Während sozialen Interaktionen ab und zu nicht reaktionsfähig?
Bereits als Kind hatte ich während Gesprächen und Konflikten immer mal wieder "Aussetzer" in denen ich teilweise bis zu 60 Minuten auf nichts reagiert habe. Weder habe ich geredet, noch habe ich mich viel bewegt oder sonst Signale gegeben. Mein Kopf arbeitet in der Zeit auf Hochtouren, ich schaffe es jedoch nicht mich selbst aus dieser Situation zu befreien. Ich kann auch keinen spezifischen Auslöser ausmachen und es fällt mir schwer die Situation richtig zu beschreiben.
Es fühlt sich an als würde ich innerlich gegen meine eigene Sturheit ankämpfen und meistens brauche ich einen Schlüsselmoment um aus diesem Zustand wieder rauszukommen. Am ehesten würde ich das als psychische Aussetzer beschreiben, aber ich kann das gar nicht einordnen leider. Als Kind hatte ich diese Aussetzer öfter mal als Erwachsene hab ich das vielleicht 1 bis 2 mal im halben Jahr.
Kennt das jemand? Gibt es dafür einen Namen?
1 Antwort
Was du beschreibst, klingt nach einer Art dissoziativer Episode oder dissoziativen Zustand, der während sozialer Interaktionen auftritt. Dissoziation ist ein psychologischer Mechanismus, bei dem eine Person eine Trennung oder Unterbrechung in ihrer Wahrnehmung, Identität oder Erinnerung erlebt. Es kann sich durch das Gefühl der Entfremdung von sich selbst, von der Realität oder von anderen manifestieren.
Es gibt verschiedene Arten von dissoziativen Zuständen, und was du beschreibst, ähnelt möglicherweise einer dissoziativen Amnesie oder einer dissoziativen Fugue, bei der eine Person vorübergehend ihre Identität oder Teile ihres Gedächtnisses verliert.
Quelle: "Trauma and Recovery: The Aftermath of Violence - From Domestic Abuse to Political Terror"
Autorin: Judith Herman