Unterschied zwischen Psychoanalyse und Behaviorismus?

5 Antworten

Schnapp dir den Zimbardo, den Myers oder den Atkinson und lies das nach! Die Kapitel der ersten beiden kannst du sogar bei Goggle Books lesen ...

Interessant ist vielleicht auch das 2. Kapitel in Asendorf "Psychologie dser Persönlichkeit" (auch bei Google Books).

Grundsätzlich wird der Unterschied bereits in den Begriffen deutlich, auch wenn es zu beiden Begriffen unterschiedliche Schulen gibt, die mit den jeweiligen Begriffen nicht das Gleiche verbinden.

Psychoanalyse = Grundsätzlich Analyse der Psyche, also eine rückwärtsgewandte Interpretation des Psychischen, wie immer es eingegrenzt wird.

Behaviorismus = Verhaltensanalyse. Also nicht die Psyche sondern das Verhalten wird a) analysiert und b) trainiert. Da ist der Praxisbezug stärker.

Es gibt auch Mischformen, die eine Verhaltensanalyse zur Wahrheitsprüfung der psychischen Selbstdarstellung einsetzen und neues Verhalten trainieren.

Beispiel: Eine Mutter erklärt vollmundig, wie toll auch die preisgünstigen Schuhe und Klamotten für ihren Sohn sind. Schließlich sei ihr Sohn ihr Ein und Alles. Sie selbst trägt jedoch Markenprodukte und beim Besuch zuhause stellt man fest, dass alles, was sie selbst betrifft (Küche, Geschirr, Pflegemittel usw.) vom Feinsten und Teuersten ist und im Spielzimmer des Sohnes nur Diskounterprodukte rumstehen. Dann weiß man, dass man auf der Couch nur die selbstgebastelten Märchen und Selbstglorifizierungen erfährt und ein Blick in die Realentscheidungen ein ganz anderes Bild zeigt. Das ist auch ein Problem verbaler Umfragen z.B. zur Spendenbereitschaft. Ein Blick in die Kontoauszüge könnte ein ganz anderes Bild verraten.


user2191 
Beitragsersteller
 30.12.2012, 12:16

Wie ist es eigentlich mit der Kognitiven Psychologie ? Der Behaviorismus schliesst das reflexive Bewusstsein aus , oder? Ich verstehe auch nicht ganz so recht den Unterschied dieser beiden , ich glaube Sie kennen sich gut damit aus und hoffe auch hier auf eine Antwort ^^

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berkersheim  30.12.2012, 15:16
@user2191

Kognitive Psychologie = "Dabei beschäftigt sich die Forschung vor allem mit jenen Zuständen und Prozessen, die zwischen der Reizaufnahme und dem daran anschließenden Erleben und Verhalten liegen."

Sie ist also ein Bindeglied.

Der Behaviorismus schaut sich an, was bei einem Menschen nach Inputs durch Erfahrungen und gedankliche, emotionale Verarbeitung als Verhalten rauskommt.

Die Analytische schaut sich an, was gedanklich und emotional verarbeitet wurde.

Die Kognitive Psychologie interessiert sich für die Verarbeitugnsprozesse, die beginnend von den Inputs (Erfahrungen im weitesten Sinn) ablaufen.

Wenn man sich den Menschen als Informations- oder allgemeiner Inputverarbeitendes Wesen anschaut vom Input bis zum Output (Handeln), dann misst und orientiert sich der Behaviorismus am Output, die Analytische am Gedanken- und Emotionsprodukt als Vorstufe zur Handlung und die Kognitive schaut sich den Verarbeitungsprozess an.

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Meines Wissens ist die Psychoanalyse praktisch die Studie der Gedankenmuster einer Person in verschiedenen Lebenslagen (z.B. bei Stress / Freude & Co.)... Meint somit, was für Konflikte in den Gedankengängen entstehen, was positiv auf die Gedankengänge wirkt &&&.

Behaviorismus, wie es so schön eingedeutscht heißt, sind Verhaltensmuster. Heißt, dass ein Mensch immer wieder in verschiedene Verhaltensmuster z.B. in Stresssituationen & Co. zurückfällt. Dies lässt sich, wenn auch nur schwer, auch therapieren beim Einführen neuer Verhaltensmuster(welche sich dann auch besser auf den Menschen auswirken können)^^


Kristall08  30.12.2012, 23:28

Da steht in meinen Büchern aber was anderes. Ganz anderes...

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AutoITScripter  01.01.2013, 15:29
@Kristall08

Seltsam, denn das, was ich geschrieben habe ist die vereinfachte Variante von dem, was auch Berkersheim schreibt. Berkersheim schreibt es ziemlich ausführlich und auch sehr gut!^^

Was ist denn das bitte für ein Buch ?! ;-)

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oh, da würde ich doch glatt mal in der Fachliteratur nachschlagen lach ja, das ist ein fieses Problem der Unterscheidungen, an welches ich mich gut erinnere :o)

Behave ist ja englisch und bedeutet so v iel wie Verhalten, wo eben hingeschaut wird, was offen zu sehen ist und die Psychoanalos deuteln eben an dem Inneren unbewussten herum.

LG HotteX

In der Psychoanalyse geht man der Psyche auf den Grund. Man räumt komplett auf, sein ganzes Leben bis in die Kindheit und alles was mit der Familie zusammenhängt.

Der Behaviorismus ist einfach nur die Lehre der Verhaltenstherapie.