Unterstützt H&M wirklich Kinderarbeit?

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Es folgt ein Zitat aus "Das neue Schwarzbuch Markenfirmen" (2009, 5. Auflage)

Vorwürfe: Ausbeutung und Missstände in Zulieferbetrieben
Hunderte Millionen Kleidungsstücke verkauft der schwedische Konzern jedes Jahr in seinen rund 1200 Kaufhäusern, die sich in mittlerweile 22 Ländern als Treffpunkt junger Konsumenten etabliert haben. Seinen rasanten Aufstieg verdankt H&M vor allem der Tatsache, dass seine rasch wechselnden, trendigen Kollektionen extrem billig sind. Die Folgen dieser Sparsamkeit, die erstmals breiten Schichten einen Zugang zu herzeigbarer Mode verschafft hat, bekommen jedoch letzten Endes die Textilarbeiter in den Billiglohnländern zu spüren.

H&M betreibt selbst keine einzige Textilfabrik, hat aber weltweit rund 700 Lieferanten unter Vertrag, 60 Prozent davon in Asien. Die kriegen zwar Post vom Konzern in Form eines Verhaltenskodex, in dem unter anderem die Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren abgelehnt wird. Menschenrechtsorganisationen kritisieren jedoch unter anderem, dass dort nur von Mindestlöhnen und nicht von Löhnen zur Deckung des Lebensbedarfs die Rede ist. Vor allem aber fehlt ein institutionalisiertes Kontrollverfahren, das die Einhaltung der Regeln in den Betrieben sicherstellt. Denn die Selbstkontrolle durch H&M ist, wie Claus Bauer von der Österreichischen Textilgewerkschaft feststellt, "nicht mehr als ein netter Marketinggag".

So gibt es Berichte aus Zulieferbetrieben etwa in Indien, Mauritius oder Madagaskar, die unter anderem von zwangsweise angeordneten Überstunden und Sieben-Tage-Woche bei gleichzeitig extrem niedrigen Gehältern sprechen.

In einem Bericht der Clean-Clothes-Kampagne heißt es, die Löhne in rumänischen Zuliferbetrieben hätten zum Zeitpunkt der Untersuchung im März 1998 umgerechnet zwischen rund 70 und 140 Euro pro Monat betragen. Eine Näherin klagt sogar, dass sie in einem Monat nur rund 25 Euro erhalten habe. Das Management habe das mit der schlechten Auftragslage begründet. Dann wieder sei die Lohnauszahlung überhaupt ausgefallen. Bei einem Betriebsbesuch hätten Vertreter von H&M die schlechten Umweltbedingungen kritisiert und angeregt, man möge doch eine Klimaanlage, Umkleideräume und Duschen installieren. Der Manager sagte, das würde er gerne, aber in den nächsten zwei oder drei Jahren reiche das Geld dafür nicht aus.

In Indien kam es sogar zu einem öffentlichen Streit zwischen H&M und einem regionalen Vertreter der Exporteure, als H&M androhte, die Beziehungen mit seinen rund 15 Zulieferfabriken in der Region wegen dort vorgefundener Fälle von Kinderarbeit sowie niedrigen Sicherheitsstandards und Löhnen aufzulösen. Ohne Geld keine Moral, teilte der lokale Exportvertreter dem Konzern laut einer indischen Zeitungsmeldung mit: Immerhin sei es "Ihre Firma, die die Praxis verfolgt, die Preise so niedrig wie möglich zu halten".

In der Erstauflage des Schwarzbuch Markenfirmen schrieben wir, H&M führe gemeinsam mit der schwedischen Clean-Clothes-Kampagne ein vielversprechendes Projekt zur Etablierung glaubwürdiger Beobachtungssysteme und Verhaltensnormen durch. Nach mehr als zwei Jahren kritisierten Menschenrechtsorganisationen jedoch, dass "eine unabhängige und ausreichende Überwachung der Zulieferbetriebe [...] noch in weiter Ferne" sei. Die schwedische Kampagne meinte dazu, dass die Kooperation mit H&M zwar über eine reine PR-Maßnahme hinausgehe und das Unternehmen "vielleicht nicht mehr so böse wie noch vor ein paar Jahren" sei, es sei allerdings noch ein weiter Weg, bevor man H&M als ethisch korrekt bezeichnen könne.


dasLos 
Beitragsersteller
 21.10.2011, 23:46

hey, sehr aufschlussreicher text. die mit abstand beste antwort, auch wenn mir klar ist, dass du hier einfach kopiert und eingefügt hast. ;) dankeschön, der hat mich zum nachdenken gebracht. :D

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scopie  21.10.2011, 23:52
@dasLos

Danke für die Auszeichnung. Ich habe den Text soeben aus dem Buch abgetippt, da er meines Wissens nicht im Internet zu finden ist. Vielleicht wäre die Mühe nicht nötig gewesen, aber ich finde es gut, wenn sich Leute mit solchen Fragen befassen. DH!

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dasLos 
Beitragsersteller
 22.10.2011, 02:20
@scopie

woooow! dann respekt und vielen, vielen dank für die mühe. :)

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Glaub ich kaum - bei KiK ist es aber so habe ich mal gehört - je billiger die Klamotten je billiger die Löhne und da werden gerne Kinder in China genommen

Doch nur weil man es kauft, heißt es nicht das man dies unterstützt - wenn man nichts davon weiß


chailatte  21.10.2011, 23:37

Aso alles klar -.- ich würde eher sagen Bangladesh usw. Indien...China Boomt^^

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dasLos 
Beitragsersteller
 21.10.2011, 23:34

Kik-klamotten sind aber auch hässlich.

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Unterstütz ist schon mal völliger Quatsch warum sollte das so ein großes Unternehmen unterstützen wäre der tot für Sie evtl. unternehmen Sie nicht genug dagegen und beobachten ihre Produzenten zu lasch da gab es aber auch schon genug Kritik und danach hatte sich ne zeit lang was geändert anscheinen?d... wer weis das schon so genau das ist sehr schwer zu überweachen.

das ganze zeug kommt doch ehh aus china und da ist kinderarbeit an der tagesordnung, da die eltern meist nicht genug verdienen ...... und wir die netten europäer nutzen sie aus :> und leben wie die made im speck


dasLos 
Beitragsersteller
 21.10.2011, 23:39

oh gott ey. warum lässt die welt das zu? können wir uns nicht gegen china auflehnen und den chinesischen staat einfach auflösen? ich meine die vergehen verbrechen auf der augenhöhe von osama bin laden. die vergehen globale verbrechen und kommen damit durch! warum unternehmen wir nichts? warum kriegen wir nicht unseren *rsch hoch?

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