Von wann bis wann wurde in Deutschland mit der alt deutschen Schrift geschrieben?
4 Antworten
Altdeutsche Schrift
Meinst du Sütterlin? Meine Oma hat noch so geschrieben und ich habe das in der Schule gelernt, wenn auch nicht durchgehend benutzt. Das war in den 60ern. Später an der Hochschule hatten wir einen Prof, der Vektoren noch mit Sütterlin bezeichnet hat. Das waren die 80er.
Seit Beginn der Schriftkultur in Deutschland während des Frankenreichs wurden "altdeutsche" Schriftformen geschrieben, die sich aus der sogenannten "karolingischen Minuskel" entwickelt hatten. Auch nach der Einführung des Buchdrucks dominierten solche Schriftformen, oft Fraktur genannt.
Daneben kam von Italien ausgehend die lateinische "Antiqua"-Schrift in Gebrauch, die sich langsam durchsetzte, zuerst in Italien, dann Frankreich, dann Holland, England. Deutschland hielt lange an der Fraktur fest.
Erst im 19. Jahrhundert wurde nach und nach mehr Antiqua gedruckt. Erst das Naziregime, das sich ja nicht nur gegen links, sondern auch gegen die Konservativen und die "Reaktionäre" richtete, schaffte 1941 alle altdeutschen Schriften ab, auch die Sütterlinschrift, die in den Schulen davor gelehrt worden war.
Vom 16. bis etwa 1942 mit dem Verbot der deutschen Schriften und der Einführung der lateinischen Schrift. Natürlich haben viele Leute einfach weiter die ihnen bekannten Schriftarten benutzt, aber gelehrt wurde ab 1942 nur die lateinische Schrift. Nach 1945 wurden als zweite Schreibschrift auch wieder einige Varianten der deutschen Schrift gelehrt, dies hörte sich dann ca. ab den 80er auch auf.
Die Fraktur (von lateinisch fractura ‚Bruch‘, seit Mitte des 15. Jahrhunderts auch ‚gebrochene Schrift‘[1]) ist eine Schriftart aus der Gruppe der gebrochenen Schriften. Sie war von Mitte des 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die meistbenutzte Druckschrift im deutschsprachigen Raum, dazu – in Konkurrenz zur Antiqua – auch in den nordeuropäischen Ländern.