Unsere Tochter wurd in der Gastfamilie in der USA vermutlich mit dem Rohrstock bestraft, wie sollen wir uns im Sinne unserer Tochter verhalten?
Hallo zusammen, vielleicht kann uns Eltern jemand helfen. Unsere Tochter ist mit dreizehneinhalb Jahren als Austauschschülerin für anderthalb Jahre in die USA gegangen. Vor drei Wochen ist sie jetzt als Fünfzehnjährige (ziemlich erwachsen) wieder zurückgekommen. Da ich hin und wieder auch geschäftlich in der USA sein musste, haben meine Frau und ich diese Dienstreisen dazu benutzt, gemeinsam zu fliegen um dabei unsere Tochter zu besuchen. Unsere Tochter wohnte in einer unserer Ansicht nach sehr netten Gastfamilie. Der Gastvater ist IT-Leiter einer größeren Firma, die Gastmutter ist Lehrerin an einer christlichen Grundschule. Wenn wir dort waren, haben wir am Wochenende mit unserer Tochter immer einen zweieinhalbtägigen Ausflug gemacht und auch in verschiedenen Hotels gewohnt. Für diese Zeit waren wir nur für unsere Tochter da. Wir hatten viel Spaß mit ihr und sie fühlte sich sichtlich wohl in der USA und auch in ihrer Gastfamilie, so dass keinerlei Heimweh bei ihr auftrat. Aber jetzt wurde es Zeit, dass sie zurückkommen sollte, da sie hier die zehnte Klasse absolvieren sollte, um sich dann auf das Abitur vorzubereiten. Ich holte sie deshalb vor kurzem ab. Beim Abschied von ihrer Gastfamilie flossen viele Tränen, für mich ein Zeichen, dass sie dort gut aufgehoben gewesen war. Jedoch habe ich heute meine Zweifel. Letzten Donnerstag saßen wir abends gemeinsam zusammen und sahen uns eine DVD an. Darin kam eine Szene vor, wo sich die halbwüchsige Tochter nicht an die Spielregeln der Familie gehalten hatte. Es gab langwierige Strafpredigten etc. Plötzlich sagte unsere Tochter, „in Amerika hätte es jetzt den Rohrstock gegeben“. Meine Frau und ich sahen verdutzt unsere Tochter an. Ich schaltete die DVD aus und wollte jetzt genau wissen, was sie damit gemeint habe. Sie erzählte, dass es in Ihrer Gastfamilie üblich gewesen wäre, dass mit dem Rohrstock nachgeholfen wird. Sie hätte sich am Anfang daran gewöhnen müssen, dann es aber akzeptiert und später dies eigentlich gar nicht für schlecht empfunden. Unsere anschließende Frage, ob sie auch den Rohrstock bekommen habe, beantwortete sie mit einem klaren ja. Sie sagte, es wäre deutlich einprägsamer als das ganze Rumgequatsche. Außerdem wäre danach „reine Luft“. Womit sie indirekt unseren Erziehungsstil kritisierte, denn Schlagen, oder Züchtigen, wie es einige verharmlosend nennen, ist für uns ein NoGo. Als meine Tochter ins Bett gegangen ist, haben meine Frau und ich noch einige Fragen diskutiert: 1. Hat sie wohl einen psychischen Schaden erlitten, den sie evtl. sogar behält? 2. Hat sie im Laufe der Zeit gefallen am Rohrstock gefunden (veränderte sexuelle Ausprägung)? 3. Wie gehen wir damit um, wenn unserer Tochter von uns auch gezüchtigt werden will, vielleicht mit der Argumentation aus der Bibel, dass der/diejenige, welche(r) ein Kind züchtigt, dieses auch liebt. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass die Gastfamilie wohl streng gläubig ist.
Wie seht ihr das?
4 Antworten
Die einfachste Lösung ist doch dann einfachal die Gasteltern dazu zu befragen, wenn dort Züchtigungen üblich sind, werden siecauvh Auskunft darüber erteilen. Schaden hat eure Tochter wohl nicht genommen, wenn sie so locker darüber redet. Da sie aber nun bemerkte, dass es für sie eine erfolgreiche Erziehungsmethode ist, kann es sein das eure Tochter sie selbst bei euren zukünftigen Enkeln anwendet.
Natürlich würde ich das nochmal ansprechen, auch gerade schon wegen des Rauchens.
Also wenn ihr die Verantwortung für eure 13jährige an eine Familie in den USA übertragt müsst ihr natürlich damit rechnen das deren Erziehungsmethoden benutzt werden und ihr wenig davon mitbekommt
Mein Kind 1,5jahre wegzuschicken in dem Alter wäre für mich ein NoGo
Desweiterem wäre mir der Gedanke der sexuellen Orientierung nie gekommen wenn nicht in Text erwähnt...das wäre aber eig weniger ein Problem,denn auf sexuelle Neigungen kann man eh keinen Einfluss nehmen
Ich weiß nicht was man da im Nachhinein tun könnte
Oder tun sollte
Sie hat sich jetzt nunmal eine eigene Meinung gebildet und das ihr keinen Einfluss darauf hattet seid ihr selbst schuld
Ich persönlich bin auch gegen jede Form der körperlichen Gewalt in der Erziehung ,aber ich bin nicht das Maß aller Dinge ,aber froh sowas bei meinem eigenen Kind verhindern zu können
Also ich fand es jetzt nicht so schlimm
Wie ich schon sagte:
Wer die Verantwortung einer 13jährigwn so lange abgibt muss damit rechnen
Wer weiß ,vielleicht tat es ihr gut
Danke für die Antwort. Wir persönlich haben uns keine Sorgen gemacht, da wir selbst (meine Frau damals mit 14 Jahren und ich mit 15 Jahren) für ein Jahr in der USA waren und es uns damals sehr gut gefallen hat. Auch haben wir solch ein Erlebnis ansatzweise nicht gehabt. Deswegen war unsere Überraschung auch sehr groß.
Ich würde mich freuen, wenn unsere Tochter ein Märchen erzählt hat, aber danach klang es absolut nicht.
Also irgendwie finde ich Euer Verhalten komisch...ne 13 jährige mal eben 1 1/2 Jahre in die USA. Sie kam nur zurück, weil sie jetzt die 10.Klasse machen muss, sonst wär sie noch dort?
Du schreibst von Züchtigen und noch von ner veränderten sex. Ausprägung, die Dir angeblich in dem Zusammenhang Sorgen macht. Ob ein Schaden geblieben ist? - Mit Sicherheit! Aber nur, wenn das so war, wie Du schreibst.
Ach, so ganz kann ich die Story echt nicht glauben! Sorry!
Wir sind uns nicht schlüssig, sie darauf nochmal anzusprechen oder es auf sich beruhen zu lassen.
Meine Frau und Ich waren auch in jungen Jahren in der USA als Ausstausschüer, und da haben wir das ansatzweise nicht erlebt.
Wenn uns unsere Tocher ein Märchen erzählt hat, dann frage ich mich nun warum, zumal sie damit rechnen muss, dass ich Kontakt mit der Familie aufneheme.
Na, das ist ja echt ein Klops..... Andere Länder - andere Sitten ? Wenn es ihr nichts ausgemacht hat und sie das OK fan, dann hat sie wahrscheinlich auch keinen Schaden davongetragen.
Dennoch - das Ganze ist äußerst ungewöhnlich, ich wäre da genauso verdattert wie Du....
Nur, wie bzw. überhaupt - reagiert man darauf ? Und stimmt das überhaupt ? Sorry, klingt schon seltsam, das Ganze.
Hallo,
den Rat habe ich befolgt und letzte Woche die Familie per
Mail angeschrieben.
Der Familienvater hat mir zurückgeschrieben.
Er war überrascht, dass wir jetzt erst darüber erfahren
hatten. Er war der festen Meinung gewesen, dass unsere Tochter das schon nach dem ersten Mal berichtet hätte.
Als sie etwa drei Monate in der Familie war, sind seine Tochter und unsere Tochter von der Polizei aufgegriffen worden, weil sie beim
Rauchen erwischt wurden. Häufig drückt die Polizei ein Auge zu, in dem Fall war es wohl ein ganz emsiger Beamter, der die beiden Mädchen ins Auto packte und sie nach Hause brachte.
Als die beiden an die Familie übergeben wurden, teilte der
Gastvater unserer Tochter mit, dass er uns anschreiben werde, damit wir sie wieder mit nach Hause nehmen. Seine eigene Tochter sollte, wie in der Familie üblich, mit dem Rohrstock bestraft werden. So wie er uns mitteilte, hat unsere Tochter ihn fast weinend angebettelt, uns darüber nicht zu informieren und sie in der Familie zu belassen, sie würde auch die gleiche Strafe, wie sie ihre
Gastschwester bekommt, akzeptieren, jetzt und auch zukünftig. Da er nicht wusste, dass in Deutschland die körperliche Züchtigung von Kindern generell verboten ist, war er davon ausgegangen, dass unsere Tochter das erzählen würde, so wie seine Kinder auch in der Familie erzählten, wenn sie mal, was sehr selten vor kam, in der Schule bestraft wurden.
Wir haben unsere Tochter nicht gefragt, ob die Äußerung des
Gastvaters richtig ist, oder nicht.
Wir möchten es unsere Tochter überlassen, ob sie darüber
sprechen möchte oder nicht.
Oder wäre das aktive Nachfassen besser?