Vorteile und Nachteile von Silikonen in Kosmetik?

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Die synthetischen Polymere werden aus Erdöl gewonnen und wirken versiegelnd. Sie füllen etwa kaputte Stellen am Haar auf und legen sich wie ein Schutzmantel um das Haar. Diese Oberfläche wird vom Licht reflektiert: Das Haar glänzt und wirkt geschmeidig. Oftmals können Silikonrückstände aber bereits nach einmaliger Verwendung nur mühsam vom Haar abgewaschen werden, was ein schnelleres Fetten bewirkt.

Was an den Haaren wenig dramatisch erscheint, wird in Sachen Haut zum echten Problem. Denn auch in Gesichts- oder Körperpflege können Silikone in Form wasserlöslicher Verbindungen enthalten sein. Auch auf die Haut legen sich die Silikone wie ein Film. Dadurch entstehen ein glättender Effekt und ein angenehm weiches Hautgefühl. Erkannt wurde auch der weichzeichnende Effekt von Silikonen, weshalb Sie als Faltenfiller in Cremes zum Einsatz kommen. Diese Soforteffekte nach dem Auftragen eines Pflegeprodukts lassen sich jedoch nicht mit der Langzeitwirkung solcher Produkte aufwiegen. Denn auf längere Sicht verstopfen Silikone Poren und Schweißdrüsen, weshalb die Haut spröde wird. Die natürliche Regeneration der Haut wird durch den hautfremden Film verhindert, die Haut kann nicht arbeiten. Sogar Hautärzte raten deshalb von der Verwendung silikonhaltiger Cremes ab.

Doch nicht nur für den Menschen sind Silikone in der Kosmetik gesundheitsgefährdend. Auch unsere Umwelt hat damit zu kämpfen. Schon bei der Herstellung von Silikon entsteht jede Menge klimaschädliches Kohlendioxid. Viel schlimmer wirkt sich silikonhaltige Kosmetik allerdings auf unser Wasser aus. Denn tagtäglich wandern Reste von Spülungen, Shampoos oder Cremes nach dem Gebrauch durch Abflüsse. Im Jahr werden rund 330 Tonnen dieser Pflegeprodukte allein in Deutschland verkauft. Auch wenn die Hersteller in den letzten Jahren verstärkt mit „wasserlöslichen Silikonen“ werben, heißt das nicht, dass unser Umwelt weniger belastet würde. Denn nur weil Silikone leichter aus den Haaren zu waschen sind, können sie im gleichen Atemzug nicht unbedingt besser abgebaut werden.

https://www.codecheck.info/news/Silikon-in-Kosmetika-41056