Warum dauert die Ausbildung Produktionsfachkraft für Chemie nur 2 Jahre?

2 Antworten

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Weil es eine "kleinere" Ausbildung ist im Vergleich zum Chemikanten. Vorgängerberuf war der Chemiebetriebswerker (das "jung" hat man sich dann geschenkt), das habe ich damals gelernt. Bei uns war zum Beispiel bei MSR (Messen, Steuern, Regeln) VPS (Verbindungsprogrammierte Steuerung) und SPS (Speicherprogammierbare Steuerung) angesagt, das moderne PLS (Prozessleitsystem) via PC wurde bei uns nicht gelehrt. Stand nicht in der Ausbildungsordnung, deswegen wurde der Beruf dann auch beerdigt, eben weil die Ausbildung nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entsprach. Präparative und analytische Chemie (z.B. anorganische Quali) hatten wir auch, ebenso wie Werkstoffkunde, Elektrotechnik etc. In der Berufsschule waren wir zusammen mit Chemikanten in einer Klasse, die haben in der Zeit genau das gleiche gelernt wie wir. Und so manchen von denen haben wir locker in den Sack gesteckt weil wir bei uns im Betrieb Ausbilder hatten die mit Herzblut dabei waren, und man dementsprechend auch was gelernt hat. Wir waren in dem Lehrjahr zu zweit, das hat auch viel ausgemacht. Die anderen waren in ihren Betrieben nur einer von vielen, und wenn man da nicht mitkommt oder ein Problem hat geht man da schnell unter. Wir waren der Berufsschule beim Lernstoff immer um Wochen voraus, wir hatten nämlich auch betrieblichen Unterricht in der Firma. 


ciudadjuarez 
Beitragsersteller
 15.04.2016, 20:37

Ok danke erstmal. Mich interessiert die Produktion in der Chemiebranche sehr und deswegen möchte ich mich als Produktionsfachkraft Chemie bewerben leider sind die Chemie nicht allzu gut aber nicht aus Kompetenzgründen. Ist das ein Ausscheidekriterium? Was meinst du?

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germi031982  15.04.2016, 21:33
@ciudadjuarez

Willst du dich auf einen Job bewerben oder auf eine Ausbildungsstelle für diesen Beruf?

Wenn du dich auf einen Job bewerben willst und keine entsprechende Qualifikation hast, also eine Ausbildung aus dem Bereich Chemie wie eben den Chemikant, Chemiebetriebswerker, Produktionsfachkraft Chemie oder eine ähnliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du das vergessen.

Der einzige Weg ist dann der über den Chemiearbeiter, der erfordert oft keine fachspezifische Ausbildung. Aber dann bist du das unterste Glied der Kette, also Hilfsarbeiter. Machen aber nicht viele Firmen weil sie eben Personal mit Fachausbildung haben bzw. in der Regel diese Leute selbst ausbilden. Und wenn dann ist z.B. der Führerschein für Flurförderzeuge (Staplerschein) obligatorisch. Natürlich sind Chemiekenntnisse von Vorteil.

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germi031982  15.04.2016, 23:18
@ciudadjuarez

Wenn du eine gute Auffassungsgabe hast, Interesse dran hast und bereit bist dich auch mit der Chemie auseinanderzusetzen solltest du es machen, evt. halt die Ausbildung zum Chemikanten. Wie bei allen Ausbildungsberufen wird bei Adam & Eva angefangen. Das heißt selbst wenn du in der Schule nicht so gut warst in dem Fach weil du vielleicht keinen guten Lehrer hattest, oder vielleicht eine schlechte Phase zum Lernen ist das nicht so schlimm. Aber wie schon gesagt, da muss man dann auch den Willen und die Disziplin haben und es durchziehen, und auch lernen. Und auch Ausbilder oder Lehrer fragen wenn man was nicht versteht. Gerade in der Ausbildung sehr wichtig, in der Schule machen das manche nicht weil sie sich evt. schämen vor ihren Mitschülern, dann hat man die Grundlagen schon nicht verstanden und dann versteht man das Weiterführende erst recht auch nicht.

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ciudadjuarez 
Beitragsersteller
 16.04.2016, 00:08
@germi031982

Ja den Willen habe ich mit Sicherheit die große Hürde ist halt die Bewerbung. Als Chemikant ist man weniger in der Produktion tätig nehme ich an sondern mehr beim Testen usw? 

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germi031982  16.04.2016, 00:27
@ciudadjuarez

Nein, als Chemikant ist man in der Regel auch in der Produktion. Kann aber auch im Technikum oder im Labor arbeiten. Als Produktionsfachkraft Chemie kann man das aber in der Regel auch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Technikum_(Chemische_Industrie)

Auf jeden Fall ist bei der Arbeit in der Produktion mit aller Wahrscheinlichkeit mit Schichtarbeit zu rechnen. Früh, Spät, Nacht und eventuell auch am Wochenende. Kommt halt auf den Betrieb an in dem man dann arbeitet.

Und danke für den Stern!

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ciudadjuarez 
Beitragsersteller
 16.04.2016, 00:48
@germi031982

Schichtarbeit wird sicherlich kein Problem für mich. Aufjedenfall bedanke ich mich für all die Hilfe. 

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produktionsfachkraft für chemie

Schwerpunkte in der Ausbildung

 Bedienen und Pflegen von Produktionsgeräten/-anlagen

Herstellen von Präparaten und Produkten

Wartungstechnik

Messwerterfassung

Produktkontrolle und Qualitätssicherung

chemiekant

Schwerpunkte in der Ausbildung

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Prozessleittechnik / Verfahrenstechnik

Responsible Care® (Verantwortung für die Umwelt)

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Produktkontrolle und Qualitätssicherung

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http://www.lacklaborant.de/9/Produktionsfachkraft_Chemie.htm

Hier sollten deine fragen beantwortet werden.