Unterschied zwischen normaden und zugeuner?

5 Antworten

Nomaden sind Viehzüchter, die mit ihren Tieren "horizontal" oder "vertikal" (in höhere Regionen) wandern. Unter den verschiedenen Zigeunergruppen gibt bzw. gab es (so weit mir bekannt) keine Viehzüchter. Verschiedene Zigeunergruppen waren bzw. sind z.B. Pferdehändler gewesen, aber nicht Pferdezüchter. 

Jede Bevölkerungsgruppe mit einer mobilen Lebensweise sollte nicht "Nomaden" genannt werden, wenngleich das landläufig immer wieder geschieht. Somit können bzw. sollten Zigeuner nicht als Nomaden bezeichnet werden. Damit wird der eigentliche Sinn des Begriffs "Nomaden" verwässert.

Nomaden sind Viehhalter und bringen ihre Herden saisonbedingt zu den Plätzen wo Gras wächst und Wasser vorhanden ist. Da sie oft in ariden Gebieten zu Hause sind, gibt es dieses Gras und Wasser nicht das ganze Jahr über an einer Stelle, sondern sie müssen umher ziehen.

Zigeuner wurden "fahrendes Volk" genannt, weil viele keinen festen Wohnsitz hatten. Seit dem 14 Jahrhundert sind sie auf dem Balkan zu Hause, aber sie zogen in Gruppen umher. Oft waren sie Schausteller, oder sie verkauften Beeren und Pilze die sie im Wald gesammelt hatten, fertigten Bürsten und Körbe an, die sich auf den Märkten anboten und zogen weiter wenn die Einnahmen abnahmen. Typische "Zigeunerberufe" waren: Kesselschmied, Scheren- und Messerschleifer, Korbflechter, Köhler, Pilzverkäufer, Musiker, Wahrsager, Hufschmied. Da sie immer am unteren Rand der Gesellschaft lebten, kam es oft zu Diebstählen, Raub und Prügeleien in ihrem Umfeld, und meistens wurden sie von der einheimischen Bevölkerung verjagt oder "mit Nachdruck" gebeten, weiter zu ziehen. 

In den Jahren der kommunistischen Regierungen von Ost-Europa wurde den Zigeuner das Umherziehen verboten; sie mussten einen festen Wohnsitz nachweisen können, sonst wurden sie eingesperrt. Viele haben daher eine kleine Bruchbude gemietet, und dort hat sich dann die ganze Sippe angemeldet, nur um die Auflagen zu genügen. Nach dem Fall der Sovietunion gab es für diese sehr große Familien keinen bezahlbaren Wohnraum, und sie blieben meistens in diesen verarmten Gegenden wohnen.

Inzwischen ist in Ost-Europa die Förderung und die Unterstützung sehr gut (zumindest gemessen an den Leistungen die andere Arbeitslosen, Rentner und Behinderten dort empfangen), aber die positive Auswirkungen lassen noch auf sich warten. Die Erfolge sind sehr gering. Viele Zigeunerfamilien kehren zurück zu ihrer alten Lebensweise, wobei sie aber das Umherziehen auf die Sommermonaten beschränken.

In Deutschland wurden die Roma Ende des 15. Jahrhunderts für vogelfrei
erklärt und verfolgt. Da sie in ganz Europa kein Niederlassungsrecht
erhielten und aus diesem Grunde ständig auf der Flucht waren, entstand
der Eindruck sie seien Nomaden. In Rumänien wurden sie beispielsweise
bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Sklaven gehalten. Während des
Nationalsozialismus wurden beinahe alle deutschen Roma getötet.

Nomaden sind hauptsächlich Viehzüchter oder ähnliches, die von einem Ort zum anderen ziehen. "Zigeuner" (Man soll heute Sinti und Roma sagen) wohnen meist in klitzekleinen Siedlungen komplett isoliert von der Außenwelt.


Zeller1991 
Beitragsersteller
 16.02.2017, 06:46

vielen dank

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Derselbe wie der zwischen Nematoden und Zigarren.