vom Boxenstall zum Offenstall bauen?
Hallöchen,
Wir haben vor ca ein Jahr einen Boxenstall gebaut 4 große Boxen und 4 kleine (Shettys). Ich wollte von Anfang an einen Offenstall, mein Mann war dagegen. Jetz haben wir uns dazu entschlossen nochmal umzubauen. Wir haben ein Haflinger und 3 Shettys. Unser Stall ist 17m lang und 7 -8 m Breit. Meine Frage ist wie kann man am besten bauen ? Unsere Idee wäre : Wir teilen das Gebäude ab in 11m für die Pferde und die restlichen 6 m für uns, für Sättel Putzplatz und das wir mit den Traktor noch reinfahren können zum Misten. Wären 88qm ausreichend? Eine Boxen wollen wir noch mit reinbauen für Neuzugänger. Einen 3m großen Durchbruch in die Wand mit Lamellenvorhang wo sie bequem auf den Paddock können.
ich weiß man kann es sich nicht so richtig vorstellen aber mich würde eure Meinung sehr Interessieren :)
1 Antwort
Das geht auf alle Fälle. Je artnäher die Pferde gehalten werden, desto weniger schlafen sie z.B. auch gleichzeitig. In großen Offenstallherden liegt eigentlich immer wieder eins zum schlafen rum, Boxenpferde hingegen verlegen das auf die lange, langweilige Nacht, was völlig unnatürlich ist. Natürlich sind die Pferde nachts weniger aktiv, mehr in Ruhephasen, aber nicht so gravierend.
Und viele Pferde mögen Räume in unserem Sinn gar nicht. Lieber ein Dach mit freier Aussicht nach draußen und ohne Lamellenvorhang. Du wirst drin jetzt "historisch" bedingt, weil eben letztes Jahr so gebaut, Wasserinstallationen haben. Entsprechend musst auch die mit umbauen, wenn Du sie nicht mit Lamellen vor dem Frost schützt. Aber die Pferde würden es begrüßen, wenn sie von ihrem Ruheplatz aus viel Fläche überblicken könnten (ein Pferd hält ja immer Wache, wenn eines schläft) und würden dann den Ruheraum viel lieber annehmen.
Es wäre auch im Sinne der Pferde, die Tränke umzubauen, z.B. auf eine frostfeste Außentränke, weil die räumliche Trennung von Liege-, Fress- und Tränkeflächen nicht nur für die Bewegungsanreize gut ist, sondern Dir auch im Hinblick auf die Akzeptanz durch die Pferde und das Endoparasitenmanagement einiges bringt. Daher Ruhebereiche auch mit nicht fressbarem Material einstreuen oder gleich auf Softbetten setzen. Tränke umbauen muss ja nicht die erste Maßnahme sein, da kannst ja erst mal auf das bestehende setzen und dann irgendwann in einem weiteren Schritt drüber nachdenken.
Zur Fütterung von Raufutter am besten überdachte Raufen im Freien. Staubfreies Raufutter gibt es nicht, egal, wie damit geworben wird, zumindest kein gesundes (durch intensives Waschen verliert es ja auch an gesunden Nährstoffen) und im Freien geht das sofort weg und bleibt nicht in der Nähe der Atemwege der Pferde. Auch misten sie hinten, während sie vorne fressen. Entsprechend muss das Raufutter so angeboten werden, dass sie mit dem Hintern nicht hin kommen, Urin nicht rein laufen kann und der Boden rund um die Raufe leicht zu reinigen ist, z.B. Betonpflaster, das man einfach mit dem Besen, dem Schieber oder einer Schaufel reinigen kann.
Wo Du in Relation zum überdachten Raum den Auslauf anlegst, ist natürlich abhängig von Deinen räumlichen Möglichkeiten. Eine Durchfahrt offen halten ist immer gut. Das ist zum einen gut für Servicemaßnahmen, z.B. könntest es so anlegen, dass Du den Mist auf einen Haufen zusammenschiebst und mit einem Hoflader mit der Schaufel raus fährtst (Achtung: Pferde fressen Hydraulikschläuche ;-) ), Du könntest die Raufe mit einem Fahrzeug mit Rundballen bestücken und im tragischen Fall, dass Dir da drin eines stirbt (und irgendwann tun sie das ja leider alle) kannst es auch mit dem Fahrzeug raus holen. So schlimm das ist, das tote Tier ewig weit zerren müssen, ist schlimmer.
Die Integrations- und Krankenbox könntest auch so anlegen, dass Du in einer Ecke zwei Klappgatter befestigst. Wenn kein Pferd das Separieren braucht, steht die Ecke allen zur Verfügung, wenn Du ein Pferd separieren musst, klappst das aus und hast in null komma nix eine Box.