War der kalte Krieg unausweichlich?

2 Antworten

Historische Vorgänge spielen sich nicht mit naturgesetzlicher Sicherheit ab. Insofern sind gesellschaftliche Entwicklungen von sehr vielen Variablen abhängig. Aber die ideologischen Gegensätze zwischen Demokratien und dem Stalinismus waren so groß, dass man schon lange vor dem Sieg der Alliierten damit rechnen konnte, dass es danach Auseinanderfallen der Antihitlerkoalition kommen werde.

Kurz gesagt: Churchill hatte gesagt, gegen Hitler würde er sich auch mit dem Teufel verbünden. Damit hatte er ausgedrückt, dass er mit Stalin keine Freundschaft schließen könne. Roosevelt war hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der Sowjetunion optimistischer. Nach seinem Tod war eine Fortsetzung aber sehr unwahrscheinlich geworden.

Eine der beteiligten Parteien hätte natürlich auch einen heißen Krieg daraus machen können.

Vermutlich würden wie dann aber hier nicht mehr sitzen, da Mitteleuropa als atomares Schachtfeld praktisch ausradiert wäre.

Das hätte vielleicht umgangen werden können, wenn die Westallierten (allen voran die USA) gleich nach Ende des zweiten Weltkrieges und Vernichtung des Nazi-Regimes auch die nächste mörderische Diktatur, nämlich Stalins Sowjetunion, angegriffen und (hoffentlich) besiegt hätten. Aber sicher wäre nur eines gewesen: Dass das nochmal unendlich viele Menschenleben gekostet hätte.