Verbraucht es mehr Strom lange und niedrig oder kurz und hoch zu kochen?

2 Antworten

Die Fragestellung geht etwas an der Sache vorbei.

Zur erwünschten Garung eines bestimmten Lebensmittels in einer bestimmten Menge braucht man eine bestimmte Energiemenge, und die wird am Stromzähler abgerechnet. Daraus ergeben sich zunächst die Stromkosten.

Man kann den Verbrauch einer bestimmten Energiemenge natürlich mehr oder weniger zeitlich strecken:

"... auf Stufe 9 für wenige Sekunden zu kochen oder auf Stufe 4 für mehrere Sekunden/Minuten"

Ich kann 1 Kilowattstunde verausgaben in einer Sekunde mit 3600 Watt Leistung oder in einer Stunde (Das sind 3600 Sekunden) mit 1 Watt Leistung. Das berührt in keiner Weise die Kosten: 1 kWh kostet immer 1 kWh.

Das ist also zunächst keine Kostenfrage, sondern eine Frage der kochtechnischen Kenntnisse (und technischen Ausstattung): Wenn es mir praktisch gelingen sollte, einen Pfannkuchen mit 100 000 Watt Leistung in 1 Sekunde knusprig zu garen anstatt in 100 Sekunden mit 1 000 Watt, dann spare ich nur Zeit, aber keine Energiekosten.

Auf der Seite der Energiekosten ist dabei nur zu beachten, dass mit zunehmender zeitlicher Streckung eines Koch- oder Garprozesses die nutzlosen Energieverluste steigen: Wenn ich einen Topf Wasser abkochen will mit der Leistung von 1 Watt, dann habe ich nach 6 Wochen 1 kWh (Kilowattstunde) verausgabt. Die bezahlte Wärme wurde von der Kochplatte und dem Topf fast restlos abgestrahlt, der Rest vom Wasser selbst. Aber das Wasser kommt so nie zum Kochen, das wurde kaum erwärmt. Die Wärme ist in den 6 Wochen auf dem Weg zum Wasser verloren gegangen.


dompfeifer  25.08.2021, 12:42

Nachtrag:

Wer Lebensmittel auf der Kochplatte kocht oder gart, der wählt gewöhnlich aus ganz praktischen Gründen die zeitsparendste Methode, d.h. so kurz und heiß, wie es den Lebensmitteln u. ggfs. der Gesundheit zuträglich ist.

Damit verkürzt sich die obige Frage darauf, ob es sich u.U. lohnt, mit verringerter Wärmeleistung Arbeitszeit zu investieren, um Energie zu sparen. Diese Frage ist eindeutig mit nein zu beantworten, weil ja mit jeder Zeitverzögerung die Wärmeverluste an Platte und Topf wachsen. Damit wird nur die Raumluft in der Küche aufgeheizt, und das meistens unnötig bis unerwünscht.

Unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten ist es in der Küche weitaus wichtiger, so weit wie möglich die Restwärme abgeschalteter Platten zu nutzen.

Alles klar, oder noch Fragen dazu?

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AlanLalan 
Beitragsersteller
 26.08.2021, 22:27
@dompfeifer

Nein, keine Fragen. Danke für deine ausführliche Antwort :)

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Pfannkuchen sind wohl nicht das beste Beispiel, weil sie sowohl eine Mindest,,wie eine maximalTemperatur haben! Was nutzt etwas, wenn es außen schwarz und innen roh ist?

Beim Kochen von Gemüse lohnt es sich aber schon, mit wenig Wasser, einem Deckel, oder gar einem Schnellkochtopf zu kochen.