Urin in PET-Mehrwegflaschen - besteht eine Gesundheitsgefahr?
Folgendes Beispiel:
Jemand uriniert in ein PET-Merhwegflasche, weil er zum Beispiel bei einem Festival gerade nichts anderes zu Hand hat, unter Alkoholeinfluss etc.
Der Inhalt wird nur einmal sehr oberflächlich ausgeschüttet, sodass Tröpfchen und kleine Rückstände in der Flasche bleiben. Die Flasche wird offen, also ohne Deckel, ein paar Tage stehen gelassen.
Jetzt wird die Flasche ins normale Mehrwegsystem gegeben. Was passiert?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass die Flasche vor der Reinigung aufgrund des Geruchs aussortiert wird?
- Wie hygienisch ist die Reinigung gegenüber möglicher Keime etc.?
In welchem Maß wird das Plastik durch Urin angegriffen, sodass Stoffe des Urins in das Plastik hineindiffundieren?
Was würde passiere, wenn die Flasche ohne Reinigung wiederbefüllt würde und dieses Wasser getrunken werden würde? Was passiert also mit Urin, wenn es trocknet? Kann das gesundheitsgefährdend aufgrund von Bakterienanreicherung sein?
4 Antworten
Hi, deine Bedenken sind nicht von viel Wahrheit besetzt.
Plastik (PET) wird zuerst mit viel Wasser gespült, danach geschreddert, danach wieder gewaschen. Danach werden die Plastik Stücke als Granulat zusammengeschmolzen und in eine neue Form gepresst. Es gibt keinen Grund für deine Bedenken.
1. Plastik ist Plastik
2. Es wird alles abgetötet und sämtliche Rückstände Entfernt.
3. Ist egal wegen Grund 2. Urin ist nicht sehr stark angreiffend, besonders auf Polymere nicht, nach 2-3x spülen sind alle Rückstände weg.
4. Eigen Urin ist nicht gesundheitsgefährdend, die Rückstände auch nicht. Der Bakterienbefall allerdings schon. Es gibt keinen Grund aus einer nicht geputzten, 7Tage feucht herumstehender Flasche zu trinken oder sie wieder aufzufüllen.
Gemeint sind Mehrwegflaschen, die nicht eingeschmolzen, sondern lediglich gereinigt und wiederbefüllt werden.
Da Urin keine für den Magen-Darm-Trakt gefährlichen Erreger enthält, ist das kein Problem.
Zu klären wäre noch, ob der Ammoniak vermehrt Weichmacher löst, aber da ja höchstens winzige Spuren Urin zurück bleiben, kann man das ebenfalls außer Acht lassen.
Kurz: Es passiert gar nichts!
Wo sollen die den herkommen?
Spucke ist immer mit vielen Baterien durchsetzt. Grundsätzlich ist hier die Gefahr also höher. Bakterien im Speichel brauchen es aber üblicherweise feucht. Wenn er eintrocknet dürften nicht mehr viele übrig bleiben.
Und letztlich brauchen Bakterien auch ein Nähmedium, wenn sie sich vernüftig fortpflanzen wollen.
Die Frage ist eigentlich schon beantwortet. Wenn dir das nicht ausreicht, würde ich einfach mal bei einem Fachbetrieb/Entsorger anrufen, die solche Verfahren durchführen. Ich denke, dass die Firmen einen Nachweis für die gesundheitliche/hygienische Unbedenklichkeit erbringen müssen, so wie beim autoklavieren im Gentechnikbereich zum Beispiel. Aber ich stimme den anderen auch zu.
Eine Mehrwegflasche aus Kunststoff wird in der Regel bis zu 25mal abgefüllt und an den Handel ausgeliefert, bevor sie ausrangiert wird.
In jedem Mehrwegsystem (bei PET wie bei Glas) müssen zurückkommende Flaschen genau überprüft werden. Verunreinigte oder mechanisch beschädigte Flaschen werden aussortiert und dem Recycling zugeführt. Alle intakten Behälter werden von ihren alten Etiketten befreit und in mehreren Reinigungsvorgängen bei mehr als 60ºC hygienisch einwandfrei gereinigt. Zur Kontrolle und Aussortierung verunreinigter Kunststoffmehrwegflaschen wird heute in einer Flaschenwaschlinie eine spezielle Computernase, ein so genannter „Schnüffler“ eingesetzt. Das ist eine Maschine, die für sie bekannte Gerüche erkennt und entsprechend belastete Flaschen vor dem Befüllen aussortiert.
Du brauchst dir keine Gedanken machen, denn Mehrwegflaschen Flaschen und Gefäße werden chemisch gereinigt (so entstehen erst gar keine Rückstände, die schädlich sein könnten) und dem Warenkreislauf erneut zugeführt. Schau auch mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwegpfand
LG Pummelweib :-)
Die Frage ist eher wie gut die Reinigung ist. Es wird meines Wissens ja nur mit 60 Grad heißem Wasser gereinigt. Das tötet ja nicht alle Keime ab, oder?
Außerdem gibt es Berichte, bei denen Fremdstoffreste bzw. Geschmacksnuancen (Öldressing mit Knoblauch o.Ä.) im „frischen" Wasser nachgewiesen werden konnten. Was ist davon zu halten?
Bei einer chemischen Reinigung bleiben keine Schadstoffe mehr übrig.
Ausnahmen gibt es immer, aber wenn man es so eng sieht, dürfte man auch nichts mehr essen, trinken und auch nicht atmen, weil überall Schadstoffe vorhanden sind/sein können.
Wenn du dir nicht sicher bist, dann meide diese Art von Verpackung einfach.
LG Pummelweib :-)
Bilden sich denn in den Rückständen nicht Bakterien, die gefährlich sein können? Oder ist diese „Gefahr" bei normaler Spucke genauso hoch oder sogar höher?