waren ägyptische mumien vor der mumifikation reich oder konnte sich jeder mumifizieren lassen

9 Antworten

Also: Anfangs, im 3. Jahrtausend v. Chr. wurden die Leute nur im Wüstensand verscharrt und mumifizierten durch den heißen Sand. Mumifizieren lassen durften sich nur die Pharaonen. Später auch die höchsten Beamten ... Ewig leben war also nur den ganz obersten vorbehalten. Die anderen waren mehr oder weniger Sklaven, die kein "Anrecht" auf ewiges Leben hatten. Im Neuen Reich hatte man schon vorgefertigte Papyrusse, in die man nur den Namen des Toten eintrug, und hatte eine richtige Mumienfabrikation ... Später wurde es mehr und mehr so, dass man daraus ein Geschäft machte, und in christlicher Zeit konnte sich jeder Reiche mumifizieren lassen ... Anfang des letzten Jahrhunderts machten findige Leute Bitumen aus den Mumien (sie verbrannten sie und verkauften das Ergebnis nach Europa), wo das als Medizin galt...

Aus dem Internet eine Kopie

Des weiteren würde ich dir einen LINK ans Herz legen, in dem sehr anschaulich alle Riten des Totenkultes beschrieben sind. Beantwortet bestimmt Folgefragen.

http://www.meritneith.de/mumifizi.htm


Merzherian  21.09.2010, 11:12

Ein schönes Jenseits nur für die Reichen? Riesige Pyramiden. Bis zu 100 m lange Gräber in den Fels gehauen. Teure Mumifizierungen und kostbare Grabbeigaben. So etwas konnte sich kein normaler Bürger leisten. Klar, dass sich viele Gedanken darüber machten, ob das Leben nach dem Tod überhaupt besser ist als das jetzige Leben. Keine oder kaum Uschebtis, die ihnen bei der Feldarbeit helfen könnten, kaum Spiele und Schmuck, an denen man seine Freude haben könnte und das noch für die Ewigkeit. Aber wie wurde die arme Schicht überhaupt bestattet? Eine Einbalsamierung konnte sich natürlich kaum einer leisten, ein schmuckvoller Sarkophag schon gar nicht. Also vergrub man den Toten auf einem Holzbrett oder einer Sisalmatte im heißen Wüstensand und gab ihm nur ein paar Habseligkeiten mit - wenn überhaupt, denn immerhin konnte sich die hinterbliebene Familie selbst kaum etwas leisten. Trost lieferten ein paar Texte, die besagten, dass das jenseitige Leben nicht von einer üppigen Grabausstattung, sondern von einem ehrenhaften und gesetzesvollem Leben im Diesseits abhing. Trost würde heute auch die Tatsache geben, dass sich die Toten im heißen Wüstensand weit besser gehalten haben, als so manche Königsmumien, die teuer und mit viel Aufwand mumifiziert und deren Grabbeigaben eh schon nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten geraubt worden sind.

Quelle TOTENKULT IM ALTEN ÄGYPTEN

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Die ärmsten Ägypter konnten sich die Kosten niemals leisten. Für sie blieb nur die Hoffnung auf natürliche Konservierung.

Ian Shaw/Paul Nicholson, Lexikon des alten Ägypten. Aus dem Englischen Übersetzt von Ingrid Rein und Marianne Schnittger. Stuttgart : Reclam, 2010, S. 281 – 286 (Mumifizierung)

Der Erhalt des Körpers war unverzichtbarer Bestandteil, da der Ka (Bezeichnung für die schöperische Lebenskraft jedes Individuums, galt als entscheidender Lebensbestandteil sowohl für den Lebenden [„Erhaltseele“] wie auch für den Toten [„Gestaltseele“]) in den Körper zurückkehrte, um genährt zu werden. Wenn der Körper verwest oder nicht erkennbar war, litt der Ka Hunger und die Fortexistenz im Jenseits war gefährdet. Die Mumifizierung sollte deshalb den Verfall verhindern.

Herodot (2, 85 – 88), der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte, berichtet über drei Arten des Einbalsamierens, die unterschiedlich gut und kostspielig waren.

Die Aufseher der Balsamierer trugen Priestertitel aus längst vergangenen Zeiten, als nur Mitglieder des Königshauses und des hohen Adels einbalsamiert worden waren. Man sollte nicht vergessen, daß wohl während des größten Teils der ägyptischen Geschichte Angehörig oder ärmsten Bevölkerungsschichten immer nur in einfachen Sandgruben beigesetzt wurden und auf natürliche Konservierung vertrauten.


Albrecht  21.09.2010, 16:18

Im letzten Satz sollte es heißen: "Angehörige der ärmsten Bevölkerungsschichten"

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bei den alten ägyptern wurden alle menschen mumifiziert, egal ob reich oder arm. der glaube besagte dass wenn die menschen mumifiziert sind, diese heil in eine andere welt ankamen.

der einzige unterschied zwischen arm und reich, waren die materialien und kräuter mit denen die menschen mumifiziert wurden. und natürlich die gräber in denen sie gesteckt wurden.


KaribeM  16.09.2010, 09:47

nicht ganz richtig. es gab auch Erdbestattungen

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es wurden nur Leute von Würde und Rang oder mit den richtigen Geldbeutel mumifiziert... hätte das jeder Nilbauer getan würde auf Schritt und Tritt überall eine Mumie unter der Erde liegen müssen...