Von Viagigo betrogen?
Meine Theater-Tickets zu „Harry Potter and the cursed child” für gestern habe ich (dummerweise) vor Monaten auf viagogo.com zum Verkauf angeboten, wo sie auch wenige Tage später verkauft wurde. Tickets für die Show werden außerhalb des Vereinigten Königreichs nicht ausgestellt - die Bestätigungs-E-Mail genügt, um die Tickets am Vorstellungstag am Theater zu erhalten (dass das funktioniert, durfte ich im Januar selber erleben).
Letzte Woche habe ich mich bei Viagogo gemeldet, ob noch alles in Ordnung sei. Daraufhin wurde die hochgeladene E-Mail gelöscht, mit dem Hinweis, ich solle die Tickets hochladen. Im sehr zähen E-Mail-Verkehr (keine Telefonkontakt möglich) gelang es mir leider nicht, den sehr sturen „Kundenservice“ davon zu überzeugen, dass ich gültige Eintrittskarten hochgeladen habe. Vorgestern dann wurde der Auftrag storniert, meine Tickets konnte ich beim Herausgeber leider nicht mehr zurückgeben. Zu allem Übel erhalte ich von Viagogo heute die Nachricht, dass sie mir eine Strafe von knapp 200€ berechnen wollen.
Dass die ganze Aktion keine Glanztat von mir war, ist mir bewusst. Dennoch fühle ich mich etwas hintergangen - das ist alles überhaupt nicht rechtens gelaufen. Was wäre denn passiert, wenn ich mich nicht gemeldet hätte? Über Monate stand im Account ne „herzlichen Glückwunsch, warten Sie auf Ihre Bezahlung“. Und dann so etwas.
Ich bin jetzt etwas überfordert, was ich machen soll. Selbstverständlich werde ich die Strafe nicht zahlen, ggf. werde ich hierfür meine Bank bzw. PayPal kontaktieren.
Aber auch auf den Ticketkosten will ich eigentlich nicht sitzen bleiben. Gibt es eine Möglichkeit, sich das wieder zu erklagen? Oder sonst etwas, das ich tun könnte?
Über zielführende Hilfe bin ich sehr dankbar.
2 Antworten
Das Problem ist, dass du Tickets verkauft hast, aber keine Tickets geliefert hast. Viagogo ist da recht streng. Eine Buchungsbestätigung, Abholbestätigung oder ähnliches reicht da nicht. Zumal die Abholbestätigung ja wahrscheinlich auch auf deinen Namen ausgestellt war und bei der Abholung dann in aller Regel auch ein Ausweis vorgelegt werden muss. Es müssen entweder echte E-Tickets hochgeladen werden oder echte Hardcover-Tickets per Post/Kurier/UPS/etc. verschickt werden. Wenn du die Bestellung dann nicht erfüllst, ist viagogo auch berechtigt, eine Strafgebühr zu verlangen, um den Kunden zu entschädigen, der ja keine Tickets erhalten hat.
Ich sehe das Problem eher darin, dass das ganze überhaupt nicht kommuniziert wurde. Es gibt einige Tickets für diese Vorstellung dort zu kaufen und bei allen steht "Abholung der Tickets am Veranstaltungstag". Diese Option konnte ich nicht wählen. Ausweis/Kreditkarte beim Abholen wird explizit nicht verlangt.
Einklagen wird sich nicht lohnen, die Kosten dafür wären viel höher als dein Verlust.