marathons, Bootsrennen, Radrennen, etc.etc. Du kannst dich von so einer Geschichte inspirieren lassen und ein Rennen gestalten, dass in seiner Art einzigartig ist.
Ein Scifi-Setting in dem Züge auf festen Schienen um die Wette fahren und nur an Weichen überholen können? Ein Fantasy-Rennen auf einer Vielzahl fiktiver Kreaturen? Wie wäre es mit einem Steampunk-Rennen auf springenden Seilwinden über ein Netz aus Kabeln?
Überlege dir bei deiner Inspiration: Was ist ähnlich und wie kann ich es besser als die "Vorlage" machen?
Was ich dir empfehlen kann, ist es Cluster-Brainstormings zu machen. Das ist eine Kreativtechnik die u.a von Berufsautoren verwendet wird um Schreibblockaden zu überwinden.
Und, was ich dir auch nahelegen kann: ChatGPT. Mir persönlich hilft es immer mit anderen über meine Ideen zu reden und die KI kann das für mich tatsächlich ersetzen. Zudem hat sie manchmal richtig gute Einwände die mich dann auf neue Ideen bringen.
Du solltest aber alle Informationen die es dir gibt, recherchieren und nachprüfen.
Wünsche gutes Gelingen.