War die Wehrmacht der Roten Armee Millitärisch überlegen?
Halt Waffentechnisch, Strategien und Taktiken etc..
14 Antworten
Die sowjetische Militärtechnik war einfach ,robust und sehr wirksam. Die bekanntesten Beispiele sind die Kalaschnikow, der Panzer T34 sowie die "Stalinorgel". Starke Unterstützung hatten die Russen auch durch den General Winter. Man kann in leichten Sommeruniformen bei -30°C nicht effektiv kämpfen.. Und dann war da noch ein Männchen mit einem viereckigen bart, Dienstgrad Gefreiter. Der war Oberbefehlshaber der Wehrmacht und hat durch völlig unsinnige Befehle ganze Armeen verheizt.. Schließlich konnten die Verluste an Menschen nicht mehr kompensiert werden. Auch Stalin war ein Massenmörder, aber er hatte ein Mehrfaches an Kämpfern zur Verfügung. Die Wehrmacht ist unglaublich schnell und tief in das Land eingedrungen. Der Nachschub an Truppen , Verpflegung, Bewaffnung und Munition kam mit dem Tempo nicht mit. Im Herbst blieb der deutsche Angriff im Schlamm stecken. Die Rote Armee machte Druck an der Front, Partisanen operierten im Hinterland. Der harte Winter 1941/42 war der Anfang vom Ende. Hitler, der nie einen 2-Fronten-Krieg führen wollte, stand mit deutschen Truppen von Nord Afrika bis Norwegen. Langsam ging der Krieg dahin zurück , wo er hergekommen ist.Der Gefreite mit dem lächerlichen Bart hielt sich für den größten Feldherren aller Zeiten.Die Gestalt im Bombentrichter hatte nicht viel Ähnlichkeit mit einem berühmten Feldherren.
Das ist echt schwer innerhalb von einem GuteFrage Post zusammen zu fassen. Falls du gut Englisch kannst, würde ich das Video hier empfehlen:
https://www.youtube.com/watch?v=52nXOP7oXc8
Kurzgefasst (aber etwas vereinfacht) kann man sagen:
- Aufgrund von Stalins großer Säuberung fehlten qualifizierte Führungskräfte in der Roten Armee, was sich aber automatisch durch Erfahrung durch den zweiten Weltkrieg verändert hat.
- Die Soldaten waren nicht so gut trainiert wie die Deutschen, jedoch hat sich das auch mit der Zeit gewandelt, und viele der Deutschen Veteranen aus Frankreich sind mit der Zeit gestorben und die Standards der Wehrmacht haben sich mit der Zeit verschlechtert
- Infanterieausrüstung war auf beiden Seiten relativ ausgeglichen, die Deutschen hatten zwar teils sehr neue und modernere Waffen (Sturmgewehr 44 z.B.), solche Waffen waren aber relativ selten und haben keine großen Unterschied gemacht. Die Standardwaffen waren auf beiden Seiten Karabiner.
- Die Sowjetunion hatte zu Beginn sehr viele veraltete Flugzeuge im Betrieb.
- Zum Thema Panzer hatte die Wehrmacht am Anfang mehr Radios in ihren Fahrzeugen, welche jedoch etwas von Distanz und schlechtem Wetter beeinflusst waren, jedoch hatten die Sowjets nur Radios für Kommando Fahrzeuge, also waren sie vor allem am Anfang deutlich schlechter koordiniert.
- Am Anfang hatte die Sowjetunion aufgrund ihres noch fortlaufenden industriellen Wachstums größenteils nur relativ veraltete leichte Panzer wie den T-26 oder die BT-7, mit der Zeit wuchs aber die Industrie und der T-34, der den Deutschen zu Beginn Schwierigkeiten bereitete, wurde der Standard Panzer. Schwere Fahrzeuge wie der KV-1, IS-1 und IS-2 wurden auch mit der Zeit häufiger.
- Vor allem späte deutsche Fahrzeuge hatten große Problem mit Motor, Getriebe etc. Das lag unter anderem an Überlastung durch Gewicht, aber auch an mangelnden Ersatzteilen. Der sowjetische T-34 war zum Beispiel extrem billig zu ersetzen, aber auch leicht zu reparieren. So konnten die Ketten einfach von unausgebildeten Soldaten mit nichts außer einem Hammer repariert werden.
- Was strategisch sehr wichtig ist, ist Logistik. Die Deutschen hatten als sie Moskau erreichten massive Probleme, denn die sowjetischen Eisenbahnen hatten breitere Schienen, also gab es viele Nachschubprobleme. Der schnelle Vorstoß hat da nicht besonders mitgeholfen, zusammen mit Partisanen Aktivität und der Rasputitza.
- Auch wenn as nach Nazi-Propaganda Filmen so aussieht als hätte die Wehrmacht Tonnen an motorisierten Fahrzeugen gehabt, haben beide Seiten massenweise Pferde zur Bewegung von z.B. Artillerie benutzt.
- Es wird oft gesagt dass die Sowjetunion viel mehr Soldaten hatte, was aber nichts als ein Mythos ist, vor allem zu Beginn des Krieges. Operation Barbarossa begann mit 2 Millionen Soldaten auf der Seite der Achsenmächte und 1 Million Soldaten stationiert auf der sowjetischen Seite. Vor Moskau in 1941 kämpften auf beiden Seiten rund 1 Million Soldaten. Also hatten die Sowjets keine größere Armee, bis auf den Spätkrieg. Es war den Sowjets deutlich einfacher später Verluste auszugleichen als den Deutschen.
- Auch sehr wichtig: Die Sowjetunion war nicht auf den Angriff gefasst. Das lag nicht daran das Stalin dumm war oder dachte Hitler und er wären beste Freunde, er dachte das wenn ein Krieg passiert, er später kommt oder eventuell sogar die Sowjets zuerst angreifen. Er hat seinen Soldaten ganz zu Beginn des Krieges nicht die Erlaubnis gegeben zurückzuschießen, da er Angst davor hatte dass die Nazis das gleiche fabrizieren wie in Polen mit dem Angriff auf den Radiosender Gleiwitz. Seine Stellung hat sich aber schnell geändert.
Da streiten sich die Geister. Deutschland, hatte fähiges Führungspersonal und hatte beim weiteren Vormarsch, seine Hauptziele verlagert. Das 1. Ziel war Leningrad, dieses hätte man auch einnehmen können. Aber dann, blieb man unsinnigerweise stehen, siehe Dünkirchen. Danach, wurde Moskau das Ziel. Dort, marschierte man vor, bis kurz vor die Tore Moskaus. Zudem, könnte die russische Armee selbst den Plan gehabt haben, Mitteleuropa anzugreifen. Dann, wurde Stalingrad ins Visier genommen. Der Fehler dort waren die Verbündeten Armenn, zb Italien/ Rumänen, an den Flanken, während die 6. Armee so gut wie zerrieben wurde, in Stalingrad. Hätte man die ukrainische Unabhängigkeitsregierung, kurz vorm deutschem Einmarsch, ins Boot geholt, hätte man sicher die Russen zurück drängen können. Aber, diese sinnlose, menschenverachtende Rassenidiologie, liess das nicht zu. Ein weiterer grosser Fakt war, die Massenhafte erschiessung, bis 1941 durch Stalin, innerhalb seiner Partei und innerhalb des Militärs.
Nein. Die Wehrmacht war in keiner Weise überlegen. Die sowjetischen Waffen, Panzer und Flugzeuge waren keinesfalls unterlegener und es war auch nicht der Winter alleine.
Das Problem der Roten Armee waren Stalins Säuberungen. Stalin ließ massenhaft erfahrenes und gut ausgebildetes Personal der Roten Armee erschießen oder verhaften. Die Rote Armee sollte bis 1942 modernisiert werden und war bis zu dem Zeitpunkt eben dadurch chaotisch und schlecht organisiert. Man beförderte eben junges und unerfahrenes Personal um die Erschossenen und Inhaftierten zu ersetzen. Gleichzeitig fürchtete Stalin, dass die Japaner den nicht-Angriffspakt brechen würden und ließ erfahrene und gut ausgerüstete Soldaten im Osten.
Der Gründe warum die Wehrmacht so tief in die Sowjetunion eindringen konnte waren Fehlplanung, Säuberungen, Modernisierungen der Roten Armee und ein überraschender Vertragsbruch seitens Nazi-Deutschlands. 1942 erreichte die Rote Armee fast ihre volle Kampfkraft und von dem Zeitpunkt ging es für die Wehrmacht wieder bergab.
Lg
Bis zur Kriegswende Anfang 1943 war die Wehrmacht überlegen, sowohl waffentechnisch als auch vom Ausbildungsstand der Offiziere und Unteroffiziere her. Ab 1943 wurde die Überlegenheit der Roten Armee in Mannschaftsstärke und Material erdrückend. Anfang 1945 war die Sowjetarmee um das 20fache überlegen.