Warum entwickeln sich meine Filme nicht?
Hallo!
Ich habe mich in letzter Zeit sehr für analoge Fotografie interessiert. Nun wollte ich selber Fotos schießen und entwickeln. Ich habe dafür meine Sauna in ein Fotolabor umgewandelt. Der Raum ist auch zu 100% Lichtdicht, da ich dort auch schon erfolgreich Positive mit einem Vergrößerer entwickelt habe.
Ich benutze 120er Film. Mein Entwickler ist der R09 One Shot. Der Fixierer heißt AMALOCO X 55 Proffix. Ich entwickle den Film in einem Paterson Tank.
Habe die "Stand Development" und auch die angegebene Zeit auf dem R09 versucht.
Trotzdem ergeben sich bisher keine Bilder auf dem Fomapan 100 Film.
Habe erst gedacht, dass es an der Kamera liegt. Hatte eine Kodak Brownie 620 aus dem Jahre 1934 verwendet. Bin dann auf die Lubitel 166 Universal umgestiegen. Diese ist laut Verkäufer voll funktionsfähig.
Trotzdem ist der ganze Film schwarz. Man kann leichte Abänderung zwischen den Filmen sehen, welche noch dunkler sind.
Kann mir jemand erklären warum meine Versuche missglückt sind? Habe auch auf die Temperatur geachtet. Alle Flüssigkeiten hatten 20 Grad.
Grüße
Lulu
In welchem Verhältnis hast du den Entwickler genutzt? Wie sieht dein Modus für die Standentwicklung aus?
Normale Entwicklung: 1+25 für 4 Minuten, jede Minute 3x geschwenkt. Standentwicklung: 1+100 für 1 Std. Nach 30 Minuten 2x geschwenkt.
3 Antworten
Das was ich erkennen kann ist das der Film unterbelichtet und unterentwickelt ist, dafür aber Fremdlicht abbekommen hat. Außerdem ist er ungenügend fixiert.
Für die ersten Filme solltest du solche Experimente wie Standentwicklung nicht machen sondern dich an die Angaben des Filmherstellers halten bis du einigermaßen sicher bist das das Entwickeln auch klappt. Es gibt auch Sammlungen in denen man erprobte Zeiten nachschlagen kann, etwa diese: https://de.darkroom-solutions.com/cdc
Dann solltest du sicherstellen das du den Film korrekt belichtest. Nutze einen Belichtungsmesser. Wenn du keinen hast kannst du auch eine Digitalkamera auf die Empfindlichkeit des Filmes einstellen und die Werte übernehmen. Es gibt auch Apps fürs Handy. Zur Not kannst du dich an einer Belichtungstabelle orientieren: https://fotografische.de/bauanleitung/belichtungsmesser-download/#Blende-8-und-Sunny-16Regel
Dann solltest du, wenn du deinen nächsten Film entwickelst eine Klärprobe mit deinem Fixier durchführen. Nimm ein Stückchen unentwickelten Film. Als Kleinbildfotograf nehme ich da gerne die abgeschnittene Filmlasche, und Stecke ihn zur Hälfte in eine Probe deines Fixierers. Nach ein paar Sekunden drückst du ihn tiefer. Bestimme die Zeit die der Film benötigt bis er vollkommen klar ist. Durch das Stufenweise Einlegen des Films bildet sich eine Grenzlinie. Diese Verschwindet wenn der Film vollständig geklärt ist. Nun hast du die Klärzeit ermittelt. Die Fixierzeit für deinen Film ist die doppelte Klärzeit. Bei einem T-Kristall-Film wie dem Kodak T-Max nimm die dreifache Klärzeit.
Der Fremdlichteinfall kann verschiedene ursachen haben. Entweder die Lamera ist nicht lichtdicht, da ist es ein einfacher Behelf die Spalte der Filmklappe abzukleben nachdem man den Film eingelegt hat. Achte darauf das der Film straff aufgewickelt wird und nimm ihn in einem Abgedunkelten Raum aus der Kamera und sieh zu das er straff gewickelt bleibt und klebe ihn sorgfältig zu.
Auch solltest du prüfen ob deine Dunkelkammer wirklich dunkel ist. Der Positivprozess hat eine gewisse Tolleranz gegenüber schwachem Fremdlicht, Film reagiert sofort. Setz dich mal eine viertel Stunde in die dunkle Kammer, du solltet dann gar kein Licht wahrnehmen können. Wenn du dir nicht sicher bist dann benutze zum Filmeinspulen einen Wechselsack.
Mach lieber eine normale Entwicklung (mit 1+25 oder 1+50) statt der Standentwicklung, das ist eine ziemlich unzuverlässige Methode. R09 ist ein Rodinal-Typ Entwickler (p-Aminophenol) und der oxidiert in der hohen Verdünnung in der langen Zeit von 1 Std. sehr schnell. Man sollte ihn immer mit vorher ausgekochtem, und abgekühltem Wasser ansetzen, damit der Sauerstoff rausgeht. Hast Du mit den Kameras überhaupt schon mal einen guten Film bekommen? Haben die Kameras hinten ein rotes Fenster? Dadurch tritt vielleicht Licht ein, frühere Filme waren nicht so empfindlich. Weill man überhaupt keine Motiv-Details erkennen kann, hat der Film viel zu wenig Belichtung bekommen, am Rand sind Schwärzungen vom Einspulen? zu erkennen, also ist er gewaltig unterbelichtet. War der Film richtig rum eingelegt oder mit dem Papier zum Objektiv??
Also der Film war auf jeden Fall richtig rum drin. Sonst hätte man ja auch nicht die Zahlen durch das Fenster gesehen. Ich könnte ja mal versuchen das rote Fenster ab zudecken.
Dumme Frage? Was zeigen die Bilder? Hast du das Papier drangelassen?
Normalerweise wurd der Film beim Fixieren klar, bzw geschwärzt, wo das Licht hingefallen ist.
uerst schau mal, ob die Zahlen auf dem Film vorhanden sind. Wenn das der Fall ist, dann hast du mal einigermassen richtig entwickelt.