War Anne Frank eine Heldin?

10 Antworten

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Für viele ist sie ein Symbol für die furchtbare Behandlung von Nichtdeutschen in der Zeit des Nationalsozialismus.

Das Tagebuch von Anne Frank ist ein wichtiges historisches Dokument und heute wertvoller denn je. Durch ihre Einträge im Tagebuch können die Menschen die Gefühle und Gedanken der verfolgten Juden und des Holocaust nachempfinden, damit dies hoffentlich in der Zukunft nie wieder geschehen wird.

Anne Frank verlor, trotz der schweren Zeit im Hinterhaus und der ständigen Angst zu sterben, nie ihre Hoffnung und ihre Lebenslust. Sie kann dadurch für viele ein Vorbild sein und auch Mut machen die eigene Stimme gegen die Ungerechtigkeit zu erheben.

Ich denke deshalb, dass sie durchaus für viele als Heldin gesehen werden kann und ein Vorbild für andere Menschen ist. Es gibt sicherlich gespaltene Meinungen.

 https://gce-bayreuth.de/system/files/2021-02/Anne%20Frank.pdf

Woher ich das weiß:Recherche

Eine Heldin vermutlich nicht aber sie trat mit aller Kraft für ihre Überzeugungen ein, was ihr dann zum Verhängnis wurde


DerRoll  19.03.2021, 11:22

Verwechselst du da was? Das Tagebuch wegen dessen sie berühmt wurde führte sicher nicht zu ihrem Verhängnis.

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Nein, das denke ich nicht. Sie ist eine von vielen Zeitzeugen und Zeitzeugeninnen, die ihre Erlebnisse in einen Tagebuch aufgeschrieben hat, worüber wir heutzutage sehr Dankbar sind. Sie ist keine Heldin sondern ein Opfer der Deutschen und ein Symbol für die Taten des NS-Regimes. Helden waren für mich diejenige, die aktiven Widerstand geleistet haben, die Strände der Normandie stürmten und mit daran beteiligt waren dass wir dieses Leben was wir heute führen, überhaupt führen können.

Naja ohne ihr Tagebuch wüsten viele eben nicht "Wie war das eigentlich"! Untergetaucht sind viele! Ihnen wurde aber gerade in Deutschland selber zu wenig geholfen...!

https://www.yadvashem.org/de/righteous/about-the-righteous/german.html

Strafe für die Hilfeleistung

Die umfangreichen antijüdischen Gesetze, Verordnungen und Ad-hoc-Regelungen, enthielten keine einzige Bestimmung, die sich darauf bezog Juden Hilfe zu leisten. Am ehesten griff noch eine Verordnung des Reichssicherheitshauptamtes vom 24. Oktober 1941, die nur Personen deutscher Abstammung, die offen freundschaftliche Beziehungen zu Juden pflegten, aus „erzieherischen Gründen" bis zu drei Monate Haft in einem Konzentrationslager vorsah. Dies muss selbstverständlich im Kontrast zu der Situation in Osteuropa gesehen werden, wo nach Oktober 1941 alle Polen, die bei geleisteter Hilfestellung gefasst wurden, mit der Todesstrafe rechnen mussten - oft zusammen mit ihrer ganzen Familie. Mit den eigenen „Volksgenossen" war das NS-Regime im Allgemeinen nachsichtiger. In der Praxis reichten die Strafen, die den bei der Hilfe fur Juden entdeckten Deutschen auferlegt wurden, von einer Verwarnung oder einer Geldstrafe bis zu einer Haftstrafe in einem Konzentrationslager. Letztere konnte natürlich zum Tod der betroffenen Person führen. „Judenhelfer" oder „Judenfreunde", die vor Gericht gestellt wurden, konnten verschiedener Vergehen angeklagt werden, wie beispielsweise des Verstoßes gegen das Heimtückegesetz, der Bestechlichkeit oder auch des Hörens von Radiosendern der Feindesländer.

Man darf jedoch nicht die Bedeutung der deutschen Gerechten an der Schärfe der nationalsozialistischen Strafmaßnahmen messen. Ihre Taten müssen vor dem Hintergrund der moralischen Finsternis bewertet werden, in der sich die deutsche Gesellschaft unter Hitler befand, vor dem Hintergrund eines beispiellosen „Zusammenbruchs des kollektiven moralischen Bewusstseins und der individuellen bürgerlichen Moral". „Es war", so Ian Kershaw, „vor allem das Fehlen einer Möglichkeit, sich gegen das Böse zu entscheiden" .

Woher ich das weiß:Recherche

Anne Frank war ein jüdisches Mädchen, das sich mit ihrer Familie vor den Nazis versteckt hat, in der Hoffnung all das zu überleben.

Letztendlich ist sie, wie viele andere auch, durch das NS-Regime getötet worden, ihr Vater, der überlebt hat, veröffentlichte ihr Tagebuch dann nach dem Krieg.

Ich sehe da nicht wirklich etwas heldenhaftes. Sie ist eine bedeutende Person in der Geschichte und ein wichtiges Glied in der Aufklärung über die damalige Zeit, aber eine Heldin ist sie nicht. Sie ist vielmehr ein tragisches Opfer ihrer Zeit.

Ich möchte sie und ihr Leben hier keineswegs runtermachen, sie hat schlichtweg einfach nur nichts heldenhaftes geleistet. Das schmälert ihre Bedeutung aber nicht.